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Sensationeller fünfter Platz für das Rugbyteam der Justus-Liebig-Universität bei der DHM
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Geschrieben von Patrick Bareiter   
Dienstag, 1. Juli 2008

Die DHM 2008 aus Gießener Sicht.

Sensationeller fünfter Platz für das Rugbyteam der Justus-Liebig-Universität Gießen bei der Deutschen Rugbyhochschulmeisterschaft in Nürnberg

Frauenteam am Ende auf Platz 11

Von diesem Ergebnis wagte vorher niemand zu träumen, da man in den letzten Jahren meist im Mittelfeld gelandet war. So fuhr der mit zehn Mann sehr kleine Kader ohne große Erwartungen zur diesjährigen Hochschulmeisterschaft im 7er Rugby.
In der Vorrunde bekam es die Mannschaft aus Gießen mit den Teams aus Heidelberg, Augsburg und Darmstadt zu tun. Wesentlich schwerer hatte es das Frauenteam, dass es in der Gruppenphase mit den Teams aus Hamburg und Marburg zu tun hatte, welche das Turnier auf Platz drei und vier beendeten.
Im ersten Spiel hatten die Gießener Männer keine Probleme das unerfahrene Team aus Augsburg deutlich zu schlagen. Das nächste Spiel fand gegen Heidelberg statt und ging für Gießen verloren. Zwar spielten die Gießener solide, es machte sich aber deutlich bemerkbar dass es der Mannschaft an schnellen Spielern fehlte, so dass die Heidelberger immer wieder die Verteidigung umlaufen konnten. Eine kuriose Szene hatte das Spiel auch zu bieten. Mitte der zweiten Halbzeit legte ein Heidelberger Spieler den Ball irrtümlich bereits fünf Meter vor dem Malfeld ab. Dabei wurde er auch noch von Hakler Bareiter getackelt und verlor das Rugbyei nach vorne, was Gießen ein Gedränge einbrachte. Aber auch dadurch konnte das Spiel nicht mehr gedreht werden.
Wollte man sich jetzt noch für die vordere Tabellenhälfte platzieren musste das Spiel gegen Darmstadt gewonnen werden. Dementsprechend aggressiv gingen die Gießener zu werke und waren fast permanent in Vorwärtsgang. Unglücklicherweise zog sich Verbinder Jona Iffland Ende der ersten Halbzeit einen Innenbandriss im Knie zu, und viel somit für den Rest des Turniers aus. Davon ließen sich seine Teamkameraden allerdings nicht beeindrucken und gewannen das Spiel verdient mit 20:0. Durch diesen Sieg wurde die Gruppenphase auf Platz zwei beendet und das erste Zwischenziel war erreicht.
In der Zwischenrund wartete das favorisierte Team aus Hamburg auf die Mittelhessen. Gießen spielte trotz der Rolle als Underdog frech nach vorne und legte den ersten Versuch der Partie. Zwei Minuten vor Schluss der ersten Halbzeit stießen zwei der Hamburger Spieler bei einem Tackle am Gießener Flügelspieler Lennart Nuschke unglücklich zusammen und mussten beide mit Platzwunden ins Krankenhaus eingeliefert werden. Die anschließende Gasse konnten die Norddeutschen dennoch zu ihrem 5:5 Ausgleichsversuch nutzen. Nach der Halbzeitpause drehten die Gießener aber richtig aus. Besonders Nicolas Müller spielte überragend, so dass Gregor Püllen, David Goudriaan und Lukas Püllen jeweils noch zu einem Versuch kamen. Am Ende stand es somit unerwarteter Weise 20:5 für Gießen. Damit war der Einzug ins Viertelfinale geschafft.
Tag zwei des Turniers begann mit dem Spiel gegen Berlin, die das Turnier auch gewinnen sollte. Dementsprechend chancenlos waren die Gießener auch, jedoch ohne total unter die Räder zu kommen und das obwohl mit Erste-Reihe-Stürmer Julian von Seggern inzwischen ein weiterer Spieler verletzt ausgefallen war. Der Endstand war 25:0 für Berlin. Andere Mannschaften wurden mit wesentlich höheren Niederlagen abgefertigt.
Das Spiel um Platz fünf wurde gegen Göttingen bestritten, deren Frauen mit dem Gießener Frauenteam eine Spielgemeinschaft bildeten. Bei über 30 Grad Celsius und 5 Spielen in den Beinen war es in erster Linie eine Sache des Willens, welches Team dieses Spiel gewinnen würde. Und das waren die Gießener. Das Spiel war hart umkämpft und ausgeglichen, beide Mannschaften mobilisierten noch einmal alle Kräfte. Durch gutes Stellungsspiel der Hessen konnte Göttingen so gut wie keine Durchbrüche erzielen. Dem Gießener Uniteam gelang dies aber zweimal. Zuerst durch Dominik Stauber und dann noch mal durch Nicolas Müller, der die Göttinger Verteidigung mit einem klugen Kick ausschaltete. Damit war das Spiel 10:0 gewonnen und die Sensation perfekt. Noch nie hatte eine Gießener Mannschaft bei der Rugby DHM so gut abgeschnitten. Dies ist um so bemerkenswert, da dieses Jahr die Rekordbeteiligung von 30 Mannschaften zu verzeichnen war.

Das Frauenteam, welches bis auf eine Spielerin ohne Turniererfahrung antrat, musste in den ersten beiden Spielen kräftig Lehrgeld bezahlen. Gegen zwei sehr starke Teams konnten sie leider keinen eigenen Versuch legen. Trotzdem sah man, dass die Mannschaft mit jedem Spiel besser und selbstbewusster wurde. Im dritten Spiel schien sich zunächst wieder eine Niederlage, dieses Mal gegen Jena, anzubahnen, die mit 15:0 in Führung gingen. Die Spielgemeinschaft aus Gießen und Göttingen bewies aber enormen Kampfgeist und konnte, durch das Männerteam lautstark unterstützt, eine 15:15 Unentschieden erkämpfen.
Das letzte Spiel der Frauen endete 0:0, ein Ergebnis das es im 7er Rugby extrem selten gibt. Beide Mannschaften kämpften vor begeisterten Zuschauern bis zu Erschöpfung, ohne allerdings einen Versuch erzielen zu können. Durch die zwei hoch verdienten Unentschieden konnte der 11. Platz errungen werden. Ein achtbares Ergebnis für so eine unerfahrene und uneingespielte Mannschaft.

Für das Männerteam spielten: David Goudriaan, Patrick Bareiter; Julian von Seggern; Lukas Püllen; Nicolas Müller; Dominik Stauber; Gregor Püllen; Jona Iffland; Lennart Nuschke.

Für das Frauenteam spielten: Mareike Cramer; Ann-Katrin Rudolph; Natalie Cusenza; Anne Korn; Maria Maestre Köhlinger.

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Letzte Aktualisierung ( Dienstag, 1. Juli 2008 )
 
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