Australiens Lote Tuqiri - (c) Miriam May
Marcs Lievermonts junge Franzosen unterlagen verbesserten Wallabies in Sydney, und Nick Mallets Italiener bezwingen den Weltmeisterschaftsdritten aus Argentinien in letzter Minute mit nur einem Punkt Unterschied.
- Australien – Frankreich 34-13
Nach einem holprigen Start behielten die australischen Wallabies am Ende mit 34-13 deutlich die Überhand über eine nicht in Bestbesetzung angetretene französische Mannschaft. Es war erst die zweite Begegnung unter dem neuen Trainer der Australier Robbie Deans, sie hatten anfänglich Probleme ihren Rhytmus zu finden, doch nachdem die Maschinerie erst ins Laufen gebracht worden war, erfreuten sie die Fans, im Olympia Stadion von Sydney, mit 4 Versuchen in den letzten 45 Spielminuten.
Matt Giteau, Nathan Sharpe, Rocky Elsom und Stirling Mortlock konnten sich alle auf dem Punktezettel des Schiedsrichtes verewigen und trugen dazu bei, dass die Wallabies beinah ihren Punkterekord des Weltmeisterschaftfinales aus dem Jahr 1999 über die Franzosen einstellen konnten.
Coach Deans sah nach dem Spiel deutliche Zeichen von Verbesserung im Vergleich zu dem 18-12 Zittersieg über Irland zwei Wochen zuvor, allerdings sah er auch noch sehr viel Arbeit auf ihn und sein Team zukommen.
“Es war eine Leistungsteigerung,” sagte Deans auf einer Pressekonferenz. “Es ist uns gelungen, im Angriff länger im Ballbesitz bleiben zu können. In der ersten Halbzeit machten wir auf Grund von Ungeduld ein paar Fehler, aber in der zweiten Hälfte zeigten wir deutlich mehr Geduld und am Ende haben wir davon profitiert.”
Die Franzosen, die auf Grund der Finalrunde in der französischen Meisterschaft auf zahlreiche Leistungsträger verzichten mussten, erzielten einen späten Ehrenversuch durch den Debutanten auf Außendreiviertel, Alexis Palisson, zuvor hatte Dimitri Yachvili in der ersten Halbzeit mit zwei Straftritten das Ziel finden können.
Marc Liveremont, der Trainer der Franzosen, gestand ein, dass seinem unerfahrenen Team deutlich die Grenzen aufgezeigt wurden, war aber dennoch stolz auf den Einsatz seiner Mannschaft.
“Es war von vornherein klar, dass wir die australischen Stürmer nicht dominieren würden,” sagte Lievremont. “Aber ich bin trotzdem nicht unzufrieden, weil wir mit unheimlichen Einsatz verteidigt haben. Die Jungs in der Umkleide spüren heute ihre Knochen.”
Das Spiel war arm an Höhepunkten, da beide Seiten in der ersten Hälfte Probleme damit hatten in Ballbesitz zu bleiben, und zudem von zahlreichen Handlingsfehlern geprägt.
Der zweite Test am kommenden Wochenende in Brisbane wird die letzte Bewährungsprobe der Wallabies vor dem Start des Tri Nations. Lievermont kündigte an, sein Team auf zahlreichen Positionen zu verändern, von den jungen Franzosen ist mit Sicherheit eine Trotzreaktion zu erwarten.
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- Argentinien – Italien 12-13
Italiens Ersatzspieler Leonardo Ghiraldini erzielte in der letzten Spielminute den spielentscheidenden Versuch, welcher es den Italienern ermöglichte, sich mit dem darauf folgenden Erhöhungstritt den Sieg zu sichern, nachdem die Pumas die gesamte Partie in Führung gelegen hatten.
Erwartungsgemäß wurde die Partie von den beiden mächtigen Sturmreihen dominiert und bot wenig attraktive Spielzüge. Es war nicht die Partie welche sich die Zuschauer von einer einer völlig befreit aufspielenden italienischen Mannschaft und dem Weltranglisten 3. erwartet hatten. Zumal der geniale Spielmacher der Argentinier Juan Martin Hernandez erstmals seit der Weltmeisterschaft mit von der Partie war.
Die auffälligste Leistung auf dem Spielfeld bot jedoch Schiedsricher Matt Goddard, welcher im Spielverlauf über 30 Straftritte verhängte. Auch die perfekten äußeren Bedingungen hielten die beiden Mannschaften nicht davon ab, den Ball über weite Strecken im Sturm zu halten, wodurch das Spiel für den neutralen Beobachter nicht besonders viel Spannungsmomente zu bieten hatte.
Zur Halbzeit hatte Argentinien noch souverän mit 12-3 in Führung gelegen, nachdem sowohl Bosch als auch Hernandez jeweils mit 2 Straftritten das Ziel gefunden hatten. Die Azzurri selbst konnten lediglich mit einem Straftritt punkten.
Die Pumas verloren die Kontrolle über die Partie, als Hernandez mit einer Handverletzung das Feld verlassen musste, der Ersatzkicker Bosch zeigte sich in der Folge nicht so zielsicher, wie der Star von Stade Francais. Im Gegenzug gelang es Marcato den Rückstand der Italiener mit zwei weiteren Straftritten auf nur 6 Punkte zu verringern.
Den Italienern gelang es in der Folge im Sturm zu dominieren und nach mehreren vergeblichen Anläufen war es Ghirladini der den Weg über die Mallinie fand und somit die Basis für Marcato’s spielentscheidenden Straftritt schaffte.
Trotz des Spielstands von 12:11 für Argentinien zeigte der junge Verbinder von Benetton Treviso kein Nervenflattern und verwandelte die fällige Erhöhung sicher, womit er die Gastgeber und ihre Fans enttäuscht und verwundert über das schwache Abschneidend zurückließ. Bei den Italienern hingegen, die zahlreiche Spieler argentinischer Abstammung in ihren Reihen haben (u.a. ihren Kapitän Sergio Parisse), war der Jubel umso größer.
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