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Revanche gegen Italien im letzten Spiel geglückt / England gewinnt EM-Titel
Die deutsche Siebenerrugby-Nationalmannschaft der Frauen hat bei der Europameisterschaft der besten zwölf Nationen in der rumänischen Hauptstadt Bukarest im Gesamtklassement einen guten siebenten Platz belegt. Im entscheidenden Spiel gegen Italien gelang mit 14:12 zudem die Revanche für die 12:27-Niederlage zum Turnierauftakt gegen die Südeuropäerinnen. Den EM- Titel sicherte sich England mit einem 17:7-Finalsieg gegen Titelverteidiger Spanien.
„Platz sieben ist ein sehr gutes Ergebnis und ein großer Erfolg, wenn man sieht, auf welchem Niveau bei diesem Turnier gespielt wurde“, freute sich DRV-Chefbundestrainer Peter Ianusevici. „Das Siebenerrugby hat sich sein den Hannover Sevens 2009 so schnell weiterentwickelt. Das wurde hier sehr deutlich.“ Ein großes Kompliment sprach er diem jungen deutschen Team aus, in dem „wirklich alle an ihre Leistungsgrenze gegangen sind. Und das ist in so einem Turnier entscheidend.“ Die Mannschaft habe diszipliniert und mit viel Selbstvertrauen gespielt, das Spielkonzept habe funktioniert. „Am Ende ist Rang sieben der verdiente Lohn für die harte Arbeit der letzten Wochen“, so Ianusevici.
Die deutsche VII hatte bereits am ersten Turniertag eine gute Leistung abgeliefert. Die Siege gegen Rumänien (37:0) und Schweden (31:7) reichten am Ende, um das Minimalziel Klassenerhalt in Europas Top-Division vorzeitig zu sichern. Eine unglückliche 12:27- Auftaktniederlage gegen Italien und ein klares 0:42 gegen Titelverteidiger Spanien waren nicht zu verhindern gewesen.
England – Deutschland 33:7
Im letzten Vorrundenspiel in Pool A am Sonntagmorgen begann das deutsche Team gut, musste jedoch den starken Engländerinnen die Initiative überlassen. Die zogen dann auch bis zur Pause auf 26:0 davon. Nach dem Seitenwechsel legten die Gegnerinnen gleich zum 33:0 nach, obwohl die DRV-Auswahl England zunächst gut unter Druck gesetzt hatte und defensiv gut geordnet war. Doch das deutsche Team gab sich nicht auf, kämpfte stattdessen selbstbewusst und auf gutem spielerischen Niveau weiter und belohnte sich kurz vor Schluss nach einer sehenswerten Passkombination und einem Durchbruch im Mittelfeld von Kapitänin Svetlana Hess mit einem Versuch, den Lisa Kropp auch erhöhte.
Halbfinale Plate: Deutschland – Portugal 10:28
Auch im Plate-Halbfinale waren die deutschen Frauen gut im Spiel und liefen einige sehenswerte Angriffe. Doch Zählbares produzierten zunächst nur die Portugiesinnen, diezwei erhöhte Versuche vorlegten, ehe Alysha Stone erstmals im gegnerischen Malfeld ablegen konnte. Doch noch vor der Pause erhöhte Portugal auf 5:21. Nach dem verletzungsbedingten Ausscheiden von Kapitänin Svetlana Hess gelang es zwar erneut Alysha Stone, mit einem Sololauf zu ihrem zweiten Versuch auf 10:21 zu verkürzen, doch Portugal machte in der Schlussphase mit einem weiteren erhöhten Versuch zum 28:10 alles klar und verwehrte der DRV-Auswahl so den Einzug ins Plate-Finale und damit ins Spiel um Platz fünf.
Spiel um Platz 7: Italien – Deutschland 42:0
Nachdem nach Svetlana Hess letztlich auch Laryssa Stone angeschlagen passen musste, trat Deutschland mit zwei Poolspielerinnen auf der Bank zum Spiel um den siebten Platz an. Doch zur Matchwinnerin avancierte erneut Alysha Stone. Italien hielt zwar gut mit und ging durch einen Versuch in Führung, doch noch vor der Pause sorgte die Heidelbergerin – gut in Szene gesetzt von Teamkameradin Lisa Kropp – ihrerseits mit einem Versuch für den Ausgleich. Kropp erhöhte und markierte so die 7:5-Halbzeitführung. Nach dem Seitenwechsel legte die gleiche Kombination sieben weitere Punkte nach. Italien kam zwar noch einmal heran, doch Deutschland brachte den Vorsprung sicher über die Zeit und feierte am Ende verdient Rang sieben. Peter Ianusevici: „Das war eine tolle Mannschaftsleistung. Das Konzept ist voll aufgegangen, und es hat eigentlich alles funktioniert in diesem Spiel. Wir haben lange Angriffssequenzen gesehen, die Gedränge waren gut, keine Ballverluste in den Tacklings, und man hat es geschafft, sich immer wieder gut vom Druck der italienischen Spielerinnen zu befreien. Insgesamt ein tolles Rugbyspiel.“
Den dritten Rang hinter Turniersieger England und Spanien sicherten sich die Niederlande mit einem 12:0-Sieg gegen die am Samstag so souveränen Russinnen. Im Plate-Finale hatte Deutschland-Bezwinger Portugal letztlich mit 7:17 das Nachsehen gegen Frankreich, das damit das Turnier auf Rang fünf abschloss. Im Bowl-Finale um den neunten Platz hatte Schweden mit 15:12 gegen Moldawien knapp die Nase vorn.
Abschluss-Klassement: 1. England, 2. Spanien, 3. Niederlande, 4. Russland, 5. Frankreich, 6. Portugal, 7. Deutschland, 8. Italien, 9. Schweden, 10. Moldawien, 11. Rumänien, 12. Finnland.
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