Für die Deutschen Rugby-Frauen gibt es in Bukarest ein Wiedersehen mit Ex-Europameister England - (c) Miriam May
Nach Beendigung des letzten und entscheidenden Lehrgangs vor der Abreise zur Siebenerrugby-Europameisterschaft der Frauen in der rumänischen Hauptstadt Bukarest (16./17. Juli) hat Nationaltrainerin Susanne Wiedemann den zehnköpfigen Kader für die Titelkämpfe der besten zwölf Teams Europas nominiert. Dabei setzt die Trainerin immerhin noch auf fünf Akteurinnen, die im Vorjahr in Moskau Rang acht belegt hatten.
Nachdem bis zuletzt noch um einige wichtige angeschlagene Spielerinnen gebangt werden musste, haben sich Spielerinnen wir Lisa Kropp, Svetlana Hess, Alysha Stone oder auch Lisa Bohrmann gerade noch rechtzeitig fit gemeldet, um mit der DRV-Auswahl in Bukarest um eine bestmögliche Platzierung zu kämpfen. Dafür setzt die Nationaltrainerin vor allem auf Spielerinnen des Heidelberger RK. Gleich sieben Plätze im Kader werden von Akteurinnen des souveränen Deutschen Siebenerrugby-Meisters belegt.
Auffällig ist, dass Deutschland mit einem sehr jungen Team nach Bukarest reist. Obwohl bereits fünf Spielerinnen bereits im Vorjahr in Moskau im Kader standen, hat der 2011 nominierte Kader ein Durchschnittsalter von gerade einmal 21 Jahren. Die erfahrensten Spielerinnen sind die 24-jährige Jana Eisenbeiß, die sich nach einer kurzen Auszeit aufgrund von Verpflichtungen im Rahmen ihres Jura-Studiums rechtzeitig zum Saisonhöhepunkt in starker Form präsentiert, sowie Svetlana Hess und Lisa Kropp (beide 23).
Als kleine Überraschung kann die Nominierung von Andrea Beckenbach bezeichnet werden. Die Heidelberger Verbinderin nahm in der Vorbereitung weder beim Amsterdam Sevens noch beim Roma Sevens teil, hat sich jedoch jetzt offenbar mit guten Leistungen in den Trainingscamps in den Kader gespielt.
Und diese Mannschaft vertritt Deutschland bei der 7er-EM in Bukarest (ROM):
Heidelberger RK: Svetlana Hess, Lisa Kropp, Jana Eisenbeiß, Julia Peters, Alysha Stone, Laryssa Stone, Andrea Beckenbach SC Neuenheim: Lisa Bohrmann RSV Göttingen 05: Anka Kirschner Stockholm Exiles: Rafica Schneider
Die organisatorische Verantwortung liegt in den Händen von Nationaltrainerin Susanne Wiedemann und Teammanager ist Michael Oswald. Als Physiotherapeutin ist Iris Pfeiffer in Bukarest mit dabei.
„Ich denke, dass wir eine gute Mischung an Turnier erfahrenen und sehr talentierten, jungen Spielerinnen nach Bukarest schicken“, ist sich DRV-Sportdirektor und Ex-Nationaltrainer Volker Himmer sicher. „Vor allem mit Blick auf die Zukunft sehen wir da eine Auswahl mit viel Potenzial.“ Auf eine Zielsetzung will er sich jedoch nicht festlegen. „Das ist schwer, weil man noch nicht genau einschätzen kann, wie weit die anderen Länder sind bzw. wie schnell die Entwicklung dort vorangetrieben worden ist und welche Auswirkungen das im Turnier hat.“ Zu den Turnierfavoriten zählt Deutschland wohl nicht, doch mit dem Abstieg, so hatte Trainerin Susanne Wiedemann es vor einigen Wochen bereits formuliert, wolle man nichts zu tun haben.
In Bukarest warten bereits in der Vorrunde durchaus starke Gegnerinnen auf die Auswahl des Deutschen Rugby-Verbandes. Dort trifft das Team von Trainerin Susanne Wiedemann am Samstag zunächst auf Italien, dann auf Gastgeber Rumänien. In der Folge geht es gegen die Titelverteidigerinnen aus Spanien und gegen Schweden, bevor man es am Sonntagmorgen im letzten Vorrundenspiel mit Ex-Europameister England zu tun bekommt.
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