Der junge Spielmacher Chris Hilsenbeck und Kapitän Mustafa Güngör hatten am ersten Turniertag allen Grund zur Freude - (c) Jürgen Keßler
Nach vier Siegen aus vier Spielen am ersten Tag der Heidelberg Sevens, dem Finalturnier um die Siebenerrugby-Europameisterschaft der Männer (Division A), führt die Auswahl des Deutschen Rugby-Verbandes die Vorrundengruppe B souverän an und hat einen Platz im Halbfinale bereits sicher. Wer dort der Gegner sein wird, entscheidet sich erst am Sonntagvormittag, denn in der Gruppe A liegen mit Belgien Polen und Litauen gleich drei Teams mit zehn Punkten gleichauf.
„Natürlich sind wir zufrieden, dass wir bislang alle Spiele gewonnen haben“, so Bundestrainer Peter Ianusevici am Ende des ersten Turniertages. „Wir sind uns aber auch bewusst, dass nicht alles geklappt hat und dass morgen noch ein anderes Niveau im Halbfinale und dann hoffentlich im Finale auf uns wartet. Aber dafür war das heute ein guter Vorbereitungstag.“
Deutschland – Dänemark 47:5 - LiveTicker zum Nachlesen
Die Deutschen übernahmen von Beginn an die Initiative und legten durch den Frankfurter Alexander Hauck den ersten Versuch, den Fabian Heimpel sicher erhöhte. Matthieu Franke legte gleich noch einen nach, den erneut Heimpel erhöhte, bevor die Dänen in Überzahl – Heimpel hatte eine Zeitstrafe kassiert – durch Gerard Hounou mit dem Pausenpfiff verkürzen konnten. Nach dem Seitenwechsel spielte nur noch das deutsche Team, das jetzt auch durchwechselte. Bastian Himmer, Fabian Heimpel, erneut Franke, der junge Chris Hilsenbeck und Routinier Benjamin Simm ließen fünf weitere Versuche folgen - vier Mal erhöht. Am Ende stand nach einer überzeugenden Leistung ein auch in der Höhe hoch verdienter Auftaktsieg.
„Das war ein gutes Spiel, um ins Turnier rein zu kommen“, so Peter Ianusevici. Wir haben die Freiräume, die uns die Dänen gelassen haben, gut nutzen können und so viele Punkte erzielt.“
Schweden – Deutschland 19:26 - LiveTicker zum Nachlesen
Doch wieder waren es die Schweden, die den besseren Start erwischten. Andreas Borg legte den Ball im deutschen Malfeld ab. Doch der DRV hatte in Person von Alexander Hauck die Antwort direkt parat. Fabian Heimpel erhöhte seinen Versuch. Doch die Schweden blieben gefährlich - besonders über den agilen Ian Gowland, der den nächsten Versuch legte, gleich selbst erhöhte und sein Team so wieder in Führung brachte. Noch vor der Pause glich Deutschland durch Routinier Timur Tekkal und Kicker Fabian Heimpel wieder aus. Und so ging es mit 12:12 in die kurze Pause. Diesmal gelangen der DRV-Auswahl die ersten Punkte: Am Ende eines sehenswerten Angriffs über Himmer und Heimpel trug Matthieu Franke den Ball ins gegnerische Malfeld. Heimpel erhöhte, doch es war die letzte Aktion des jungen Heidelbergers, der danach mit einer lädierten Schulter ausgetauscht wurde. Kurz zuvor hatten die Schweden jedoch durch Andrew Daish und erneut Ian Gowland per Erhöhung wieder ausgeglichen. Und kurz vor Schluss hielt der Fritz-Grunebaum- Sportpark noch einmal den Atem an, als Schwedens Thomas Arvidsson bis ins Malfeld vordrang. Doch die Schiedsrichter hatten einen Vorwurf erkannt und dem Versuch die Anerkennung verweigert. Stattdessen noch eine Chance für Deutschland: Durchbruch Mustafa Güngör, über Alex Hauck kam der Ball zu Youngster Hilsenbeck, der der Versuch legte und ihn selbst erhöhte.
Ianusevici: „Das war schon ein spektakuläres und dramatisches Spiel, bei dem es beiden Teams wohl darum ging, möglichst viele Punkte zu erzielen.“
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Deutschland – Israel 38:5 - LiveTicker zum Nachlesen
Beim klaren Sieg gegen die robusten Israelis avancierte der junge Chris Hilsenbeck, der den angeschlagenen Fabian Heimpel glänzend vertrat, zum Mann des Spiels. Der Verbinder vom französischen Club US Colomiers war gleich für die ersten sieben Punkte der entschlossen auftretenden DRV-Auswahl selbst verantwortlich, erhöhte anschließend den Versuch von Alexander Hauck und schob wenig später seinen zweiten Lauf ins israelische Malfeld nach. Noch vor der Pause erhöhten Matthieu Franke per Versuch und erneut Hilsenbeck per Erhöhung auf 26:0. Nach dem Seitenwechsel ging es genau so weiter: Versuch von Clemens von Grumbkow - und natürlich Erhöhung von Hilsenbeck. Die Israelis kamen zwar durch Guy Matisis noch zu einem „Ehrenversuch", doch mehr war für sie nicht drin. Stattdessen legte der inzwischen eingewechselte Rafael noch den sechsten Versuch für das deutsche Team und markierte so den 38:5-Endstand.
„Ich freue mich, dass wir wieder viele Punkte erzielen konnten und zudem ohne verletzte Spieler aus diesem Spiel gegangen sind. Das war gegen Israel nicht immer so“, so das knappe Fazit des Bundestrainers.
Deutschland – Schweiz 41:0 - LiveTicker zum Nachlesen
Nach dem ersten gestoppten Angriff der Schweizer war es einmal mehr Chris Hilsenbeck, der für die ersten deutschen Punkte sorgte - Versuch und Erhöhung kamen vom jungen Verbinder. Kaum Gegenwehr hatte wenig später auch Bastian Himmer, der nach einem Sololauf den zweiten Versuch - ebenfalls erhöht von Hilsenbeck - legte. Ein sehenswerter Passangriff über die Routiniers Tekkal, von Grumbkow und Simm schloss Ersterer noch vor der Halbzeitpause zum 19:0 ab. Benjamin Simm schraubte das Ergebnis mit zwei Versuchen zu Beginn der zweiten Hälfte - ein Mal erhöht durch Hilsenbeck - auf 31:0. Gegen nun zumeist überforderte Eidgenossen gelang auch noch Matthieu Franke und noch einmal Bastian Himmer je ein Versuch, sodass auch die vierte Partie des Tages mit 41:0 deutlich ausging.
„Das war eines dieser leichteren Gruppenspiele, in denen man auch mal überprüfen kann, ob das Spielsystem funktioniert und Selbstvertrauen für die nächsten Aufgaben tanken kann“, freute sich Peter Ianusevici.
Am morgigen Sonntag beginnt das deutsche T eam um 10.20 Uhr mit dem letzten Vorrundenspiel gegen Kroatien, bevor es im Cup-Halbfinale um den Einzug ins Endspiel der Heidelberg Sevens geht.
Wir haben zahlreiche Video-Interviews des ersten Turniertags für Euch veröffentlicht. Leider gab es leichte Soundprobleme, welche wir aber bis morgen behoben haben dürften. Wir wünschen Euch trotzdem viel Spaß mit den Interviews!
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