Für die starken Spanier war erst im Halbfinale gegen den späteren Turniersieger England Endstation - (c) Jürgen Keßler
„Same procedure as last time“, könnte das Fazit aus Sicht der Englischen 7er-Nationalmannschaft nach dem zweiten von insgesamt vier Turnieren der FIRA Grand Prix Sevens Series lauten. Doch die Champions mussten auf dem Weg ins Endspiel von Moskau deutlich härter arbeiten, als dies noch vor einer Woche im französischen Lyon der Fall war. Im Endspiel selbst konnte dann die Auswahl Portugals, nach einem packenden Match, mit 24-12 bezwungen werden.
In der Gruppenphase hatten die Portugiesen - diesmal genauso wie das Überraschungsteam aus Georgien, die russischen Gastgeber, Italien und die stark verbesserten Rumänen, nach dem Ende des IRB Nations Cup nahezu in Bestbesetzung - dem späteren Turniersieger noch ein Bein stellen können (21-28). Und auch gegen Russland reichte es für den World Series Dritten nur für ein schmeichelhaftes 14-14 Unentschieden, doch Siege gegen Italien (33-5), die massiv ersatzgeschwächten Niederländer (48-5) und Moldawien (35-7) waren in der Endabrechnung genug, um als Gruppenzweiter ins Cup-Halbfinale einzuziehen.
Im Pool B lagen nach fünf Spielen Spanien und Georgien punktgleich an der Spitze. Doch im direkten Vergleich hatten Erstere mit 24-5 die Nase vorne und sicherten sich so den ersten Tabellenplatz. In den weiteren Gruppenspielen konnte die Ukraine (14-7), Frankreich (17-12) und Weltmeister Wales (26-19) bezwungen werden, bevor man das letzte Spiel, als der Gruppensieg nicht mehr zu nehmen war, gegen die nie aufsteckenden Rumänen mit 12-14 „herschenkte“. Die georgischen Lelos hatten nach dem Auftaktsieg über Frankreich (12-7), auch Rumänien (21-12), die Ukraine (14-12) und Wales (14-0) geschlagen.
Und die Holländer? Die Niederländer waren sprichwörtlich mit ihrem letzten Aufgebot nach Russland gereist und konnten folgerichtig nicht an die guten Leistungen der letzten Turniere anschließen. In der Gruppenphase gelang den Oranjes zwar noch ein Achtungserfolg gegen Moldawien (28-12), doch ansonsten setzte es gegen Portugal(14-45), England (5-48), Italien (0-46) und Russland (0-26) ausschließlich heftige Niederlagen. Knapp wurde es dann noch einmal im Bowl-Halbfinale. Doch auch hier konnten die Orangenen nicht gewinnen und verloren zunächst gegen die Ukraine (0-7) und im Spiel um Platz 11 dann noch gegen 15er-EM-Gruppengegener Moldawien (12-19), weshalb unsere Nachbarn sich am Ende mit dem 12. und somit letzten Platz begnügen mussten.
Die Bowl und damit Platz 9 sicherten sich die Rumänen, die das enge Finale gegen die Ukraine nur dank des besseren Kickers mit 7-5 zu ihren Gunsten entscheiden konnten. Platz (5. Platz) ging an Frankreich. Die Equipe Tricolore bezwang die Red Dragons aus Wales mit 21-12. Nach ihrem Halbfinalaus gegen England (24-14), degradierten die spielerisch glänzend aufgelegten Spanier, die kräftigen Georgier beim Spiel um Platz drei zu Slalomstangen und gewannen ohne große Mühe mit 27-0.
Die Portguiesen begannen nervös im großen Finale gegen England und gerieten gegen den Weltranglistendritten schnell mit 19-5 in Rückstand. Doch in der zweiten Halbzeit drehten die quirligen Iberer auf und kämpften sich bis auf 19-12 heran. In der kräftezerrenden Schlussphase nahmen die körperlich überlegenen Weißen das Heft dann aber wieder in die Hand und erzielten den entscheidenden Versuch zum 24-12 Endstand.
Die Siegertrophäe wurde von Russland Sportminister Vitali Mutko überreicht, der zwei Jahre vor der 7s-Weltmeisterschaft an gleicher Stelle, schon einmal einen ersten Vorgeschmack auf das was in 2013 erwartet, geboten bekam.
Englands siegreicher Trainer Benjamin Ryan kündigte an, dass von seinen Mannen in den verbleibenden Turnieren noch einiges zu erwarten sein wird. „Wir haben zwei gute Wochen mit den Siegen in Lyon und Moskau hinter uns. Aber wir wollen natürlich auch die verbleibenden zwei Runden gewinnen und werden daher schon beim nächsten Turnier eine noch stärkere englische Mannschaft aufbieten. Ich werde das Finale der U20-Weltmeisterschaft abwarten, bevor ich das Team für Barcelona bekannt gebe“ so Ryan, der offensichtlich auch ein paar Jungs aus der Mannschaft auf dem Zettel hat, die bei der Junioren-Weltmeisterschaft in Italien erst im Finale von Titelverteidiger Neuseeland gestoppt werden konnte.
Die 3. Runde steigt am 9./10. Juli in Barcelona (Spanien).
Ergebnisse von Moskau:
Pool A |
Pool B |
Russland - Moldawien 36:0 Portugal - Niederlande 45:15 England - Italien 33:5 Niederlande - Moldawien 28:12 Russland - Italien 19:12 England - Portugal 21:28 Italien - Moldawien 19:5 England - Niederlande 48:5 Portugal - Russland 21:5 Niederlande - Italien 0:46 Portugal - Moldawien 35:5 England - Russland 14:14 Portugal - Italien 31:5 Russland - Niederland 26:0 England - Moldawien 35:7
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Wales- Rumänien 26:26 Frankreich - Georgien 7:12 Spanien - Ukraine 14:7 Georgien - Rumänien 21:12 Wales - Ukraine 29:7 Spanien - Frankreich 17:12 Ukraine - Rumänien 17:14 Spanien - Georgien 24:5 Frankreich - Wales 21:24 Georgien - Ukraine 14:12 Frankreich - Rumänien 40:7 Spanien - Wales 26:19 Frankreich - Ukraine 26:5 Wales - Georgien 0:14 Spanien Rumänien 12:14
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BOWL-Halbfinale:
Niederlande - Ukraine 0:7 Moldawien - Rumänien 17:19
PLATE-Halbfinale:
Russland - Frankreich 19:20 Italien - Wales 19:22
Cup-Halbfinale:
Portugal - Georgien 24:10 England - Spanien 24:14
Spiel um Platz 11:
Moldawien - Niederlande 19:12
BOWL-Finale:
Rumänien - Ukraine 7:5
Spiel um Platz 7:
Russland - Italien 24:10
PLATE-Finale:
Frankreich - Wales 21:12
Spiel um Platz 3:
Spanien - Georgien 27:0
CUP-Finale:
England - Portugal 24:12
Endplatzierung Moskau:
1. England (Cup) 2. Portugal 3. Spanien 4. Georgien 5. Frankreich (Plate) 6. Wales 7. Russland 8. Italien 9. Rumänien (Bowl) 10. Ukraine 11. Moldawien 12. Niederlande
Series-Ranking (nach zwei von vier Turnieren):
Rang |
Team |
Punkte |
1. |
England |
36 |
2. |
Spanien |
31 |
3. |
Portugal |
30 |
4. |
Frankreich |
27 |
5. |
Georgien |
22 |
6. |
Russland |
20 |
7. |
Wales |
20 |
8. |
Italien |
10 |
9. |
Niederlande |
7 |
10. |
Rumänien |
6 |
11. |
Ukraine |
6 |
12. |
Moldawien |
3 |
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