Bundestrainer Peter Ianusevici hat sich dazu entschlossen bei der Mission Wiederaufstieg auf die Dienste des angeschlagenen Tim Kasten (links) zu verzichten - (c) Marco Schmidt
Ungewöhnlich früh hat sich Bundestrainer Peter Ianusevici auf seinen Kader für das entscheidende EM-Aufstiegsturnier in Heidelberg (2./3. Juli) festgelegt. Die gute Nachricht vorweg: Mannschaftskapitän Mustafa Güngör (RG Heidelberg) wird die Deutsche Sieben auch beim Heimturnier aufs Spielfeld führen können. Ebenfalls mit dabei sind Clemens von Grumbkow (I Cavalieri Prato), Matthieu Franke (RC Orléans) sowie Alexander Hauck (SC Frankfurt 1880), die beim Sichtungslehrgang am vergangenen Wochenende alle wegen kleinerer Verletzungen hatten passen müssen.
Weniger Glück hatte HRK-Profi Tim Kasten, der gebürtige Hannoveraner hat zwar heute von den Ärzten grünes Licht für einen Einsatz in zwei Wochen bekommen und sich prompt seiner auffälligen Knieschiene entledigt, welche nach seiner in Danzig erlittenen Kreuzbanddehnung sein stetiger Begleiter war. Wurde aber vom Bundestrainer umgehend zurückgepfiffen, da dieser sich in seinem Mini-Kader neben Skipper Güngör keine weiteren angeschlagenen Spieler erlauben möchte.
RGH-Stürmer Elmar Heimpel, beim ersten Series-Turnier in Heilbronn noch zum besten Mann der gesamten Konkurrenz gewählt, ist ein Spieler der eine ähnliche Spielanlage wie Kasten hat und kann sich gerade nach Kastens Nichtberücksichtigung unglücklich schätzen, kein EM-Ticket gelöst zu haben.
Ebenfalls nicht gereicht hat es für den flexibel einsetzbaren Florian Wehrspann, zwar hatte Ianusevici angekündigt auch im Falle des RGH-Sprinters auf ein Fitness-Update zu warten, sich aber letztendlich dann doch dazu entschiedenen seinen etwas erfahreneren Kräften den Vorzug zu geben.
Eine weitere kleinere Überraschung ist mit Sicherheit die Nichtberücksichtigung des Deutsch-Franzosen Gilles Pagnon. Der ehemalige Profi-Spieler des RC Toulon war in den bisherigen drei Saisonturnieren (Amsterdam, Rom, Danzig) fester Bestandteil der Deutschen Auswahl und hatte im Vorfeld des Sichtungslehrgangs sogar eine Woche Urlaub geopfert, um sich gemeinsam mit den anderen in Heidelberg beheimateten Spielern optimal auf das EM-Turnier vorzubereiten. Nun musste Pagnon aber doch für Rückkehrer Fabian Heimpel das Feld räumen.
Schon beim Abschlussturnier des Sichtungslehrgangs hatte sich angedeutet, dass der 7er-Nationaltrainer womöglich mit seinen beiden jungen Spielmachern Heimpel und Hilsenbeck in der Startaufstellung plant. In diesem Fall könnte der etwas dynamischere Heimpel auf die Innenposition rücken, während Frankreich-Legionär Hilsenbeck wie schon in Danzig als Playmaker die Fäden zieht.
Neben den zehn für Heidelberg nominierten Nationalspielern, können sich aber noch einige Mannen aus dem zweiten Glied Hoffnungen auf einen Europameisterschafts-Einsatz machen. Bundestrainer Ianusevici wird in den kommenden Tagen gemeinsam mit U18-Nationaltrainer Jan Ceselka einen Pool an potentiellen Ersatzleuten benennen, aus welchem sich am zweiten Turniertag, im Verletzungsfall, sämtliche Nationen bedienen dürfen. So kam vor einigen Jahren zum Beispiel Christopher Weselek zu einem Einsatz für Portugal, Handschuhsheims Mathias Pipa spielte für Irland und bei den Hannover 7s 2009 waren die heutigen Nationalspieler Florian Wehrspann für Spanien und Rafael Pyrasch für Italien im Einsatz.
Folgender Kader wurde für Heidelberg nominiert:
Heidelberger RK: Rafael Pyrasch RG Heidelberg: Fabian Heimpel, Mustafa Güngör, Bastian Himmer SC Frankfurt 1880: Alexander Hauck DSV Hannover 1878: Benjamin Simm TSV Victoria Linden: Timur Tekkal RC Orleans: Matthieu Franke RC I Cavalieri Prato: Clemens von Grumbkow US Colomiers: Chris Hilsenbeck
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