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7er-EM in Bukarest: Interview mit Susanne Wiedemann / Kader für Sichtungsehrgang in Rottweil
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Donnerstag, 16. Juni 2011

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Nationaltrainerin Susanne Wiedemann will mit ihren Mädels in die Top 10 - (c) Miriam May

Vom 16.-17. Juli steigt in Bukarest die 7er-Europameisterschaft der Frauen. Damit das DRV-Team optimal vorbereitet in die wichtigen Titelkämpfe geht, versammelt Nationaltrainerin Susanne Wiedemann ihre „Mädels“ am kommenden Wochenende (18./19. Juni) zu einem Sichtungslehrgang in Rottweil. Wir haben uns mit der Nationaltrainerin auf ein Interview verabredet und sie zum bisherigen Stand der EM-Vorbereitungen befragt:

TotalRugby: Wie zufrieden bist Du mit dem bisherigen Stand Eurer EM-Vorbereitungen?
Susanne Wiedemann:
Im Groben und Ganzen bin ich zufrieden. Die Spielerinnen, die unser Trainingsprogramm in vollem Umfang absolvieren konnten, haben große Fortschritte gemacht. Aktuell läuft der 5. Trainingsblock im Hinblick auf Bukarest und viele Spielerinnen sind nun soweit, dass sie alle Spiele in einem Turnier ohne konditionelle Schwierigkeiten durchspielen könnten. Sie kämpfen also nicht mehr gegen ihre Physis, sondern können sich auf ihre Technik und Taktik konzentrieren – eine sehr positive Gesamtentwicklung.

TR: Was ist also bis Bukarest noch zutun?
SW:
Wir müssen in erster Linie unter Wettkampfbedingungen an unserem Spielsystem arbeiten. Es muss uns gelingen die Theorie auch in der hochqualifizierten Praxis, gegen starke Gegnerinnen, anwenden zu können. Dafür müssen die Spielabläufe in der Offensive und der Defensive soweit verinnerlicht werden, dass sie im Wettkampf ganz natürlich ablaufen. Da bis Bukarest kein wirklicher Wettkampf mehr auf dem Plan steht, wollen wir an diesen Dingen v.a. in den Trainings, aber auch in Trainingsspielen gegen U16/U18-Herren-Mannschaften, feilen.

TR: Welche Spielerinnen haben sich in den letzten Monaten besonders positiv entwickelt, wie groß ist dabei der Vorteil durch die Förderung der Bundeswehr?
SW:
Die Sportfördergruppe schafft natürlich Freiräume, um sich voll aufs Training konzentrieren zu können. Außerdem sind die Nationalspielerinnen und hier ganz besonders die Sportsoldatinnen, immer auch Vorbilder für ihre Mitspielerinnen und den Nachwuchs. Häufig sind sie ja sogar in ihren Heimatvereinen in das Training von jungen Talenten miteingebunden. Jenny Naruhn beispielsweise hat bis zur ihrer unglücklichen Verletzung ganz tolle Fortschritte gemacht. Auch die Entwicklung von Lisa Kropp im letzten Jahr, hat mich wirklich beeindruckt. Es gibt aber natürlich auch Spielerinnen, wie z.B. Friederike Kempter oder Lisa Bohrmann, die ohne Sportsoldatinnen zu sein, dafür aber mit unglaublichem persönlichen Engagement, eine großartige Entwicklung genommen haben.

TR: Du zauberst immer wieder Talente aus dem Hut, die nicht aus den klassischen Rugbyhochburgen kommen, wie jetzt zum Beispiel Anka Kirschner aus Göttingen oder Doro Kleffner aus Gießen. Wie funktioniert die Sichtung der 7er-Nationalmannschaft?
SW:
Über meine Stelle als Landestrainerin kann ich einige Dinge tun, die sonst nicht möglich wären. Die Unterstützung durch den Rugby-Verband NRW ist hier wirklich absolut vorbildlich. Außerdem schreibe ich regelmäßig VereinstrainerInnen an, mit der Bitte mir ihre Einschätzungen über gewisse Spielerinnen mitzuteilen. Ein ganz großes Plus ist natürlich unser „german women’s 7s rugby academy“, mit der wir uns regelmäßig treffen und so immer wieder auf interessante Spielerinnen aufmerksam werden.

TR: Am kommenden Wochenende also ein Sichtungslehrgang in Rottweil. Warum gerade Rottweil und nicht zum Beispiel Heidelberg, wo ein Gros der Spielerinnen zuhause ist?
SW:
Für Rottweil sprechen einige Gründe. Diesmal sind „nur“ sechs Spielerinnen aus Heidelberg dabei. Zudem finde ich es sehr wichtig, auch in anderen Städten ein Zeichen zu setzen, dass Rugby eben nicht nur in Heidelberg existiert. Die Lehrgangs-Organisatoren haben mit ihrem Netzwerk innerhalb von sieben Tagen die ganze Sache in Rottweil auf die Beine stellen können, dass wäre andernorts in dieser Form vermutlich nicht so einfach möglich gewesen.

TR: Was steht bei dem Lehrgang auf dem Programm? 
SW:
Zum einen die Vertiefung der Automatismen die ich Eingangs erwähnt habe und zum anderen liegt ein ganz großes Augenmerk auf den Kontaktsituationen sowie der Verbesserung der Reaktionsschnelligkeit. Wir müssen dringend lernen mehr Ballbesitz zu produzieren!

TR: Wie viele Spielerinnen sind bei Dir bereits gesetzt und wie lange haben die anderen Mädels noch die Chance auf den EM-Zug aufzuspringen?
SW: Eine Chance haben alle die das Programm absolvieren und dabei meine Erwartungen erfüllen. Ich baue auf den abschließenden Lehrgang im Vorfeld der Europameisterschaft, der mit möglichst vielen Spielerinnen bestritten werden soll und auf welchem der Bukarest-Kader finalisiert werden wird.

TR: Zum Abschluss die bei allen TrainerInnen unbeliebte Frage nach der Zielsetzung. Was sind Eure Ziele für Bukarest?
SW:
Wir müssen unbedingt in den Top 10 bleiben. Die Europameisterschaft wird künftig mit Sicherheit ein wichtiges Kriterium für die WM-Qualifikation und die Weltmeisterschaft muss unser erklärtes Ziel sein. Gerade im Hinblick auf künftige Förderungen haben wir gewisse Leistungen versprochen und werden folglich ganz streng an unseren Ergebnissen gemessen werden.

 

Folgende Spielerinnen wurden für den Lehrgang in Rottweil nominiert:

Heidelberger RK: Friederike Kempter, Lisa Kropp, Julia Peters, Alysha Stone, Laryssa Stone, Seyma Ünlü

RK 03 Berlin: Vivian Bahlmann

RC Rottweil: Steffi Gruber, Franziska Holpp

RSV Göttingen 05: Anka Kirschner

RC Konstanz: Verena Kohlbrenner

RC Aachen: Ute Kohlheim

URC Gießen:Doro Kleffner

Stockholm Exiles: Rafica Schneider

Enköpings RK: Moa Wejle

Auf Abruf:
Anna Breitenfeld (FT Adler Kiel), Laura Dervari (SC Germania List), Melissa Paul (ASV Köln), Hannah Ruff, Julia Wich-Schwarz (SC Neuenheim), Annelie Spohns (Freiburger RC)

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