Das DRV-7s-Team muss in Danzig ohne die platzierten Kicks von Verbinder Fabian Heimpel auskommen - (c) A+M Bruno
Auch wir waren der „Ente“ aufgesessen, die in den letzten Tagen die Runde machte und besagte, dass es in Danzig lediglich um die Platzierungen für das „Endturnier“ in Heidelberg ginge. Das ist wie sich jetzt herausgestellt hat falsch! Heidelberg ist keineswegs das alles entscheidende Aufstiegsturnier, sondern wenn man es genau betrachtet sportlich sogar etwas weniger Wert als die Veranstaltung in Danzig. In Danzig geht es nämlich neben Aufstiegspunkten auch noch um die Gruppenzusammensetzung für Heidelberg. Hierbei orientiert sich die FIRA an dem System welches jüngst für den höherklassigen, und in dieser Saison erstmals auszutragenden, „7s-Grand-Prix“ (das Turnier der 10 europäischen Spitzenteams) eingeführt wurde.
„For each tournament, the ranking will be established depending on the last results, in order to boost the qualification pools for each 7’s GPS. A point scoring system has been set up. The team scoring the highest number of points through the 4 tournaments will be named European Champion for 2011. Finally, the last two teams of the ranking will be relegated to Group A (second European division). In 2012, Scotland will join the competition just as the 2011 winner of Group A.” – Quelle: FIRA-AER
Was heißt das jetzt für unser 7er-Team? Ganz einfach die Jungs müssen schon in Danzig volle Pulle gehen, da ein schwaches Abschneiden in der polnischen Großstadt, den so wichtigen Aufstieg extrem gefährden würde. Am Ende steigt nämlich nur das Team auf, welches in beiden Turnieren die meisten Punkte auf sich vereinen konnte. Keine leichte Aufgabe die das DRV-7s-Team da erwartet, schließlich hat man in der jetzigen Formation noch nicht einmal zusammengespielt. Mit Clemens von Grumbkow und Benjamin Simm spielen zwei – wenn auch sehr erfahrene – Akteure zum ersten Mal in dieser Spielzeit für Ianusevicis Team. Auch Matthieu Franke, der in Italien aus beruflichen Gründen fehlte, hat mit den meisten Rom-Fahrern von seit den Hannover 7s 2008 kein gemeinsames 7er-Turnier mehr bestritten; wenn er überhaupt schon mit ihnen auf dem Platz stand.
Erschwerend hinzu kommt, dass mit Verbinder Fabian Heimpel (RG Heidelberg), der stärkste Kicker des Teams aus privaten Gründen absagen musste. Insbesondere die hohen Ankicks und zielgenauen Erhöhungstritte des 20-jährigen Spielmachers, dürften in Danzig schmerzlich vermisst werden. Wer für Heimpel nachnominiert wird, sollte sich bereits in Kürze entscheiden. Die größten Chancen auf einen EM-Einsatz kann sich wohl Innendreiviertel Benjamin Ulrich vom RK 03 Berlin ausrechnen. In diesem Fall wird wohl entweder Mustafa Güngör (RG Heidelberg), Rafael Pyrasch (Heidelberger RK) oder wie zuletzt in Amsterdam Matthieu Franke (RC Orléans) die vakante Verbinderposition einnehmen.
Viel Zeit für gemeinsame Trainings bleibt der 7er-Auswahl allerdings nicht. Schließlich trifft man sich erst Freitag zum Abflug in Frankfurt. D.h. man kann in Polen maximal eine gemeinsame Trainingseinheit bestreiten, um sich auf den Turnierauftakt am Samstag vorzubereiten. In dieser Zeit müssen Simm und Co also Spielzüge und Spielsystem des neuen Nationaltrainers verinnerlichen, hierbei wird ihnen die große Erfahrung sicherlich zugute kommen.
Wir halten fest, dass Nationalmannschaft startet – wie so häufig – unter widrigen Bedingungen. Trotzdem scheint Ianusevici eine gute Mischung aus erfahreneren Akteuren und jungen Wilden gefunden zu haben, der einmal in Fahrt dennoch eine ganze Menge zuzutrauen ist.
Das sind die Gruppen für Danzig:
Pool A |
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Pool B |
Litauen |
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Polen |
Tschechische Republik |
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Deutschland |
Zypern |
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Israel |
Dänemark |
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Andorra |
Schweiz |
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Kroatien |
Schweden |
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Belgien |
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