Der ehemalige Leichtathlet Nicolai Siekmann (Hannover 78) spielt erst seit 9 Monaten Rugby, konnte aber bei den Amsterdam 7s sein großes Potential unter Beweis stellen - (c) Miriam May
Die Amsterdam 7s waren insbesondere für die von Susanne Wiedemann (Köln) trainierte deutsche Damenauswahl, trotz des Ausscheidens in der Finalrunde, ein großer Erfolg. Bei den ersatzgeschwächten Herren hingegen sitzt der zweite Anzug noch nicht ganz so gut, insgesamt gelangen nur drei Siege aus sechs Spielen. Kein allzu guter Start der Mission Wiederaufstieg.
Das junge deutsche Damen-Team zeigte sich nicht nur körperlich stark verbessert, sondern hat auch Spieltaktisch einen Schritt nach vorne gemacht. Dementsprechend fiel auch das Fazit des TotalRugby-Tickers auf unserer Facebook-Seite (facebook.com/TotalRugby) aus: „Auf den gezeigten Leistungen können die DRV-Damen aufbauen, es werden jedoch weitere Spiele auf diesem Niveau benötigt um den Abstand zu den Spitzenteams zu verringern“.
Zuvor hatten unsere Mädels am zweiten Turniertag gegen die bärenstarken „Wooden Spoons“ (Holzlöffel) mit 7:38 und gegen den amtierenden Europameister Spanien mit 12:26 verloren.
Die Herren verloren ihr Auftaktmatch am zweiten Turniertag gegen die niederländischen „Bassets Hypotheker Hounds“ mit 7:14 und rutschten danach in den zweitklasisgen „Heineken Boot“-Wettbewerb. Dort gelang immerhin ein Achtungserfolg gegen das Nationalteam der Republik Moldau, welcher sich aber schon ein Spiel später gegen die „Millfield Old Boys Academy“ nicht wiederholen ließ. Gegen die Mannschaft bestehend aus ehemaligen Schülern des Millfield College verloren die deutschen Olympia-Aspiranten mit 7:19.
Zahlreiche Fotos von TotalRugby-Fotografin Miriam May findet ihr hier.
Bis zu den Roma 7s dürfte die Herrenauswahl aber ein ganz anderes Gesicht erhalten. Schließlich erwartet Bundestrainer Peter Ianusevici hochkarätige Verstärkung von den Halbfinalisten der Rugby-Bundesliga und auch Italien-Legionär Clemens von Grumbkow, dürfte in seiner Wahlheimat, nach längere 7er-Pause wieder kräftig mitmischen.
Für positive Schlagzeilen aus deutscher Sicht sorgten neben den gut aufgelegen DRV-Damen insbesondere die bunt zusammengewürfelten RBW-Frauen. Die Auswahl des Rugby-Verbandes Baden-Württemberg kämpfte sich am 2. Turniertag mit tollen Leistungen bis ins Endspiel des „Heineken Boot“ und musste sich erst dort „Susies Valkyries“, dem weiblichen Gegenpart der Istanbul-Sieger Susies Saloon“, mit 0:36 geschlagen geben.
Auch der RK Heusenstamm, traditionell eines der besten 7er-Teams Rugby-Deutschlands, erreichte ein Finale. Die Füchse verloren zwar ihr erstes Match im drittstärksten Wettbewerb der Amsterdam 7s, der sogenannten „Integer Plate“, mit 19:31 gegen die englischen „Dambusters“. Doch im viertklassigen „Mens Trophy“ bezwangen die spielfreudigen Hessen die französischen „Bukkakke 7s“ (35:0) sowie den Amstelveen RC (14:5) aus den Niederlanden. Erst im Finale war dann Endstadion. Gegen ein British Army Team unterlagen die Grün-weiß-Roten nach großem Kampf mit 14:26. Der Pokal ging trotzdem nach Deutschland, da die Briten im norddeutschen Paderborn stationiert sind.
Auch die Billa-Bonn Pandas zeigten am zweiten Turniertag erfreuliche Leistungen. Erst im „Integer Plate“-Halbfinale gegen die englischen „OA Saints“ mussten sich die fröhlichen Rheinländerinnen mit 20:26 geschlagen geben.
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