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Rugby-Tag Augustfehn: Im Gedränge geht Fairness vor
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Geschrieben von Sebastian Kelm   
Samstag, 7. Mai 2011

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Rugby-Experte Frank Himmer ist weiter in Sachen Schulrugby für die NRJ unterwegs

Frank Himmer brachte den Schülern seinen Sport näher. Viele spielen bereits voller Begeisterung das Spiel mit dem eiförmigen Ball.

Augustfehn - Ruppig geht es schon zu beim Kampf um das eiförmige Spielgerät auf dem Sportplatz der Haupt- und Realschule Augustfehn. Ruppig, aber fair. „Der Körpereinsatz verläuft in geordneten Bahnen. Es gelten klare Regeln“, erklärt Frank Himmer, Schulsportbeauftragter des Niedersächsischen Rugby-Verbandes und ehemaliger Nationalspieler, beim großen Rugby-Tag am Freitag.

Ähnlich sieht es Schüler Alex. „Ein wenig Härte gehört zum Rugby dazu, dafür kann man wunderbar Aggressionen abbauen. Außer vielleicht mal ein paar blauen Flecken gibt es aber kaum schwerere Verletzungen“, macht der 15-Jährige, demnächst Trainer der geplanten Rugby-Abteilung von TuS Vorwärts Augustfehn, Werbung für „seinen“ Sport. Ihm sei jedenfalls noch nie etwas passiert.

Wer dennoch glaubt, das körperbetonte Spiel sei nur für ganze Kerle geeignet, der irrt, wie Lea klarmacht: „Wieso sollten nicht auch Mädchen gut darin sein?! Das ist ein cooler Sport, den nicht jeder macht. Und die kleinen Kratzer stören mich nicht.“

Die 14-Jährige ist eine von immerhin 18 HRS-Schülerinnen, die verteilt auf zwei Wahlpflichtkurse für die neunte und zehnte Klasse sowie einer Nachmittags-AG für alle Jüngeren voller Begeisterung dem „Ei“ nachjagt. Insgesamt 80 jugendliche Rugby-Spieler gibt es inzwischen in Augustfehn, nachdem das Angebot von Lehrer Ralf Scharnagl vor zwei Jahren ins Leben gerufen wurde.

„Als Schulsport eignet sich Rugby sehr gut, da es übliche Sozialgefüge aufbricht. Wer bei anderen Sportarten immer als Letzter ausgewählt wurde, kann hier plötzlich total gefragt sein“, meint der Pädagoge. Und der frühere Auswahlspieler pflichtet ihm bei. „Für jede Persönlichkeit lässt sich eine passende Position finden. Kräftigere Spieler kommen im Angriff zum Zug, schmächtigere, dafür aber flinkere spielen eher hinten“, sagt Frank Himmer.

Und wie das Beispiel Lea zeigt, scheint Rugby auch für weibliche Spieler wie geschaffen zu sein. „Viele Mädchen haben Angst vor dem Ball. Die kann bei Rugby abgelegt werden, da nur seitlich oder zurück gepasst und nicht hart geschossen oder geworfen wird“, sagt Ralf Scharnagl.

Bald wollen die Augustfehner bei der Niedersächsischen Rugby-Schulmeisterschaft in Hannover zeigen, was sie von Frank Himmer gelernt haben. Und wie in jedem anderen Sport auch helfen kleine Anreize. „Ich habe gesagt, dass ich eine Grill-Party schmeiße, wenn wir mindestens Dritter werden“, so Scharnagl.

Von Sebastian Kelm

Quelle: NWZOnline - Zum Artikel

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Letzte Aktualisierung ( Samstag, 7. Mai 2011 )
 
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