Das vor allem die georgischen Innendreiviertel kräftig zupacken können, bekamen auch die siegreichen Italiener zu spüren
"Die Georgen haben ein körperlich sehr starkes Team", weiß DRJ-Flanker Carsten Lang vor der finalen Begegnung der Europameisterschaft (Samstag, 23. April ab 12:00 Uhr) zu berichten. Bundestrainer Peter Ianusevici hatte die Osteuropäer in ihrem Halbfinale gegen den Nachwuchs von Sechs-Nationen-Teilnehmer Italien beobachtet und war im Anschluss voll des Lobes für die jungen Lelos: "Sie haben zwar die erste Halbzeit gegen die Italiener total verschlafen, sie dann aber in Spielabschnitt zwei förmlich an die Wand gespielt".
Die Ankickzeit wurde auf 12:00 Uhr verlegt!!!
Doch der deutsche Trainerstab hat schon ein Rezept in der Tasche, wie den kräftigen Kaukasiern der Zahn gezogen werden soll: "Wir werden versuchen durch unsere Geschwindigkeit die körperlichen Vorteile der Georgen zunichte zu machen", gibt Langs Dritte-Reihe-Kollege Vincent Fischer einen Einblick in die deutsche Taktik. Fischer selbst ist ein leichtgewichtiger, aber sehr dynamischer Dritte-Reihe-Stürmer, der sich aufgrund der neuen taktischen Marschroute womöglich Hoffnungen auf einen Einsatz von Beginn an machen kann. Wie aus dem Lager der Mannschaft zu vernehmen war, waren die Trainer nämlich trotz der unbestrittenen Klasse der schottischen Mannschaft, mit der Einstellung einiger ihrer Schützlinge, bei der deftigen 3-87 Schlappe, nicht vollends zufrieden. Nach einer gründlichen Analyse der eigenen Leistungen, wird für die nächste Partie mehr Einsatz von den jungen Deutschen gefordert.
Doch auch bei den Georgiern war man nach dem Halbfinal-Aus gegen Italien gründlich bedient. "Wir hatten uns vor der Partie auf einer Stufe mit den Italienern gewähnt, doch offensichtlich fehlt meinen Männern noch ein ganzes Stück bis zum Sechs-Nationen-Niveau. Wir haben die erste Halbzeit ganz schwach gespielt und die Gelbe Karte gegen Giorgi [Die Rede ist von Verbinder Giorgi Basilaia] tat dazu ihr Übriges. Unterm Strich haben wir verdient verloren, doch gegen Deutschland wollen wir unter Beweis stellen, dass wir nicht weit weg sind von den etablieren europäischen Rugbygrößen", diktierte ein wütender georgische Übungsleiter nach der Italien-Pleite in Aufnahmegeräte seiner Landsleute.
"Das georgische Maul ist in dieser Altersklasse einmalig und auch ihr Durchbruchspiel ist von hohem Niveau", warnte Ianusevici schon nach dem Spiel gegen Italien, "nur wenn wir uns darauf einstellen haben wir eine Chance".
Doch der Nachwuchs des WM-Teilnehmers kann es keineswegs nur mit dem Kopf durch die Wand. Gerade weil man in dem Schwarzmeerstaat Stürmer der Güteklasse A wie am Fließband produziert, hatte man sich zuletzt in der Jugendarbeit insbesondere darauf konzentriert, Hintermannschaftsspieler auszubilden, welche die zahlreichen guten Bälle auch zu verwerten wissen. Eine Taktik die auch bei dieser Europameisterschaft schon erste Früchte trug. Beim 38-3 Sieg im Premierensieg über Russland, der höchste Erfolg den jemals eine georgische Auswahl über den Erzrivalen erzielen konnte, wurden sämtliche Versuche von der georgischen Hintermannschaft erzielt. "Gerade auf Innendreiviertel erwarten wir ein körperlich knallhartes Duell", wissen Fischer und Lang um die Stärken des nächsten Gegners.
Es steht noch nicht fest ob das Deutsche Trainerduo Ceselka und Lill am Samstagmorgen die volle Kaderstärke von 26 Mann aufbieten können, zwar dürften Außendreiviertel Marc Hittel und Hakler Rory Sarjeant, die gegen die Highlander beide mit einer Nackenverletzung ausgefallen waren, wieder zum Team gehören, doch dafür dürfte der kräftige 1. Reihe-Stürmer Frederick Lüthcke (Stuttgarter RC) mit einer Knöchelverletzung aus dem letzten Spiel auszufallen.
Ab 11:55 Uhr wird es bei uns wieder einen LiveTicker der Partie geben. Es lohnt sich also rechtzeitig aufzustehen. Danach geht es dann fast nahtlos mit den vier Bundesliga-LiveTickern des 14. Spieltages (ab 14:25 Uhr) weiter. Für all diejenigen die ihr Osterwochenende lieber an der frischen Luft, als vor dem heimischen Computer-Monitor verbringen, heißt es also die Akkus der mobilen Endgeräte von Freitag auf Samstag ordentlich mit Saft zu befüllen.
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