Die quirligen Blitzbokke bereiteten den All Blacks zwar einige Probleme, konnten die Routiniers um Kapitän DJ Forbes (links) am Ende aber dennoch nicht bezwingen
"13 Punkte [soviel beträgt der Vorsprung von Serien-Spitzenreiter Neuseeland auf die zweitplatzierten Engländer] sind nicht soviel, wenn wir einmal im Viertelfinale ausrutschen, sitzen sie uns sofort wieder im Nacken. Wir werden in die zwei verbliebenen Turnier mit der gleichen Einstellung gehen wie in dieses. Spiel für Spiel und Turnier für Turnier", sagte Gordon Tietjens 7er-Mastermind, nach dem neuerlichen Turniererfolg im australischen Adelaide.
Eine etwas andere Meinung vertritt da Paul Treu der Trainer der südafrikanischen 7er-Mannschaft, welche Neuseeland im Cup-Finale mit 28-20 unterlegen war: "Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, wie diese neuseeländische Mannschaft ihren Vorsprung in den verbliebenen zwei Turnieren noch verspielen sollte. Sie sind jetzt richtig in Fahrt und England muss in London mit dem extra Druck eines Heimturniers klarkommen. England muss die Niederlage gegen uns jetzt abhaken, wenn ihnen das gelingt und sie sich auf die letzten beiden Turniere konzentrieren, haben sie vielleicht noch eine kleine Chance", so Treu.
All Blacks Coach Gordon Tietjens hält nun zweifelslose alle Trümpfe in seiner Hand, insbesondere wenn es ihm gelingt für die Europaturnier das Gerüst seiner Mannschaft, um DJ Forbes, Solomon King, Lote Raikabula, Tim Mikelson und den in Adelaide wieder einmal überragenden gebürtigen Fiji Tomasi Cama zusammenzuhalten. Cama wurde nicht nur zum Spieler des Turniers gewählt, sondern der Spielmacher der Kiwi schrieb auch neuseeländische Siebener-Rugby-Geschichte. Der 30-jährige löste im Turnierverlauf Amasio Valence Raoma als besten All Black Punktesammler aller Zeiten ab.
Nicht nur deshalb war Tietjens nach dem Turnier voll des Lobes für seinen überragenden Akteur: "Er hat herausragend gespielt, im Finale hat er die Gegner förmlich verzaubert und damit sein großartiges Turnier gekrönt."
Während das Cup-Finale seinen gewohnten Sieger fand, gingen die weiteren Pokale an Mannschaften, die in dieser Saison noch nicht allzu oft auf dem Siegertreppchen zu finden waren. Im Plate Finale konnte Weltmeister Wales, nach langer Durstrecke, durch einen 14-7 Erfolg über Argentinien, mal wieder auf sich aufmerksam machen. Die Bowl ging an die Vereinigten Staaten von Amerika, die Kenia mit 17-10 besiegten und den Shield konnten die emsigen Japaner mit in ihre krisengeschüttelte Heimat nehmen. Die "Cherry Blossoms" bezwangen im Finale den Ozeanien-Qualifikanten Tonga mit 22-5.
Nachdem wir Euch in der letzten Woche ein komplettes 7s-Paket der legendären Hong Kong 7s geschnürt haben, gibt es auch diesmal wieder Futter für die hungrigen Augen. Wir haben das hochspannende Finale zwischen Südafrika und Neuseeland in kompletter Länge für Euch und als Bonus gibt es noch den obligatorischen "Oben-Ohne-Haka" der siegreichen All Blacks mit drauf.