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Hong Kong 10s: Cullen und Co scheitern im Finale an den Lokalmatadoren
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Donnerstag, 24. März 2011

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Die Superstars der Asia Barbarians kamen zwar bis ins Finale, mussten sich dort aber dem Traditional Valley RFC aus Hong Kong geschlagen geben

Zahlreiche Länderspiele und viele viele 7s-Turniere auf der ganzen Welt hat Nationalspieler Tim Kasten in seiner Laufbahn bestritten, doch so etwas wie in Hong Kong hatte auch der gebürtige Hannoveraner bisher noch nicht erlebt: "Das war ein einmaliges Erlebnis und es hat Riesenspaß gemacht, vielen Dank an Herr Dr. Wild, dass er uns die Teilnahme ermöglicht hat", so der 28-jährige Nationalspieler euphorisch.

Doch der Reihe nach. Wie wir heute morgen schon per Kurzmeldung veröffentlicht haben waren die WILD Titans gegen die aus weltklasse Einzelspieler zusammengestellte Auswahl der Penguins im Viertelfinale gescheitert. Dabei hatte es lange so gut ausgesehen. Nach Versuch und Erhöhung durch DRV-Vizekapitän Pieter Jordaan, lagen die Grünen bis zwei Minuten vor Schluss mit den in gelb-weiß-schwarz spielenden Pinguinen gleichauf, doch dann überschlugen sich die Ereignisse. Zunächst bekam Jordaan eine Gelbe Karte, weil der Schiedsrichter ein professionelles Foul an einem Ruck ausgemacht haben wollte und danach erwischte es Kiwi-Sprinter Brooke Gilmore, der für das Blocken des Kickers mit einem Karton bedacht wurde. Diese numerische Überzahl wussten die abgezockten Mannen vom HSBC Penguin International Rugby Football Club natürlich zu nutzen und punkteten ihrerseits durch Straftritt und erhöhten Versuch in den letzten beiden Spielminuten, zum Endstand von 17-7.

"Es war mehr drin und es hätte genauso gut andersrum ausgehen könnte", berichtete Titans-Stürmer Kehoma Brenner unmittelbar nach dem Abpfiff und dass der 25-jährige Nationalspieler, der in der Bundesliga für den Heidelberger RK auf Punktejagd geht, mit seiner Einschätzung recht hatte, zeigt ein Blick aufs Endklassement.

Die Titans-Bezwinger unterlagen im Halbfinale ganz knapp (17-10) den Asia Pacific Barbarians, bei welchen Christian Cullen (Video Tribute) seine Wehwechen vom Vortag überwunden zu haben schien und ebenso mit am Start war, wie George Gregan, Justin Marshall und Rico Gear, während der andere Finalteilnehmer, der Traditional Valley RFC aus Hong Kong, im zweiten Halbfinale die an Vier gesetzten Borneo Eagles ohne große Probleme abfertigte (31-0).

Im großen Finale kam es dann zum Aufeinandertreffen zweier asiatischer Teams -  beide natürlich verstärkt durch zahlreiche internationale Spitzenkräfte - und nach einer Partie von beeindruckender Intensität und auf aller höchstem Niveau, waren es die an Acht gesetzten Lokalmatadoren, die den von Sean Fitzpatrick und David Campese betreuten BABAS, den Siegerpokal vor der Nase wegschnappen konnten - Endstand 28-24.

"Natürlich war unter den 24 Teams auch das ein oder andere Spaßteam, aber das Level war trotzdem unheimlich hoch, von den ersten zwölf Mannschaften kann an einem guten Tag jeder jeden schlagen", so Kasten. Für den die Umstellung von 15er auf 10er-Rugby nicht so einfach war wie zunächst vermutet: "Es ist nicht einfach die drei verschiedenen Spielarten zu vergleichen. 10er-Rugby unterscheidet sich spielerisch doch recht deutlich vom 15er- und auch vom 7er-Rugby, zwar bin ich es gewohnt beim Sevens Prop zu spielen, aber hier war es doch noch einmal deutlich intensiver, dafür kommt man, gerade auch durch die fliegenden Wechsel, nicht ganz so schnell aus der Puste wie beim 7er-Rugby".

"Für uns Nationalspieler war es auf alle Fälle mal wieder ein kleines Erfolgserlebnis, sich auf so einem Niveau messen und beweisen zu können. Wir alle hatten großen Spaß, konnten eine Menge lernen und gehen jetzt topmotiviert in die Begegnung in Moldawien - dort wollen wir unbedingt gewinnen", so der 28-jährige weiter.

Befragt zu seinem eigenen körperlichen Befinden nach so einem kräftezerrenden Turnier auf dem ungewohnten Kunstrasen gab der Nationalspieler Entwarnung: "Meinem Knie geht es deutlich besser als noch letzte Woche in Belgien, der Platz war nicht nur ebener sondern auch deutlich weicher als das Spielfeld in Brüssel. Ich fühle mich körperlich in ausgezeichneter Verfassung und freue mich auf die kommenden Spiele".

Das Deutsche Team bleibt, wie inzwischen schon Tradition, noch für die Hong Kong 7s in der chinesischen Sonderverwaltungszone und wird Anfang der nächsten Woche in Deutschland zurück erwartet. Ab dann ist es leider wieder vorbei mit internationalem Flair, für die meisten Spieler beginnt dann nämlich wieder der triste Rugby-Alltag und das ist momentan der nervenaufreibende Kampf um den Klassenerhalt in der Europameisterschaft Division 1b.

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