Kapitän Stirling Mortlock erzielte den ersten Super Rugby Versuch für die Melbourne Rebels
Wegen der schlimmen Erdbebenkatastrophe im neuseeländischen Christchurch, nicht nur Heimat der Canterbury Crusaders, ihres Zeichens Super Rugby Rekord-Champs, sondern auch einer der designierten Austragungsorte des Rugby World Cups 2011 sowie einer der größten Talentpools im Land der großen weißen Wolke, wurden alle Spiele in der 2. Runde des Super Rugby Turniers zum Gedenken der zahlreichen Opfer, erst nach einer Schweigeminute angepfiffen. Außerdem wurde das Auswärtsspiel der Crusaders bei den Wellington Hurricanes abgesagt und mit unentschieden gewertet, damit die Spieler in Reihen der Kreuzritter sich gebührend ihren betroffenen Freunden und Verwandten annehmen können.
Eisenharte Verteidigung war der Schlüssel zum Erfolg der New South Wales Waratahs über die Queensland Reds. Im Duell der Erzrivalen gingen die Tahs nach dem dritten Turnierversuch von Außendreiviertel Drew Mitchell und Nummer sechs David Dennis, bei nur zwei Straftritten von Reds-Playmaker Quade Cooper, mit einer 16-6 Führung in die Halbzeitpause. In der zweiten Halbzeit hatten die Reds dann gar nichts mehr entgegenzusetzen, während die Gastgeber nach Versuchen von Turner und Robinson gar noch den Offensivbonuspunkt einstreichen konnten und somit ihre Herrschaftsansprüche in der australischen Konferenz eindrucksvoll untermauerten. Beide Teams verloren im Spielverlauf ihre Kapitäne, während Waratah Phil Waugh trotz einer Verletzung der Bizepssehne in der nächsten Runde mitwirken dürfte, droht Reds-Skipper James Horwill mit einer Knöchelverletung länger auszufallen - Endstand 30-6.
In der südafrikanischen Konferenz konnten die Stormers dank einem späten Versuchs ihres Ersatz-Flankers Pieter Louw die Lions knapp mit 19-16 bezwingen. Der Vorjahresfinalist wirkte phasenweise etwas ideenlos und lag bereits mit 9-16 zurück, bevor es doch noch gelang das Blatt zu eigenen Gunsten zu wenden. "Wenn sich solche Chancen bieten müssen wir sie nutzen, jetzt müssen wir aus unseren Fehlern lernen und nach vorne schauen", so der enttäuschte Lions-Kapitän Franco van der Merwe nach der Partie. Das Team aus Johannesburg hat seit Mai 2009 keine Partie mehr gewinnen können, die Niederlage gegen die Stormers war bereits die 16. in Folge.
Die Auckland Blues waren mit einer furiosen Leistung gegen die Crusaders in die Saison gestartet. Doch im südafrikanischen Natal war für die Kiwis gegen die heimischen Sharks nichts zu holen. Der 20-jährige Sharks-Verbinder Patrick Lambie erzielte mit einen Versuch sowie 16 Kickpunkte für sein Team, die weiteren fünf Punkte verbuchte Weltmeister-Außendreiviertel JP Pietersen mit einem Versuch. "Ein großartiges Ergebnis, gegen einen sehr starken Gegner, zwei Siege zum Turnierauftakt sind kein schlechter Start", so der 35-jährige Routinier Stefan Terblanche - Endstand 26-12.
Zwei aus zwei so die bisherige Bilanz der Highlanders. Das Team aus Otago konnte die favorisierten Waikato Chiefs, diesmal ohne Altmeister Tana Umaga, im heimischen Dunedin mit 23-13 bezwingen. Alle Punkte der Gäste konnte der glänzend aufgelegte Verbinder Delany erzielen (ein Versuch, eine Erhöhung, zwei Strafkicks) in der ersten Halbzeit erzielen. Entsprechend lag das Heimteam zum Pausentee noch mit 6-13 zurück, doch zwei Versuche durch Nummer acht Nasi Manu und Außendreiviertel Kade Poki, krönten eine erfolgreiche Aufholjagd der Hausherren. Die weiteren Punkte erzielten Ersatzmann Robert Robinson (zwei Erhöhungen und ein Straftritt), sowie Verbinder Sopoaga, der in der ersten Spielhälfte zwei Straftritte verwandeln konnte.
"From Zero to Hero", so lässt sich nicht nur die letzte Woche des jüngsten Super Rugby Franchises, den Rebels aus Melbourne zusammenfassen, sondern vor allem die ihres exzentrischen englischen Verbinders Danny Cipriani. War der umtriebige Engländer im Laufe der Woche noch aus einem Melbourner Nachtclub geflogen, weil er dort eine Flasche Vodka geklaut haben soll, verwandelte er gegen die Brumbies in der letzten Spielminute den spielentscheidenden Straftritt zum 25-24, außerdem war er noch mit fünf weiteren Penalties sowie mit der Erhöhung des Versuches von Kapitän Stirling Mortlock erfolgreich. Für Letzteren muss es eine besondere Befriedigung gewesen sein, sein Team, eine Woche nach der üblen Auftaktpleite gegen die Waratahs, mit dem späten Versuch auf die Siegesstraße gebracht zu haben und das auch noch ausgerechnet gegen seine alten Teamkameraden aus Canberra.
Die WM-Hoffnungen von Juan Smith Kapitän der Cheetahs und Flanker der südafrikanischen Springboks blieben bei der 23-25 Niederlage seiner Mannschaft genauso auf der Strecke, wie die auf den ersten Saisonsieg. Der beinharte 3. Reihe Mann zog sich schon in der 1. Spielminute der Partie gegen den amtierenden Champion, die Bulls aus Pretoria, einen Riss der Achillessehne zu. Zwar waren die Geparden trotz dieses Verlustes ganz nah dran am Überraschungserfolg, ein Versuch von Bulls Gedrängehalb Fourie du Preez mit anschließender Erhöhung durch Verbinder Steyn brachte den Champion in der 77. Spielminute dann aber doch noch auf die Siegesstraße.
Ausführliche Video-Highligts sämtlicher sechs ausgetragenen Partien der zweiten Super Rugby Runde haben wir für Euch in einer Video-Playlist zusammengefasst. Wie immer könnt ihr mit den beiden Richtungspfeilen im Video-Fenster direkt zum Spiel Eurer Wahl navigieren, oder einfach sämtliche Highlights in chronologischer Reihenfolge genießen. Eine etwas kompaktere Zusammenfassung der 2. Runde findet ihr im Übrigen auf unserer Facebookseite (www.facebook.com/TotalRugby).