Höllenmensch Sebastian Chabal kehrt in die Startaufstellung der Franzosen zurück - (c) Miriam May
Alle anderen Partien stehen an diesem Wochenende im Schatten von "Le Crunch" dem epischen Aufeinandertreffen der punktgleichen Nationalmannschaften Englands und Frankreichs. Doch nicht nur im 82.000 Zuschauer fassenden "home of English rugby" sondern auch in den anderen Rugbyarenen ist Hochspannung garantiert. Wir haben für Euch wieder einen kleinen Ausblick auf die zu erwartende Action in Runde drei des Sechs-Nationen-Turniers vorgenommen.
Italien : Wales - Stadio Flaminio (Rom) Samstag, 26. Februar 15:30 Uhr (live auf Sport1)
Das Stadio Flaminio war nicht immer ein gutes Ausflugsziel für walisische Nationalmannschaften, der Grand-Slam-Sieger der Jahre 2005 und 2008 hat gegen die Azzurri bereits zweimal den Kürzeren gezogen (2003 und 2007) und reist diesmal mit nur einem Sieg in den letzten neun Länderspielen im Gepäck in die italienische Kapitale. Genau auf die gleiche Bilanz kommen die Gastgeber, auch die Squadra Azzurra konnte von den letzten neun Tests nur eines für sich entscheiden. Die Ausgangssituationen ist dennoch klar zu unterscheiden, während Italien die 59-13 Demütigung durch Martins Johnsons angriffslustige Engländer noch tief in den Knochen stecken dürfte, zeigten die Red Dragons bei ihrem 6-24 Auswärtssieg im schottischen Edinburgh eine klar aufsteigende Formkurve. Mitverantwortlich dafür waren mit Sicherheit auch die Leistungen von Ospreys James Hook, der gegen die Schotten erstmals seit langer Zeit auf der von ihm bevorzugten Verbinderposition auflaufen durfte. Ein Spiel später stellt sich für den 25-jährigen Spielmacher, der gegen Italien sein 50. Länderspiel bestreiten wird, die Aufgabenstellung jedoch wieder völlig anders dar, nach dem Ausfall von Innendreiviertel Davies, der nach Henson, Shanklin und Bishop der dritte designierte Center ist, der Coach Warren Gatland nicht zur Verfügung steht, wird 97-Länderspiel-Veteran Stephen Jones von der Reservebank zurück in die Startfünfzehn beordert, während Hook aufgrund seiner Vielseitigkeit in das Trikot mit der Rückennummer 13 schlüpfen muss. Auch bei den Italienern gab es einen Wechsel auf der Verbinderposition, der gegen das Rosenteam so unglücklich verteidigende Spielmacher-Floh Luciano Orquera macht Platz für den deutlich robustern gebürtigen Australier Kris Burton, während im Sturm Robert Barieri (Flanker) und Santiago Dellape (2. Reihe) von Valerio Bernabo und Carlo Del Fava übernehmen, eine Maßnahme die in erster Linie das zuletzt so miserable Gassespiel der Heimmannschaft stabilisieren soll.
Italien: 15 Luke McLean, 14 Andrea Masi, 13 Gonzalo Canale, 12 Alberto Sgarbi, 11 Mirco Bergamasco, 10 Kris Burton, 9 Fabio Semenzato, 8 Sergio Parisse (Kapitän), 7 Robert Barbieri, 6 Alessandro Zanni, 5 Quintin Geldenhuys, 4 Santiao Dellape, 3 Martin Castrogiovanni, 2 Leonardo Ghiraldini, 1 Salvatore Perugini; Ersatz: 16 Carlo Festuccia, 17 Andrea Lo Cicero, 18 Valerio Bernabo, 19 Manoa Vosawai, 20 Pablo Canavosio, 21 Luciano Orquera, 22 Tommaso Benvenuti.
Wales: 15 Lee Byrne, 14 Morgan Stoddart, 13 James Hook, 12 Jamie Roberts, 11 Shane Williams, 10 Stephen Jones, 9 Mike Phillips, 8 Ryan Jones, 7 Sam Warburton, 6 Dan Lydiate, 5 Alun-Wyn Jones, 4 Bradley Davies, 3 Craig Mitchell, 2 Matthew Rees (Kapitän), 1 Paul James; Ersatz: Richard Hibbard, 17 John Yapp, 18 Jonathan Thomas, 19 Josh Turnbull, 20 Tavis Knoyle, 21 Rhys Priestland, 22 Leigh Halfpenny.
England : Frankreich - Twickenham (London) Samstag, 26. Februar 18:00 Uhr (live auf Sport1)
Einzig die Mannschaft die die englischen Rugbykathedrale Twickenham als Sieger verlässt, wird auch nach Samstagabend noch Grand-Slam-Ambitionen hegen dürfen. Die Formkurve der beiden Teams spricht eigentlich eine deutliche Sprache, während die der Engländer seit Ende des vergangenen Jahres kontinuierlich ansteigt, gleicht die der launischen Franzosen eher dem Verlauf einer Achterbahn. Aufregenden Leistungen wie gegen Schottland, folgen so schlampige Auftritte wie im letzten Spiel gegen Irland. Frankreichs Coach Marc Lievremont, eigentlich eher ein Mann der leisen Worte, heizte das ohnehin emotionsgeladene Duell zwischen den zwei europäischen Rugbyschwergewichten verbal schon einmal mächtig an: "Niemand mag die Engländer", so die provokative These des störrischen Galliers. Allerdings scheint dieser ungewohnte "Trash-Talk" allein der Verunsicherung im Lager der Equipe Tricolore geschuldet, anders ist es nicht zu erklären, dass Lievremont und sein Coaching-Team die Mannschaft gleich auf vier Schlüsselpositionen umstellten. Caveman Sebastien Chabal soll gegen seine ehemaligen Ligakontrahenten wüten, ihm weicht der zuletzt unauffällige Bonnaire, hinter dem Gedränge soll Dimitri Yachvilli, ebenfalls ein ehemaliger England-Legionärv die Fäden ziehen, er übernimmt nicht nur das Trikot vom bisherigen Gedrängehalb Parra, sondern auch dessen Kickerrolle. Ein schwer nachzuvollziehender Wechsel, war Parra doch gegen Irland Frankreichs bester Hintermannschaftsakteur. Innen übernimmt der baumlange Yannick Jauzion vom enttäuschenden Damien Traille und auf Ecke hat Routinier Vincent Clerc die unliebsame Aufgabe zugeteilt bekommen, Englands Versuche-Maschine Chris Ashton zu stoppen. Weniger aufgeregt geht es im englischen Lager zu, mit stoischer Ruhe reagiert Martin Johnson auf Lievremonts Verbalangriff und auch in Sachen Aufstellung neigt der ehemalige Nationalmannschaftskapitän nicht zu Panik. Der einzige Wechsel sieht die Rückkehr von Powerhouse Andrew Sheridan auf die 1. Sturmreihe, seinerstatt wechselt der junge Alex Corbisiero, der letzte Woche ein verheisungsvolles Debüt feierte, auf die Reservebank. Johnson ist mit seiner Truppe zufrieden - so zufrieden das er sich sogar den Luxus erlaubt auf Kapitän Lewis Moody zu verzichten, der sich nach überstandener Verletzung wieder zurückmeldete, aber dennoch den Sprung in den Spielkader verpasste.
England: 15 Ben Foden, 14 Chris Ashton, 13 Mike Tindall (Kapitän), 12 Shontayne Hape, 11 Mark Cueto, 10 Toby Flood, 9 Ben Youngs, 8 Nick Easter, 7 James Haskell, 6 Tom Wood, 5 Tom Palmer, 4 Louis Deacon, 3 Dan Cole, 2 Dylan Hartley, 1 Andrew Sheridan; Ersatz: 16 Steve Thompson, 17 Alex Corbisiero, 18 Simon Shaw, 19 Hendre Fourie, 20 Danny Care, 21 Jonny Wilkinson, 22 Matt Banahan.
Frankreich: 15 Clement Poitrenaud, 14 Yoann Huget, 13 Aurelien Rougerie, 12 Yannick Jauzion, 11 Vincent Clerc, 10 Francois Trinh-Duc, 9 Dimitri Yachvili, 8 Sebastien Chabal, 7 Imanol Harinordoquy, 6 Thierry Dusautoir (Kapitän), 5 Lionel Nallet, 4 Julien Pierre, 3 Nicolas Mas, 2 William Servat, 1 Thomas Domingo; Ersatz: 16 Guilhem Guirado, 17 Sylvain Marconnet, 18 Jerome Thion, 19 Julien Bonnaire, 20 Morgan Parra, 21 Damien Traille, 22 Alexis Palisson.
Schottland : Irland - Murrayfield (Edinburgh) Sonntag, 27. Februar 16:00 Uhr (live auf Sport1+)
Als Geheimfavorit waren die Schotten vor Turnierauftakt eingestuft geworden, von diesem Status ist nach zwei Spieltagen wenig übrig geblieben. Der Stachel sitzt tief nach der deutlichen Niederlage im keltischen Duell mit den walisischen Drachen. Gegen den zweiten keltischen Nachbarstaat im Wettbewerb, wollen die Highlander nun unbedingt Wiedergutmachung betreiben. Coach Andy Robinson fehlt aber offenbar das Vertrauen in sein bisheriges Stammpersonal, weshalb er gegen die Iren gleich sieben neue Spieler auf Spielfeld schickt. Neben den verletzten Hugo Southwell (Schluss) und Joe Ansbro (Innendreiviertel), hat es auch den in den Novembertests noch so hochgelobten Verbinder Dan Parks, Gedrängehalb Rory Lawson, 2. und 3. Reihe-Stürmer Nathan Hines sowie 3. Reihe-Mann Richie Vernon erwischt. Der zuletzt formschwache Prop Euan Murray fehlt aus religiösen Gründen. Neben den Routiniers Chris Paterson (Schluss), Simon Danielli (Außendreiviertel) und Ex-Kaptiän Mike Blair (Gedrängehalb) kehrt Nummer 8 Johnnie Beatie nach überstandener Verletzung zurück in die 1. Fünfzehn. Für Murray übernimmt Moray Low und auf Verbinder feiert der junge Ruaridh Jackson sein Six-Nations-Debüt. Letzterer bekommt es mit Irlands Urgestein Ronan O'Gara zutun, der 33-jährige übernimmt von Leinsterman Jonathon Sexton und soll für eine kontrollierterer Spielweise der Grünen Sorge tragen. Ein weiterer Wechsel sieht die Rückkehr des genesenen British & Irish Lions Tommy Bowe, dieser hatte sich im Januar im Europacup verletzt und war daher im bisherigen Turnierverlauf noch gar nicht zum Einsatz gekommen. Für die Schotten könnte es bei einer weiteren Niederlage, wie schon in den Jahren zuvor, nur darum gehen den Wooden Spoon (dt. Holzlöffel gleichbedeutend mit dem letzten Platz) zu verhindern, während es für die Iren zumindest in der Theorie noch um den Titel ginge.
Schottland: 15 Chris Paterson, 14 Nikki Walker, 13 Nick De Luca, 12 Sean Lamont, 11 Max Evans, 10 Ruaridh Jackson, 9 Mike Blair, 8 Johnnie Beattie, 7 John Barclay, 6 Kelly Brown, 5 Alastair Kellock (Kapitän), 4 Richie Gray, 3 Moray Low, 2 Ross Ford, 1 Allan Jacobsen; Ersatz: 16 Scott Lawson, 17 Geoff Cross, 18 Nathan Hines, 19 Richie Vernon, 20 Rory Lawson, 21 Dan Parks, 22 Simon Danielli.
Irland: 15 Luke Fitzgerald, 14 Tommy Bowe, 13 Brian O'Driscoll (Kapitän), 12 Gordon D'Arcy, 11 Keith Earls, 10 Ronan O'Gara, 9 Eoin Reddan, 8 Jamie Heaslip, 7 David Wallace, 6 Sean O'Brien, 5 Paul O'Connell, 4 Donncha O'Callaghan, 3 Mike Ross, 2 Rory Best, 1 Cian Healy; Ersatz:16 Sean Cronin, 17 Tom Court, 18 Leo Cullen, 19 Denis Leamy, 20 Peter Stringer, 21 Jonathan Sexton , 22 Paddy Wallace.
Datum |
Ankickzeit |
Begegnung |
TV-Sender |
Kommentatoren |
26.2. |
15:30 |
Italien : Wales |
Sport 1 |
Renner / Wilhelm |
26.2. |
18:00 |
England : Frankreich |
Sport 1 |
Renner / Wilhelm |
27.2. |
16:00 |
Schottland : Irland |
Sport 1+ |
engl. Org. |
12.3. |
15:30 |
Italien : Frankreich |
Sport 1+ |
engl. Org. |
12.3. |
18:00 |
Wales : Irland |
Sport 1+ |
engl. Org. |
13.3. |
16:00 |
England : Schottland |
Sport 1+ |
engl. Org. |
19.3. |
15:30 |
Schottland : Italien |
Sport 1+ |
engl. Org. |
19.3. |
18:00 |
Irland : England |
Sport 1+ |
engl. Org. |
19.3. |
20:45 |
Frankreich : Wales |
Sport 1+ |
engl. Org.
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Auch beim Fantasy-Rugby geht es in die nächste Runde, das offizielle TotalRugby-Team hat in der TotalRugby-Liga (PIN: 1190) zwar zuletzt etwas an Boden verloren, hat aber für die 3. Runde den festen Vorsatz gefasst das Feld von hinten aufzurollen. Die Aufstellung wurde diesmal in Zusammenarbeit mit den führenden Rugbytrainern der Süd- und Nordhalbkugel erstellt, weshalb sich die in Führung liegende Konkurrenz keinesfalls in Sicherheit wiegen sollte. Abgerechnet wird am Schluss und zwar exklusiv auf unserer Facebook-Seite (facebook.com/TotalRugby)!
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