In Hannover haben sich kürzlich die Vertreter der Landesverbände für eine Tagung zusammengefunden, um sich ausführlich mit dem Thema Schulrugby zu befassen. Dabei ging es in konstruktiven Diskussionen vor allem um die Aspekte wie die Platzierung des Rugbysports im Rahmen von „Jugend trainiert für Olympia“ sowie um die Themen Vermarktung und Öffentlichkeitsarbeit.
Einheitliches Konzept für Schulrugby
Um mittelfristig einen festen Platz im Programm von „Jugend trainiert für Olympia“ (JTFO), dem weltgrößten Schulsportwettbewerbs mit 800.000 Teilnehmern in mehreren Wettkampfklassen, zu erhalten, ist eine Bewerbung des Deutschen Rugby-Verbandes mit einem Strukturplan auf zwei Altersklassen nötig. Dieser Strukturplan soll zeitnah mit Zuarbeitung der Landesverbände durch das Präsidium der Deutschen Rugby Jugend (DRJ) erstellt werden. Dabei hat sich das Gremium auf die Bewerbung in den Alterklassen II und IV verständigt, sodass damit alle Kinder- und Jugendliche im Alter von 10 bis 17 Jahren die Möglichkeit der Teilnahme bekommen. Intensiv diskutiert wurde der Punkt, welche Rugby-Spielform es hier geben solle. Während sich der Bundestrainer für Touch- bzw. Tag-Rugby aussprach, kamen von den Tagungsteilnehmern das Argument, dass der Körperkontakt wesentlicher Bestandteil der Sportart sei und dass man das einheitlich von den Schulen bis auf Landes- und Bundesebene spielen sollte. So entschied das Gremium sich für Kontakt-Rugby.
Außerdem wurde auf der Schulrugby-Tagung mit der Erarbeitung eines einheitlichen Konzepts für das Schulrugby in Deutschland begonnen. Wichtigster Punkt war hier die Schaffung einer einheitlichen Anlaufstelle, an die sich zum Beispiel Schulen problemlos und ohne großen Bürokratie-Aufwand wenden können. Wichtig sei die Verbesserung der Zusammenarbeit der Landesverbände mit der Deutschen Rugby-Jugend. Dazu wird den Landesverbänden unter anderem der zu erstellende Strukturplan für JTFO als Hilfsmittel ihrer Arbeit zur Verfügung gestellt.
Zum Abschluss des ersten Tages wurde im Rahmen eines gemütlichen Beisammenseins über die Entwicklungen innerhalb der jeweiligen Landesverbände gesprochen und Erfahrungen ausgetauscht.
Vermarktung und Öffentlichkeitsarbeit für Schulrugby
Am zweiten Tag wurde vor allem zum Thema Vermarktung/Öffentlichkeitsarbeit umfangreich Gesprächszeit eingeräumt. Neben anderen Ideen wurde über eine Website für das Schulrugby gesprochen. Zu den Inhalten sollten die Termine auf Landes- und Bundesebene sowie ein umfassendes Schulrugbykonzept und die Benennung konkreter Ansprechpartner für Schulrugby gehören. Weiterhin sollten auf der Website Anregungen für Trainingsmethodik und das Schulrugby-Reglement zu finden sein. Einige Teilnehmer wünschten sich darüber hinaus einen Member-Bereich, in dem sich an Schulrugby interessierte Menschen austauschen können.
Zum Thema Ansprechpartner wird auch eine Schulrugby-Datenbank realisiert. Schulen und AG´s sollen ihre Kontaktdaten in eine Liste der DRJ eintragen können. Interessierte können auf diese Daten zugreifen, um gezielt Kontakt zu anderen Schulen aufnehmen zu können. Kritikpunkte wie Datenschutz konnten schnell beseitigt werden, da die Schulen ausdrücklich mit der Veröffentlichung ihrer Daten einverstanden sein müssen. Die Umsetzung der Website als auch der Datenbank wird vorrangig Aufgabe der DRJ-Präsidiumsmitglieder Jens Köhler und Romana Thielicke in Abstimmung mit dem Vermarktungspartner des DRV sein.
Auch über das Thema Pressearbeit wurde rege diskutiert. Weil vielen Ehrenamtlichen die journalistische Erfahrung fehle, wurde ein Presseworkshop angeregt, um den Verband künftig besser nach außen zu präsentieren.
Die Teilnehmer der Schulrugby-Tagung zogen durchweg ein äußerst positives Fazit aus den zwei Tagen. Man sei froh, dass diese Themen nun angepackt würden und man müsse nun umgehend mit der Umsetzung der Beschlüsse beginnen.
Ein offizielles Protokoll wird noch folgen.
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