Ex-Kapitän Jens Schmidt weiß wie man gegen die Niederlande gewinnt
Neues Spiel, neues Glück: Nach der 17:22-Auftaktniederlage gegen Polen steht für die deutsche Rugby-Nationalmannschaft am Samstag mit der Partie in Amsterdam gegen die Niederlande (14.30 Uhr) die nächste Begegnung in der EM-Division 1b auf dem Programm.
Das Oranje-Team ist ebenfalls mit einer Niederlage in die Saison gestartet, verlor zu Hause mit 13:25 gegen die Tschechischen Republik, die wiederum Anfang Oktober Polen mit 20:15 besiegt hatte. Den Quervergleich hält Torsten Schippe allerdings für wenig aussagekräftig. „Polen hat eine physisch starke Mannschaft, die Niederlande werden ein anderer Gegner sein“, meint der deutsche Nationaltrainer, der den kommenden Gegner zwar nicht persönlich beobachten konnte, aber immerhin „einige Informationen“ gesammelt hat. „Und mit denen werden wir arbeiten“, so Schippe.
Ohnehin müsse die Mannschaft mehr auf sich schauen, meint der Nationaltrainer. Gegen Polen habe man gesehen, dass Deutschland nicht bloß mithalten kann, sondern auch in der Lage ist, ein Spiel zu dominieren. Leider wichen die Spieler jedoch viel zu früh von der taktischen Linie ab. „Wir haben leider nur 20 Minuten entsprechend der Vorgaben gespielt“, kritisiert Schippe. „Darüber haben wir aber in dieser Woche mit den Spielern gesprochen und sie auf entscheidende Dinge hingewiesen. Die Spieler müssen ihre Sache auf dem Platz akkurater ausführen, ihre Aufgaben zu 100 Prozent erfüllen und Verantwortung übernehmen.“
Da trifft es sich gut, dass in Vize-Kapitän Pieter Jordaan (Heidelberger RK) und Italien-Legionär Clemens von Grumbkow (I Cavalieri Prato) zwei wichtige Spieler zum Kader gestoßen sind, die gegen Polen gefehlt hatten. „Damit ist sicher Qualität hinzugekommen“, sagt Schippe. „Entscheidend ist jedoch ihre Erfahrung und ihre Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen. Hier werden beide sicher einen spürbaren Unterschied ausmachen. Mit Pieter und Clemens sind wir etwas routinierter, das wird uns mehr Sicherheit geben.“
Dass im Gegenzug in Mustafa Güngör, Anjo Buckman (beide mit dem Siebener-Nationalteam auf Sri Lanka), Alexander Hauck (verletzt) und Damien Tussac (für seinen Klub im Einsatz) gleich vier Spieler aus der Startformation vom vergangenen Wochenende nicht zur Verfügung stehen, nimmt Schippe zumindest äußerlich gelassen und stellt abschließend klar: „Ich bin mir sicher, dass wir gegen die Niederlande nicht die gleichen Fehler machen werden wie gegen Polen.“
Übrigens: Zum Duell mit Bundesliga-Top-Scorer Caine Elisara, der in der laufenden Saison bereits zehn Versuche für den Heidelberger RK gelegt hat, wird es für die deutschen Spieler offenbar nicht kommen. Der gebürtige, 34 Jahre alte Neuseeländer, der Ende der 90er Jahre zwei Länderspiele für die Niederlande absolviert hatte, gehört nicht zum Kader, wie Kobus Potgieter, Co-Trainer der deutschen Mannschaft, bestätigt. „ Die Niederländer haben ihn nicht nominiert. Sie haben gesagt, dass sie daran festhalten wollen, es mit jungen Spielern zu versuchen“, sagt Potgieter.
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