Bei, für ein Rugby-Spiel guten Wetterbedingungen, trafen am Samstag Nürnberg und Frankfurt zum letzten Spiel der Hinrunde der dritten Liga in Franken aufeinander.
Der Nürnberger Trainer Peter Smutna setzte von Beginn auf eine junge Mannschaft, um den jungen Spielern mehr Verantwortung im Team zuzuweisen. Ob sich die Mannschaft für das Vertrauen revanchierte, sollten die nächsten 80 Minuten zeigen.
Frankfurt eröffnete das Spiel und setzte Nürnberg in den ersten 5 Minuten gleich ordentlich unter Druck.
Anders als in einigen vorangegangenen Spielen war Nürnberg jedoch von Beginn an hellwach und konnte die Angriffe der Frankfurter durch gute Verteidigung abwehren. Mit einem schönen Kick zum Line-Out verschafften sich die Nürnberger zunächst Luft.
Nürnberg drängte jetzt die Frankfurter in ihrer Hälfte zusammen und näherte sich vielversprechend der Mallinie. Der anhaltende Druck der Franken wurde belohnt und die Nr. 9 Kevin Barry konnte durch einen wie immer sehenswerten Hasenlauf durch die Reihen der Frankfurter ins Malfeld eintauchen. Mit der gelungenen Erhöhung durch Kleindiek Spielstand 7:0 für Nürnberg - das hatte so wohl niemand erwartet.
Nürnberg machte weiter Druck und hätte in dieser Phase des Spiels das gute Hintermannschaftsspiel bis in die letzte Konsequenz umsetzen müssen. Ein für Nürnberg gegebener Straftritt konnte durch Kleindiek nicht gesetzt werden, die 3 Punkte wären sicher gut für die Selbstsicherheit gewesen.
Frankfurt drehte jetzt mehr auf und versuchte vor allem durch starkes Phasenspiel mit dem Sturm Raum zu gewinnen. Nach einem Line-Out in der Franken-22 bauten die Hessen ein sehenswertes Paket auf. Nürnberg konnte nicht dagegen halten und kassierte einen Penalty, der von Frankfurt aber nicht gesetzt werden konnte. Der anhaltende Druck der Frankfurter machte sich dann in der 25. min durch einen Versuch nach schönem Hintermannschaftsspiel bezahlt, Nürnberg teilte dabei noch einige Gastgeschenke in Form von halbherzigen Tackles aus. Mit der geglückten Erhöhung stand es 7:7.
Mit zunehmender Spieldauer erhöhte sich auch die Nervosität der Mannschaften, die sich in einigen vorweihnachtlichen Nettigkeiten äußerte. In der 30. min musste die Nr. 6 Andre Kirchberger mit Nasenbruch ausgewechselt werden. Gegebene Penalties konnten von beiden Mannschaften nicht in Punkte umgemünzt werden, beide Kicker hatten wohl einen eher schlechten Tag erwischt. Kurz vor Halbzeit wurde ein Nürnberger wegen Meckerns 10 min vom Platz gestellt.
Frankfurt baute nochmal Druck gegen die zunehmend unsicheren Nürnberger auf und im Ergebnis eines starken Mauls aus einer Gasse heraus erhöhten die Frankfurter mit dem Halbzeitpfiff auf 14:7.
In der Halbzeit sprachen Trainer Smutna und der gut aufgelegte Kapitän Oliver Diller den Nürnbergern Mut zu und forderten die Rückbesinnung auf Disziplin und die Stärken der Mannschaft. Das bis dahin offene Spiel konnte immer noch zu Gunsten der Franken gedreht werden.
Die zweite Halbzeit begann wieder mit starken Frankfurtern, die wiederum auf eine sehr aggressive Verteidigung der Nürnberger aufliefen. Das Spiel ging jetzt hin und her, in der 55. Minute konnte Nürnberg nach einem weiten Kick in die Frankfurter Hälfte den Ball unter Kontrolle bringen und Kleindiek legte den ersehnten Versuch, die Erhöhung gelang, wieder Ausgleich.
5 Minuten später geht Nürnberg gegen die nun auch zeitweilig in Unterzahl spielenden Frankfurter nach schönem Hintermannschaftsspiel durch die Nr. 15 Seth Robson in Führung, 19:14.
Beide Mannschaften wirkten jetzt etwas müde, wussten aber, dass hier noch nichts entschieden ist. Frankfurt musste jetzt kommen und drückte die Nürnberger nach Unsicherheiten im Stellungsspiel der Hintermannschaft in den 5m-Raum der Franken. Da brannte es schon lichterloh, aber die Hausherren kämpften verbissen und gewannen Raum zurück. Frankfurt resignierte hier schon merklich. Kurz vor Schluss dann die Entscheidung, die Nr. 12 Henning Wolfram wird schön mit einem Pass bedient und kann ins Malfeld einlaufen. Die Erhöhung gelingt und dann war auch schon Schluss in Erlenstegen, Endstand 26:14 für Nürnberg.
Bei den Zuschauern herrschte Einigkeit, ein sehr attraktives und spannendes Spiel gesehen zu haben. Bleibt zu hoffen, dass die Zuschauer beim Auftakt zur Rückrunde nächstes Wochenende in Frankfurt ein ähnliches Fazit ziehen.
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