Widiker:
Wenn die deutsche Nationalmannschaft am morgigen Samstag (14.30 Uhr) auf der Sportanlage des SC Frankfurt 1880 die Auswahl Polens empfängt, gibt es für Alexander Widiker eine Premiere: Der Stürmer vom Deutsche Meister Heidelberger RK wird das Team erstmals als Kapitän auf den Platz führen. Im Interview spricht er über sein neues Amt, seine Ziele und seine Erwartungen.
Alexander Widiker, welche Bedeutung hat die Tatsache, dass Sie nun Spielführer der deutschen Nationalmannschaft sind, für Sie? Das macht mich alles sehr, sehr stolz. Ich war ja auch schon vergangenes Jahr beim RC Orléans Kapitän, aber vergleichen kann man das nicht, weil es für mich hier viel mehr Bedeutung hat.
In Pieter Jordaan hat das Team auch einen neuen Vizekapitän bekommen. Wie bewerten Sie diese Entscheidung? Pieter Jordan ist sehr erfahren und einer der besten Spieler in der Bundesliga. Er wird mir dabei helfen, diese Rolle auszufüllen. Ich bin sehr froh, dass er für Deutschland spielen darf und vor allem auch spielen will.
Werden Sie das Spiel morgen gegen Polen anders wahrnehmen als die vorherigen Spiele? Es wird mein 39. Länderspiel sein am Samstag - und ich glaube auch eins der wichtigsten. Ich habe natürlich in den vergangenen Jahren mit der Mannschaft Höhen und Tiefen erlebt und denke, dass ich das Amt mit meiner Erfahrung und meinem Selbstvertrauen gut ausführen werde. Natürlich werde ich mich voll reinhängen. Für mich zählt nur der Erfolg auf dem Platz. Da muss man auch über Leichen gehen - aber im positiven Sinne. Und alle, die mich kennen, wissen, dass ich mit dem ganzen Herz bei der Sache bin.
Wo sehen Sie Ihre Aufgaben außerhalb des Platzes? Man muss vielleicht auch eine bessere Kommunikation zwischen Präsidium und Mannschaft finden, wenn man Erfolg haben will. Da fallen mir sicher ein paar Sachen ein, wie man das angehen kann. Jetzt stehen aber die zwei Spiele gegen Polen und dann kommende Woche in Amsterdam gegen die Niederlande im Vordergrund, die wir gewinnen müssen, um ein Zeichen zu setzen, dass das deutsche Rugby noch lebt.
Mit welcher Zielsetzung gehen Sie diese beiden Spiele an? Ich denke, unsere Chancen stehen gut, oben mitspielen zu können. Wir müssen natürlich erst noch eine richtige Mannschaft werden. Es sind viele neue und junge, aber sehr gute Spieler dazu gestoßen, was ich sehr gut finde. Persönlich gibt es für mich nur ein Ziel: den Aufstieg!
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