Registrieren
TotalRugby Vorschau: 1. Bundesliga - 9. Spieltag
Drucken
Geschrieben von TotalRugby Team   
Donnerstag, 28. Oktober 2010

Image
Carlos Duarte wird auch gegen den Heidelberger RK furchtlos nach vorne brechen, allerdings muss der kräftige Parguayer auf seine Disziplin achten, zuletzt wurde der 2. Reihe-Stürmer von den Schiedsrichtern häufig verwarnt - (c) Miriam May

Der 8. Spieltag war ein hochspannender und dramatischer und auch in der 9. Runde der diesjährigen Bundesligasaison ist mächtig Pfeffer drin. Das Abstiegsduell zwischen Hannover 78 und dem RK Heusenstamm verspricht nicht minder spannend zu werden, als der Versuch des SC Neuenheim den wankenden Riesen aus Frankfurt einen weiteren schmerzhaften Stoß zu versetzen. Für die beiden Hauptstadtteams warten Mammutaufgaben gegen namhafter Gegner aus der Rugbyhauptstadt, doch mit ihrer unerschrockenen Spielweise, könnten sie am Ende womöglich dennoch den ein oder anderen Punkt bejubeln. In unserer Vorschau erfahrt ihr, wie jede Woche, was das Rugbywochenende für Euch bereithält:

SC Frankfurt 1880 - SC Neuenheim
Samstag, 30. Oktober 15:00 Uhr - Feldgerichtsstraße

"Wir sind topmotiviert und bei uns wissen sowohl Profis als auch Amateure um was es geht, es gilt jetzt den Anschluss nicht zu verlieren. Die Niederlage war natürlich schlecht, abgerechnet wird allerdings im Finale", verweist Frankfurts Pressesprecher Karsten Dobs energisch aufs letzte Jahr - damals hatte der Heidelberger RK als Dritter der Hinrunde im Finale gegen die 80er den Titel erkämpft. "Wir müssen uns steigern und zu unserer Topform zurückfinden", fordert Dobs dementsprechend. Diese Topform werden die Rot-Schwarzen gegen den SC Neuenheim auch brauchen, die Blauen kommen nach dem Derbysieger über den TSV Handschuhsheim selbstverständlich mit breiter Brust an den Main: "Wir sind zwar klarer Außenseiter und müssen uns noch gewaltig steigern, um den SC 1880 in Frankfurt in Bedrängnis zu bringen, allerdings haben wir nichts zu verlieren und können ohne Druck aufspielen", so Neuenheims Coach Mark Kuhlmann im Vorfeld der Partie. Kuhlmann hatte vor der Halbserie das Ziel ausgegeben 25 Punkte zu erreichen und sieht sein Team mit den bisher 24 erspielten Punkt "fast im Soll". "Frankfurt ist eine technisch starke Mannschaft, die mit hohem Tempo über mehrere Phasen agieren kann. Zudem haben sie auf den Schlüsselpositionen sehr starke Einzelspieler und einen guten Kicker", so der gebürtige Hannoveraner im königsblauen Trainerstuhl über den nächsten Gegner. Allerdings werden beide Trainer wohl auf einiger dieser Schlüsselspieler verzichten müssen, beim SCN fehlen neben den langzeitverletzten Luis Vasquez und Björn Strauch (beide Kreuzbandriss), noch Spielmacher Shaun Smit (Innnenbandverletzung) und Armon Trick (Muskelfaserriss). Die Heimmannschaft muss in der Hintermannschaft wohl auf Tim Manawatu (Knöchelverletzung), Mark Sztyndera und Graham Smith verzichten.

TotalRugby Prognose: Letztes Aufeinandertreffen zwischen den beiden Teams eine ganz enge Kiste, damals waren die 80er als großer Favorit ins Pokalfinale gegangen und sahen beim knappen 12:20 Erfolg über weite Strecken nicht wie die bessere Mannschaft aus. Bei Frankfurt stimmt in dieser Saison die Mischung noch nicht und beim Sportclub hofft man auf die starke zweite Hälfte gegen die zahmen Löwen aufbauen zu können. Doch das Auswärtsspiel beim SC 80 ist noch eine kleine Nummer zu groß, für den widererstarkten SCN, den am Ende 16 Punkte vom Gegner trennen.

 

Berliner RC - Heidelberger RK
Samstag, 30. Oktober 15:00 Uhr - Hanns-Braun-Stadion

"Selbst der Wunsch nach einem Bonuspunkt ist gegen unseren nächsten Gegner unrealistisch, auch wenn wir natürlich an unseren Aufgaben wachsen", so Berlins Pressesprecher Elenio Mattera vor dem Aufeinandertreffen mit dem Heidelberger RK, allerdings kündigt der Flanker der Hauptstädter auch an, dass die Berliner versuchen werden "so lange wie möglich" an ihrem "Maximum" zu spielen. Obwohl man mit Christian Schubert (Schulterluxation) und Robin van Look (Fraktur) auf zwei wichtige Spieler, der ohnehin stark dezimierten Hintermannschaft, verzichtet werden muss. Doch auch die Gäste haben, wenn gleich die Optionen auf der Reservebank des Klubs fast unerschöpflich erscheinen, einige hochkarätige - wie sollte es bei diesem Kader auch ander sein - Ausfälle zu beklagen. Neben den Nationalspielern Kehoma Brenner und Benjamin Danso, fällt auch U21-Nationalspieler Carlo Schmidt weiter aus, zudem ist der Einsatz der Nationalspieler Kasten, Pyrasch und Sidney Brenner sowie der der beiden Profis Rodriguez und Westerlund, zum jetzigen Zeitpunkt noch fraglich, dadurch dürften sich insbesondere im Sturm ein paar neue und durchaus interessante Kombinationen ergeben. Doch die Zielsetzung bleibt laut Steffen Liebig die Gleiche: "Siegesserie fortsetzen und 5 Punkte holen." Der formstarke Nationalspieler warnt allerdings eindringlich davor warnt den nächsten Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen: "Auswärtsspiele in Berlin sind immer schwer, wir haben dort in den letzten drei Jahren zweimal verloren. Wir erwarten einen topmotivierten BRC, der uns das Leben sicher schwer machen wird". "Es gibt auch bei uns noch Bereiche in denen wir uns dringend verbessern müssen und daran möchten wir in den nächsten Spielen arbeiten", so Liebig rückblickend auf den bisherigen Saisonverlauf. Ähnlich zufrieden äußert sich auch Mattera: "Bis auf das Spiel gegen den SCN haben wir unser inoffizielles Ziel, unsere direkte Konkurrenz zu schlagen, erreicht, das war in Ordnung, jetzt müssen wir nur noch mehr Konstanz in unsere Leistung bringen, dann gewinnen wir auch mal die engen Dinger gegen die RGH und den TSV."

TotalRugby Prognose: Das mit den Berlinern nach der Rückkehr von Ikone Colin Grzanna wieder zu rechnen sein dürfte war klar und das man in der Hauptstadt seinen Kopf nach Siegen gegen den Stadtrivalen und den Lieblingsgegner aus Heusenstamm wieder in Richtung obere Tabellenregionen streckt ist selbstverständlich. Der Heidelberger RK ist allerdings trotz seiner hochkarätigen Ausfälle ein anderes Kaliber und wird in der Hauptstadt mit Sicherheit keine Federn lassen. Dementsprechend dürfen die Heidelberger auch mehr als 45 Punkte Vorsprung in den Schnellzügen der Deutschen Bahn AG (so sie denn fahren...) mit nach Heidelberg nehmen.

 

DSV Hannover 78 - RK Heusenstamm
Samstag, 30. Oktober 15:00 Uhr - Am Schnellen Graben

Beim Auswärtsspiel gegen den größten Konkurrenten im Abstiegskampf steht für den Tabellenachten laut Coach Jens Steinweg "viel auf dem Spiel", dieser gibt als Ziel einen deutlichen Sieg 5 Punkten aus, würde sich aber auch mit 4 Punkten zufrieden geben. Sein Gegenüber formuliert es zwar etwas vorsichtiger, möchte aber nach den vielen guten, aber bisher noch unbelohnten, Leistungen in dieser Spielzeit, endlich die ersten Punkte bejubeln: "Wir haben im bisherigen Saisonverlauf gezeigt, dass wir mit einigen unserer Bundesligagegner über weite Strecken mithalten können. Unser Ziel ist am kommenden Wochenende endlich einen Sieg zu erkämpfen". Mut macht, dass es erstmals in dieser Spielzeit keine ernsthaften Verletzungen zu beklagen gibt und damit alle Spieler der Niedersachsen am Samstag einsatzfähig sein sollten. Dadurch dürfte sich das Gewichtsdefizit im Sturm der der Hausherren weniger ausgeprägt darstellen, als zum Beispiel vom Trainer der Gäste vermutet: "Hannover hat wohl den leichtesten Sturm in der Liga, dafür sind sie aber sehr mobil. Hier könnte ein Ansatzpunkt sein, um Punkte zu machen". Sein Team sieht Heusenstamms engagierter Übungsleiter für die Aufgabe beim Tabellennachbarn gut aufgestellt: "Einige Verletzte sind wieder fit, dafür haben wir ein paar Angeschlagene mehr. Wir haben eine gute Mannschaft zusammen, mit der wir unsere Ziele umsetzen können. Die Spiele in dieser Saison waren recht in Ordnung, wobei der ein oder andere erhoffte Bonuspunkt oder gar Sieg ausgeblieben ist. Das wollen wir ändern und somit auch was für die Moral tun. Wir können erst einigermaßen zufrieden sein, wenn wir gegen Hannover gewinnen und nicht als Letzter in die Winterpause gehen.

TotalRugby Prognose: Am Wochenende ist es soweit: Hannover 78 feiert seinen ersten Sieg in dieser Saison und wird die Rote Laterne an die Gäste aus Heusenstamm weitergeben. Begründet liegt das in der unermüdlichen Moral von Kopps Mannen und dem großen Talent, welches sich insbesondere in der Hintermannschaft der Platzherren versammelt hat. Doch auch im Sturm tummeln sich inzwischen mit Neuzugang Koentopp sowie den Haudegen Krause, Müller, Gordon und Weber ein paar Jungs die kräftig zupacken können und darauf brennen dies am Samstag erstmals in dieser Saison über die kompletten 80 Minuten unter Beweis zu stellen. Bei den Hessen ist zur Zeit etwas der Wurm drin, was auch durch die öffentliche Kritik von Spielmacher Sam Rainger an seinen "trainingsfaulen" Mitspielern deutlich wird. Es wird ein ernüchterndes Spiel für den RKH, der dank 6 Punkten Rückstand immerhin den Defensiv-Bonuspunkt mit zurück an den Martinsee bringen kann.


RG Heidelberg - RK 03 Berlin
Samstag, 30. Oktober 15:00 Uhr - Fritz-Grunebaum-Sportpark

Obwohl man bei den Ostberlinern vor der RG Heidelberg nach wie vor gehörigen Respekt hat - "bei der RGH war für uns noch nie viel zu holen" - wittert man am Weißen See eine Chance ein paar Punkte aus der Rugbyhauptstadt zu entführen. "Diese Saison scheint die RGH noch nicht ihre volle Stärke zu entfalten, die Mannschaft wirkt unsicher und es ist keine klare Struktur zu erkennen", so eine Einschätzung von RK03-Manager Lutz Joachim, der sich vorher mit Sicherheit mit seinem Chefcoach Phil "Lofty" Stevenson unterhalten hat, einem der führenden Video-Analytiker in Rugby-Deutschland, weshalb man bei den Orangenen diese Einschätzung nicht so ohne weiteres abtun sollte. Trotz - oder gerade wegen - traininingsfreier Wochen war die Beteiligung im Training beim Tabellenfünften mehr als dürftig. Zahlreiche Stammspieler zogen es bei frostigen Temperaturen vor, die Abende am heimischen Ofen zu verbringen, anstatt auf dem Trainingsplatz an den, trotz des Achtungserfolgs offenkundigen, Defiziten am eigenen Spiel zu arbeiten. Selbst aus den eigenen Reihen hört man immer wieder und zunehmend lauter, dass man kein richtiges Spielkonzept habe und zuviel Wert auf die vermeintlich individuelle Klasse der einzelnen Spieler gelegt wird. Doch Coach Rudolf "Bazi" Finsterer weiß mit Sicherheit, dass man ein Spiel nicht nur auf guten Einzelakteuren aufbauen kann, aber was soll der urige Allgäuer denn anderes machen, als auf das zweifelsohne vorhandene Talent seiner Truppe zu setzen? Wenn wichtige Spieler dem Training fern bleiben oder über Wochen verletzt sind? Auch gegen den RK 03 werden im Sturm, mit Tim Coly, Mohammad Kabir, Steffen Horn, Mike Kerr, Jeff Tigere (alle verletzt), Tim Reinhard (Amerika Aufenthalt), wieder zahlreiche erfahrene Schwergewichte fehlen und auch hinter dem Einsatz von Christian Schroth und Bastian Werle steht ein dickes Fragezeichen. "Mit schnellem Rugby 5 Punkte erspielen und dabei Spaß haben", lautet folglich die simple Marschroute bei den Gastgebern. Ganz ähnliches liest sich das bei den Gästen aus der Hauptstadt:"Wir wollen die RGH mit schnellem Angriffsrugby unter Druck setzen. Unser Team verfügt eine gute Fitness und kämpft immer bis zur letzten Minute, außerdem ist die Moral seit dem Sieg über 78 auf dem aufsteigenden Ast, vielleicht können wir ja so ein zwei Punkte aus Heidelberg entführen", hofft Joachim.

TotalRugby Prognose: Die Probleme bei der Rudergesellschaft bleiben trotz des Sieges über den SCN ungelöst, die Alten fehlen und die Jungen tragen sich mit Abwanderungsgedanken über den Zaun am Harbigweg oder gar über die Landesgrenzen. Beim RK 03 hinkt man den eigenen - hohen - Saisonzielen zwar meilenweit hinterher, doch angeführt vom nimmermüden Kapitän Christian Lill, möchte man in der Rugbyhauptstadt ein paar Punkte entführen. Hierfür erscheint Sturm der Gäste scheint trotz der zahlreichen Ausfälle bei der RG Heidelberg noch nicht stark genug, es wird nicht gelingen das Spiel zu dominieren und damit die zahlreichen taktischen Schwächen bei den Platzherren zu entblößen, am Ende wird es ein wenig schöner aber ungefährdeter RGH-Sieg mit 16 Punkten Vorsprung.

 

Vier Spiele zur gleichen Zeit von vier verschiedenen Orten, dass schreit ja geradezu nach der TotalRugby-LiveTicker-Konferenz, dank welcher ihr auch vor dem heimischen PC oder mit Eurem Smartphone, bei sämtlichen Spielen live dabei sein könnt. Natürlich geht auch das Tippspiel in die nächste Runde, weshalb unserer erfolgshungrigen Tipper gut beraten wären, rechtzeitig ihre Tipps zu platzieren.

Artikel empfehlen
Kommentare (0)add comment

Kommentar schreiben
Du mußt angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.

busy
Letzte Aktualisierung ( Samstag, 30. Oktober 2010 )
 
< vorheriger Artikel   nächster Artikel >

honeypot@totalrugby.de
Advertisement