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Neuseeland trägt schwarz
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Geschrieben von Sissi Stein-Abel   
Mittwoch, 20. Oktober 2010

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Daniel Carter ist der Star der All Blacks, Neuseelands Rugby-Nationalmannschaft. Nun hat er sich verlobt - die weiblichen Fans sind am Boden zerstört
Frauen wissen einfach mehr. Derzeit mag Neuseelands Männerwelt noch so sehr darüber fachsimpeln, wie gut ihre Rugby-Nationalmannschaft bei der traditionellen Saisonabschlusstournee in Hongkong, Großbritannien und Irland abschneiden wird - die Damen aber wissen schon jetzt, dass sie einen Titel holen. Den des bestaussehenden Teams nämlich.

Nun sind natürlich professionelle Rugbyspieler dank Muskelmasse in aller Regel ohnehin recht ansehnlich. Die Besetzung aber, mit der die All Blacks ab dem 28. Oktober in Übersee antreten werden, ist dieses Jahr derart herzensbrecherisch-modelmäßig, dass die Neuseeländerinnen gar nicht mehr aus dem Schmachten herauskommen. Und weil dort, wo Herzen aufgehen, das Drama meist nicht fern ist, taumeln die Frauen der Nation derzeit zwischen Trauer und Jubelstürmen hin und her.
Zum einen ist das Daniel Carter zu verdanken, dem begnadeten Denker und Lenker der Mannschaft. Nebenbei steht er nämlich auf der Liste der Frauenschwärme ganz oben: außergewöhnlich freundlich, trotz seiner Popularität bescheiden, offen und ein wenig schüchtern. Er trägt stets ein warmes Lächeln im Gesicht, hat sich nie auch nur den winzigsten Fehltritt geleistet. Und seinen Astralkörper stellt er weltweit auf Postern als Unterhosenmodel für Jockey zur Schau. Die perfekte Mischung also. Kein Wunder, dass er 2004 und 2005 zum Neuseeländer mit dem größten Sexappeal gewählt wurde.
Nur hat "Dan the Man" in der vergangenen Woche unzählige Herzen gebrochen: Der 28-Jährige verkündete auf seiner Facebook-Seite, er habe seiner Freundin Honor Dillon, einer ehemaligen Hockey-Nationalspielerin, während eines Hubschrauberflugs einen Heiratsantrag gemacht. Und rief damit Reaktionen hervor, die zumeist Boygroups vorbehalten sind, die sich auflösen.
"Ich bin am Boden zerstört", schreibt etwa Kate Wedge als Antwort. "Waaaaaaarum? Was soll ich jetzt bloß tun, da Dan Carter verlobt ist?", fragt Nora S. Valdez Villa. Und Nicole Paroa meint: "Das hat mir das Herz gebrochen. Ich hätte fast geheult."
Carters Vater Neville gab dem Chor der Hoffnungslosen zwar einen guten Rat: "Richard Kahui und Richie McCaw sind noch zu haben." Und tatsächlich stehen auch diese beiden Nationalspieler hoch im Kurs der weiblichen Fans, von denen nicht wenige Rugby eben vor allem wegen der Spieler schauen. Aber wahrscheinlich hat dann doch die Nachricht vom Sonntag das größte Potenzial, über die Carter-Verlobung hinwegzutrösten: Die All Blacks gaben nämlich am Sonntag bekannt, dass erstmals Sonny Bill Williams für sie auflaufen werde.
Dessen Lebenswandel ist zwar so ziemlich das Gegenteil von dem Carters: Angefangen mit Trunkenheit am Steuer über Sexfotos in einer Kneipentoilette bis hin zu Vertragsbruch mit seinem einstigen Klub, den Bulldogs in Sydney, hat Williams eigentlich keine Möglichkeit ausgelassen, für Skandale zu sorgen. Aber da der 25-Jährige ähnlich gut aussieht wie Carter, haben die seiner Beliebtheit keinen Abbruch getan, eher im Gegenteil.
In Christchurch mag sich Williams bei der Verkündung seines neuen Engagements zwar fast schon chorknabenbrav als geläuterter Hallodri präsentiert haben. Aber natürlich bleibt abzuwarten, ob der Adonis mit dem in voller Länge tätowierten rechten Arm sein Badboy-Image einfach ablegen wird, nur weil er das Nationaltrikot überstreift. Und selbst wenn, wäre das wohl zu verkraften: Die Position des Schwiegermutterlieblings ist ja wieder frei geworden.

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