HRK-Sturmführer Caine Elisara gab auch im Pokalfinale den Ton an - (c) Böhmert
Meister HRK hat dem SC Frankfurt 1880 nun auch den DRV-Pokal entrissen und bleibt das Team der Stunde in Rugbydeutschland. Nach zwei locker herausgespielten Siegen, der neue Pokalmeister kassierte nicht einen einzigen Gegenpunkt (89:0 Spielpunkte), konnte Klub-Kapitän Sean Armstrong den Goldenen Cup von Entwicklungsminister Dirk Niebel in Empfang nehmen.
Beim frischgebackenen Champion steht seit dieser Spielzeit Ex-Kapitän Kobus Potgieter als Trainer an der Seitenline und der symphatische Südafrikaner hatte sein Team perfekt auf das Pokalturnier vorbereitet. Zum Auftakt wurde der Bundesligavierte SC Neuenheim in nur 60 Minuten mit 50:0 abgefertigt, bevor im Finale Titelverteidiger Frankfurt, obwohl mit insgesamt 10 Akteuren aus den großen Rugbynationen Neuseeland, Südafrika, Fidschi und Argentinien in der Startfünfzehn, ohne Siegchance war. Der Verteidigungsbund der von Kiwi Aaron Satchwell betreuten Hessen hielt nur für etwas mehr als 10 Spielminuten, dann tauchte der starke HRK-Außendreiviertel Christoffer Neureuther zum ersten Versuch der Partie ins Malfeld der Gäste. Während der Klub in der Folge seine Fans - die bei garstigem Wetter ausgeharrt hatten, um das Team zum Sieg zu brüllen - mit schönem Angriffsrugby verwöhnte, konnten die 80er nie an die starken Leistungen der letzten Spielzeiten anknüpfen und so stand es nach den vollen 60 Spielminuten folgerichtig 29:0. In der gezeigten Form ist also selbst die "internationale Spitzentruppe vom Main" kein ernstzunehmender Gegner für den amtierenden Meister und frischgebackenen Pokalsieger aus Heidelberg-Kirchheim.
Kampflos Dritter wurde der TSV Handschuhsheim, die Löwen die im Halbfinale nicht an ihre zuletzt so überzeugenden Bundesligaleistungen anzuknüpfen vermochten, unterlagen dem SC 80 mit 34:10, doch da der Sportclub Neuenheim 02 für das Spiel um Platz drei keine spielfähige 1. Sturmreihe mehr aufbieten konnte - schon im Halbfinale gegen den HRK mussten die Königsblauen ab der 14. Spielminute passive Gedränge bestreiten - ging der sportlich wertlose 3. Platz an die Handschuhsheimer.
Im Ligapokalfinale standen sich die Reserve der Rudergesellschaft Heidelberg und die 2. Mannschaft des gastgebenden Heidelberger RKs gegenüber. Die Rudergesellschaft, die ihr Halbfinalspiel gegen den TSV II souverän gewonnen hatte, triumphierte in einer einseitigen Partie, in welcher sich vor allem die Standardsituationen der Weiß-blau-Gestreiften als zu labil erwiesen, ohne große Mühe. Der Ruderklub hatte sich mit einem knappen Sieg über den Drittligisten RC Mainz bis ins Finale gekämpft. Beim späteren Turniersieger, die RGH gewann den Pokal zum drittenmal nach 1993 und 2008, waren Innendreiviertel Christopher Müller und Kapitän Bastian Böhm, der aus beruflichen Gründen vorerst sein letztes Pflichtspiel bestritt, die Stärksten. Während beim Heidelberger RK II DRV 7s-Star Jerome Ruhnau einen sehenswerten Versuch erzielen konnte. Innendreiviertel Erkut Leventdurms machte seinem Ruf als Bad Boy alle Ehre und handelte sich bei einer rüden Aktion wieder mal einen gefärbten Karton ein. Beim Schlusspfiff nach 60 Minuten Spielzeit stand es 33:10 für die von RGH-Legende Georg "Schorsch" Werle betreute "Zweite" der Orangenen und Kapitän Böhm nahm den "Karl", vielleicht zum letzten Mal, liebevoll in Empfang.
Im Spiel um Platz drei konnte der RC Mainz als einziger Drittligist im Wettbewerb, seine Aufstiegsambitionen untermauern und den TSV Handschuhsheim II mit 15:14 bezwingen.
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