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TotalRugby Vorschau: 1. Bundesliga - 7. Spieltag
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Donnerstag, 7. Oktober 2010

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Die kräftigen Löwen-Stürmer wollen gegen Hannover 78 zu Punkten kommen - (c) Miriam May

Der 7. Spieltag bietet 3 laut Papierform recht eindeutige und eine hochspannende Partie. Das Duell zwischen den ehemaligen Platzherren SC Neuenheim und RG Heidelberg verspricht ein richtungweisendes zu werden, während für die drei erstplatzierten sogenannte Pflichtaufgaben warten. Wir haben für Euch die Ausgangssituation der beiden Kontrahenten im Heidelberger Derby genauer beleuchtet und natürlich auch bei den anderen Spielansetzungen gewohnt gründlich hingeschaut.

TSV Handschuhsheim – Hannover 78
Samstag, 9. Oktober 15:00 Uhr - Lionspark

„Die jungen Spieler von 78 entwickeln sich schnell weiter und sie werden in dieser Saison mit Sicherheit noch ihre Punkte machen, doch sie müssen damit nicht gerade bei uns Anfangen“, zeigt sich TSV-Spielleiter Mathias Jech, der in den beiden Nationalspielern Benjamin Simm und Benjamin Krause, die Schlüsselspieler der Niedersachsen sieht, gewarnt. In den eigenen Reihen sieht Jech momentan insbesondere Innendreiviertel Yassin Ayachi und Hakler Sven Wetzel in sehr guter Form: „Die Beiden haben im Vergleich zur letzten Saison einen großen Schritt gemacht“. Die Löwen gehen als Tabellenzweiter natürlich entsprechend selbstbewusst in das Duell mit dem Bundesliga-Schlusslicht. „Die Mannschaft ist gut drauf und die Stimmung passt“, so Jech, der sich besonders darüber freut berichten zu können, dass bis auf Top-Try-Scorer Alexander Pipa (Knöchel), der seit dem Frankfurtspiel nicht mehr trainiert hat, sowie die Langzeitverletzten May, Lorenz, Krüger und Badelt alle Mann an Bord sind, weshalb man am Samstag im Lions Park 5 Punkte anvisiert.

Zu seinem eigenen Leidwesen hat 78-Coach Karsten Kopp nach wie vor eine schier unendliche Verletztenliste, zu den schon bereits letzte Woche verletzten Akteuren gesellen sich jetzt noch Schluss Steven Bouajiala (Muskelverletzung) sowie der erst kürzlich genesene 2. Reihe-Recke Konstantin Müller (Knieverletzung). „Wie bisher in jeder Woche der laufenden Saison, kann ich heute noch nicht ausschließen, dass es weitere Ausfälle geben wird“, so Kopp vom Verletzungspech spürbar frustriert, der aber dennoch auch gegen die RGH eine weitere deutliche Leistungssteigerung seiner Fünfzehn ausgemacht haben will: „Der kämpferische Einsatz hat gestimmt, das taktische Verhalten unserer jungen Mannschaft ist allerdings verbesserungswürdig. Daran arbeiten wir auch diese Woche weiter“, lautet das Resümee aus dem Duell mit dem Tabellenfünften. Vor Handschuhsheim hat man am Schnellen Graben aber gehörigen Respekt: „Gegen den TSV wird es ganz schwer. Aus der Vergangenheit wissen wir, dass insbesondere der Sturm der Handschuhsheimer bärenstark ist“.

TotalRugby Prognose: Laut Spielleiter Mathias Jech sieht man bei den Löwen zur Zeit keinen Grund die zuletzt so erfolgreiche Taktik für das Spiel gegen Hannover 78 groß zu ändern, das heißt die Niedersachsen müssen sich auf einen Gegner einstellen, der sehr gut und organisiert verteidigt und der mit Mathias Pipa einen Spieler in seinen Reihen weiß, welcher sich meisterhaft darauf versteht das Spiel durch weite Kicks in die Hälfte des Gegners zu verlagern, um dort auf Konter zu lauern. 78 sollte sich hüten Abseits der gegnerischen 22-Meter-Linie einen Strafkick zu riskieren, denn diesen werden die Löwen entweder weit in die Gasse bolzen und dort zu ihrem gefürchteten Paket ansetzen, auf diese Weise vielen alle drei Versuche beim Gastspiel in Berlin, oder sie werden ab der Mittellinie Mathias Pipa oder dem jungen Mathias Marin das Kickhüttchen in die Hand drücken und auch in diesem Fall gibt es für die lautstarken Löwen-Fans meist Punkte zu beklatschen. Dieses so simple aber dennoch überaus effektive Spiel der Handschuhsheimer zu unterbinden ist eine Aufgabe an der zuletzt auch Vizemeister Frankfurt gescheitert war, folglich gibt es auh für 78 im Lionspark nichts zu holen, unter lautem läuten der Kuhglocken stürmt der TSV zu einem Fünf-Punkte-Sieg mit 41 Punkten Vorsprung.

 

RK 03 Berlin – SC Frankfurt 1880
Samstag, 9. Oktober 15:00 Uhr - Stadion Buschallee

Beim RK 03 Berlin backt man nach einem durchwachsenen 1. Saisondrittel wieder deutlich kleiner Brötchen:“Wir sind gegen Frankfurt absoluter Außenseiter, wollen aber nach der klaren Niederlage gegen den HRK in der Vorwoche wieder versuchen etwas mehr Chancen zu kreieren“, sagt Team-Manager Lutz Joachim. Die Gelb-Schwarzen wollen „locker aufspielen“, „der Frankfurter Startruppe das Leben schwer machen“, „weniger Gegenpunkte bekommen als am letzten Wochenende“ und dabei „Spaß am Rugby haben egal wie das Spiel läuft“. Mit dieser positiven Grundeinstellung möchte man dann das eigentliche Ziel dieser Partie erreichen und das ist der Bonuspunkt für 4 gelegte Versuche. Dabei nicht helfen können wird Neuzugang Sebastian Danicke (Muskelfaserriss) und auch die beiden international erfahrenen Eigengewächse Benjamin Ulrich (Knie) und Lukas Rosenthal (Rücken) sind zum jetzigen Zeitpunkt noch fraglich. Fehlen wie schon in der ganzen Saison werden die Langzeitverletzten Philipp Niemier, Hendrik Mugele und Sébastien Gibard, deren Genesung man an der Buschallee bereits freudig entgegensehnt. „Wir wollen endlich locker und ohne Druck schönes Angriffsrugby spielen, um Versuche zu erzielen und Spaß zu haben. Dabei dürfen wir uns nicht vom Spiel des Gegners beeindrucken lassen und dann dürften auch unsere Kritiker verstummen“, unterstreicht Joachim die Ausgangsposition der Ostberliner. Einen entscheidenden Beitrag dazu soll Außendreiviertel Robin Knüpfer leisten, der Sportsoldat ist nach einer durchwachsenen letzten Runde wieder auf dem Weg zu alter Form und daher neben seiner sattelfesten Verteidigung vor allem im Angriff stets eine gefährliche Option. Auch 2. Reihe-Stürmer Max Beerbaum hat sich einen Lob seines Managers verdient: „Er hat sich seinen Platz in der 2. Reihe regelrecht erarbeitet und fällt Woche für Woche durch sehr viel und sehr harte Arbeit auf.“

Um herauszufinden, dass man beim Vizemeister nicht glücklich ist, wenn man in Heidelberg verliert und damit wichtige Punkte auf den ausgemachten Meisterschaftskonkurrenten Heidelberger RK einbüßt, benötigt es keiner hellseherischen Fähigkeiten. Satchwells Fazit nach der Niederlage gegen den TSV lautet: „Gut zu wissen, dass es noch Dinge gibt an denen wir zu arbeiten haben“ und diese Arbeit sollte alsbald Früchte tragen, sonst wackelt der Stuhl des kahlköpfigen Kiwis, der schon seit Saisonbeginn unter besonderer Beobachtung von Mäzen Dr. Ulrich Byszio steht, bald so bedrohlich, dass es dem 37-jährigen Übungsleiter schwer fallen dürfte, weiter das Gleichgewicht zu halten. Aufgrund von Verletzungen fehlen den Frankfurtern die beiden Nationalspieler Daniel Preussner und Rolf Wacha, Gedrängehalb Dennis Feidelberg, Prop Ralph Klinghammer und Schluss Anton Ewald sowie die langzeitverletzten 3. Reihe Stürmer Karsten Dobs und Timo Vollenkemper und damit fast alle bundesligatauglichen Amateure im Kader der 80er, keine allzu guten Nachrichten für den RK 03 Berlin.

TotalRugby Prognose: Angeschlagene Boxer sind stets am gefährlichsten und die große Ruhe im Umfeld der 80er bedeutet nichts Gutes für den RK 03 Berlin. Das spielfreie Wochenende sorgte dafür, dass man in Frankfurt nun zwei Wochen mit dem Gefühl der schmerzlichen Niederlage beim TSV Handschuhsheim auskommen musste, weshalb die Rot-Schwarzen Mannen wie von der Tarantel gestochen das Stadion Buschallee stürmen werden. Darüberhinaus steht mit Lofty Stevenson ein ganz besonderer Spezi von Frankfurts Trainer Aaron Satchwell an der Seitenlinie der Berliner, gegen seinen neuseeländischen Landsmann möchte sich weder Satchwell noch dessen Team eine Blöße geben. Der RK 03 Berlin wird keine Mittel finden die Angriffswellen der Gäste effektiv zu unterbinden und daher seine Rückkehr zum Spaßrugby eine weitere Woche verschieben müssen, der SC 80 gewinnt in Berlin mit mehr als 50 Punkten Vorsprung.

 

RG Heidelberg – SC Neuenheim
Samstag, 9. Oktober 17:00 Uhr - Fritz-Grunebaum-Sportpark

„Verletzungspech“, „Junioren-Mannschaft“, „konzeptlos“, „führungslos“, „völlig von der Rolle“, diese und andere Dinge hört man in den letzten Wochen von den Rängen der legendären RGH-Terasse, wenn man aufmerksam den Worten der Rugby-Weisen im Lager der Heidelberg-Kirchheimer lauscht. Fest steht: Das Boot der Rudergesellschaft schlingert aufs heftigste und just dann geht auch noch der Kapitän von Bord. Mustafa Güngör Gedrängehalb und unermüdlicher, aber zuletzt häufig unglücklich wirkender, Antreiber der Orangnen-Buben, weilt an diesem Wochenende laut seinem Coach und Busenfreund Rudolf Finsterer auf einer Trainerfortbildung in Lissabon und wird im Schlüsselspiel gegen den SC Neuenheim ebenso wenig eingreifen können wie die seit vielen Wochen schmerzlich vermissten Nationalspieler Tim Coly und Manuel Wilhelm, die Neuzugänge Mike Kerr und Alexander Metz, die kräftigen 2. Reihe-Hünen Steffen Horn und Sebastian Werle und der dynamische Prop Mohammad Kabir. Ohne diese 7 kräftigen und erfahrenen Stürmer wird es für die Gastgeber neuerlich schwer werden die Bälle an den eigenen Standardsituationen zu kontrollieren und den Blauen Paroli zu bieten. Aus diesem Grund lies Finsterer zuletzt in erster Linie das schnelle Unterstützungsspiel trainieren, man möchte dem SCN wenn möglich läuferisch den Schneid abkaufen und sich gar nicht erst, auf ein großes Kräftemessen einlassen, da man hier vermutlich ohnehin den Kürzeren ziehen würde.

Doch auch beim SCN herrscht momentan mächtig Personalmangel: „Bei uns haben die drei Spiele der englischen Woche Wirkung gezeigt und wir haben ein entsprechend großes Verletztenlager zu beklagen“, berichtet SCN-Trainer Mark Kuhlmann. Am schlimmsten erwischt hat es Hakler Björn Strauch, dieser zog sich im Spiel gegen den RKH einen Kreuzbandriss zu und wird für den Rest der Saison ausfallen, der Holländer Willem van Keele, der gegen Heusenstamm auf der ungewohnten Flanker-Position zum Einsatz kam, erlitt im Sturmgetümmel einen Nasenbeinbruch (schon der dritte SCN-Akteuer mit Nasenbeinbruch in dieser Spielzeit), auch Gedrängehalb Jacob Scheurich fällt mit gebrochener Nase aus, der kampfstarke 3. Reihe-Stürmer Michael Wiegand laboriert an einem Bänderriss und Ex-Nationalspieler Udo Schwarz, ein gelernter Außendreiviertel, der in der vergangenen Woche ein viel umjubeltes Debüt in der 1. Sturmreihe feierte, fällt genauso wie der 2. Reihe-Veteran Armon Trick mit einem Muskelfaserriss aus. Zudem kommen noch die zu erwartenden beruflich bedingten Ausfälle des jungen Props Paul Weiss, Hakler Grigol Sanadiradze und Außendreiviertel Jan Becker, der zuletzt gegen den RK Heusenstamm mit zwei Versuchen glänzte. Vor dem Hintergrund der ganzen Ausfälle schätzt Kuhlmann die Situation der beiden Mannschaften wie folgt ein: „Im Moment haben wir vermutlich ähnliche Probleme wie die RGH, viele verletzte Stürmer und eine ganz mobile Dreiviertel-Reihe. Unsere nächsten Gegner heißen RGH, TSV und SC 1880, da wollen wir möglichst drei Siege erringen, aber wir können natürlich genauso gut gegen jeden dieser Gegner verlieren. Daher kann die taktische Marschroute nur lauten, am Ende des Spiels einen Punkt mehr zu haben als die RGH. Nach der Vorrunde werden wir dann sehen wohin unser Weg geht.“

TotalRugby Prognose: Beim Aufeinandertreffen der RG Heidelberg mit dem SC Neuenheim könnte eine erste Vorentscheidung über Zusammensetzung der Play-Offs fallen. Wer am Samstagabend die Nase vorne hat, kann sich gute Chancen ausrechnen auch bei der Vergabe der Halbfinal-Plätze am Ende vorne zu liegen und dem Verlierer steht ein ganz ganz schwere Rückrunde bevor. Nun haben beide Trainer zahlreiche Ausfälle zu beklagen, wobei es bei der RGH sicherlich die hochkarätigen Einzelspieler erwischt hat als bei den Blauen. Mit Shalva Didebashvili der 6 seiner 7 Saisonversuche unmittelbar nach Paketen erzielen konnte und Adam Taylor, der zwei seiner drei Saisonversuche unmittelbar nach offenen Gedränge als Unterstützungsspieler erzielte, sind die zwei gefährlichsten Stürmer noch mit an Bord und in der Hintermannschaft nähert sich Try-Machine Manasah Sita langsam der Form, welche ihn in der vergangenen Runde zu einem der gefährlichsten Bundesligangreifer machte, zumal er mit Marten Strauch, der nach überstandenen Prüfungsstress wieder an Bord ist, seinen kongenialen Partner zurück hat. Insgesamt wirkt der SCN trotz seiner Ausfälle als die gefestigter Mannschaft und wird daher zum zweiten Mal in Folge gegen die RGH gewinnen, allerdings nicht mit nur einem Punkt wie von Mark Kuhlmann gefordert, sondern mit 9 Punkten Vorsprung.

 

RK Heusenstamm – Heidelberger RK
Sonntag, 10. Oktober 15:00 Uhr - Sportzentrum am Martinsee

Der RK Heusenstamm bestreitet am 7. Spieltag sein 1. Heimspiel (!) in dieser Saison und hat zur Heimpremiere mit Meister HRK gleich einen sehr attraktiven Gegner zugelost bekommen. Doch so attraktiv wie die internationale Spitzentruppe des Klubs auch sein mag, so gut ist sie - zum Leidwesen der Platzherren - auch. Der Meister spielte zuletzt wie ein gut geöltes Schweizer Uhrwerk und ließ sich durch nichts und niemand aus seinem Rhythmus bringen. Da steht den jungen und vor allem zuletzt enorm ersatzgeschwächten, gegen den SC Neuenheim reiste man mit dem letzten - nur 17 Spieler einsatzfähig Spieler umfassenden - Aufgebot an, Füchsen eine unsagbar schwere Prüfung bevor.

An der schwierigen Ausgangssituation der Hausherren ändert auch die Tatsache nichts, dass bei den Gästen mit den Stammkräften Caine Elisara (Oberschenkelverletzung) und Raphael Pyrasch (Grundwehrdienst) sowie Ergänzungsspieler Alex Biskupek, drei Mann auszufallen drohen, denn die Optionen von der Bank sind stark und mannigfaltig. „Wir wollen wie jede Woche leichte Fehler vermeiden und unseren Spielplan umsetzen, um unser Ziel, die 5 Punkte, zu erreichen“, so Schluss Steffen Liebig der zuletzt mit starken Leistungen und großer Leistungsbereitschaft zu überzeugen wusste, sich aber auch auf Nachfrage scheut sich oder einen seiner Teamkameraden besonders hervorzuheben: „Unsere bisherigen Leistungen waren mannschaftlich geschlossen, deshalb ragt niemand heraus“, lautet Liebigs dementsprechendes Statement. Beim Gegner Heusenstamm lobt Liebig die „traditionell sehr gefährliche“ Hintermannschaft, räumt aber auch ein die Füchse in dieser Saison erst einmal spielen sehen zu haben und daher nur wenig Angaben über die Form der Mannschaft oder gar einzelner Akteure machen zu können.

TotalRugby Prognose: Ganz kurz und knapp – der HRK gewinnt mit mehr als 60 Punkten Vorsprung.


Wir werden auch am kommenden Wochenende versuchen von allen Spielen per LiveTicker zu berichten. Wie jede Woche sollten unsere ambitionierten Tippspiel-User nicht vergessen rechtzeitig vor Anpfiff ihre Tipps zu platzieren.

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