Neuenheims Nachwuchs-Spielmacher Leo Becker ist eines der großen Talente im Deutschen Nachwuchsrugby
Heidelberg. Nachdem sich vor dem Sommer die neue U18-Nationalmannschaft zum ersten Mal traf, fand vom 17.09.-19.09.2010 das erste richtige Training statt. Die Spieler mussten beweisen, ob sie die freien Wochen gut nutzten und entsprechend ihrer Trainingspläne die Kondition und Fitness verbessert haben. Die Forderungen bzw. Wünsche der Trainer sind hoch. Das Ziel dieser Saison ist der Klassenverbleib und ein gutes Abschneiden bei der EM 2011. Die Grundvorraussetzungen sind da, die Spieler sind motiviert und die Trainer und Betreuer warten mit durchdachten Ideen auf Erfolge.
Fitnesstest nach der Sommerpause
So begann der erste Tag mit einem Leistungstest. Dazu ging das gesamte Team zum örtlichen Olympiastützpunkt. Der Test bestand aus mehreren Teilen. Als erstes wurden Grundfertigkeiten eines Sportlers wie Klimmzüge, Liegestütze und Bankdrücken getestet. Jeder Spieler musste hier sein bestes geben, denn alle Werte wurden in einer Liste festgehalten und dienen später als Grundlage für eine Beurteilung der Spieler.
Neben diesen Übungen mussten die Spieler ihr Können auch in einem Pendel-Test beweisen. Dieser Test ist realtiv simpel. Es gibt eine Start- und eine Endmarkierung. Die Spieler stellen sich an der Startmarkierung auf. Auf ein Signal beginnen sie loszulaufen Richtung Endmarkierung. Sie müssen dabei diese Markierung vor Ertönen eines zweiten Signales erreichen. An der Endmarkierung angekommen laufen die Spieler wieder zur Startlinie zurück bis ein weiteres Signal ertönt. Danach laufen die Spieler ein kurzes Stück aus und stellen sich wieder an der Startmarkierung auf und der Test beginnt von vorne.
Theorie als zweite Säule
Der zweite Tag begann mit einem Training um 8 Uhr. Zu dieser Zeit nahm das Filmteam, dass die U18 in der nächsten Zeit begleiten wird, seine Arbeit auf. Die Trainer teilten die Mannschaft auf. Die Hintermannschaft und der Sturm wurden getrennt und die jeweiligen individuellen Fähigkeiten, die die Position erfordert, geschult. Nach diesen kurzen Training setzte man mit der Theorie fort. Der DRV-Bundestrainer Peter Ianusevici erläuterte kurz den Spielaufbau und auf was die Spieler beim nächsten Training achten sollten.
Anschließend wurde ein Spiel gespielt, wobei der Hauptaugenmerk nicht auf dem Kontakt lag. Hier war vorallem das Verhalten der Spieler an sich wichtig.“Wo stehe ich?“ und „Wie passe ich?“ waren die Fragen die man sich jetzt stellen sollte. In der nächsten Theoriestunde ging man einen Schritt weiter. Jetzt rückte der Kontakt näher in den Fokus. Der Bundestrainer untersützte seine Erklärungen immer wieder mit Videos der U18-EM.
Eine besondere Rolle spielte an diesem Wochenende auch die sportliche Weiterbildung. Thema war diesmal „Sport im Alltag“. Zu erst wurden mit Hilfe des Brainstormingverfahrens wichtige Punkte gesammelt und dann bekamen die Spieler einzelne Gruppenaufgaben. Da ihnen klar wurde, welche Bedeutung dieser Unterricht hatte, konnte man eine aktive Arbeitsphase in den Gruppen erkennen. Schnell krisallisierte sich eine Art Rollenverteilung heraus. Ein Spieler übernahm praktisch die Gruppenführung. Aber dies förderte die Teamfähigkeit. Am Ende des Tages wurden alle Arbeiten eingesammelt und die Spieler fielen müde in die Betten.
Das Spiel mit „müden Knochen“
Der Sonntag war einer der wichtigsten Trainingstag des Wochenendes. Nun stand ein richtiges Spiel an. Jetzt musste jeder beweisen, was er am vorherigen Tag gelernt bzw. gefestigt hat. Die Trainer teilten das Team in zwei Mannschaften auf. Es gab die Blaue und die Gelbe Mannschaft. In der Blauen Mannschaft waren vornehmlich die Spieler, die zur zukünftigen „Start-15“ gehören könnten. Es zeigte sich, dass diese Mannschaft durch schnelles Spielen und dynamischen Aufbau punkten konnte. Die Gelbe Mannschaft befand sich oft in der Verteidigung. Dadurch war es schwer, die Chance zum Gegenangriff zu bekommen. Mit vielen Kicks kurz vor dem Malfeld konnte sich diese Mannschaft aber retten. Trotzallem siegte die überlegene Blaue Mannschaft.
Bundestrainer Peter Ianusevici hat das gesamte Spiel gefilmt. In der letzten Theoriestunde wurden einige Spielzüge ausgewertet. Dies ist für die Spieler sehr hilfreich, denn auf dem Video sieht man wie sich jeder Spieler verhalten hat, so konnte man z.B. sehen, wie ein Spieler beim Ankick zum Spielfeldrand gesehen hat und nicht zum Ball. Ingesamt betrachtet war es ein gutes Spiel mit vielen Versuchen.
Fazit
Die ehemalige U18-Nationalmannschaft hat ein sehr gutes Bild abgegeben. Jetzt liegt es am neuen Team dies zu wiederholen oder zu verbessern. Am Anfang dieses Lehrganges konnte man die Defizite der Spieler erkennen. Mit Blick auf die EM 2011 war man nicht sicher, ob dieses Team der starken Konkurrenz standhält. Doch im Verlauf der drei Tage entwickelten sich die Spieler sichtbar weiter. Klar ist, dass man sich jetzt nicht ausruhen kann, sondern die nächsten Lehrgänge müssen intensiv genutzt werden, damit sich das Team weiter verbessert.
Es nahmen Teil:
A. de Riz, D. Windolf, N. Kretschmer, K. Föhlich, M. Stichternath (DSVH 78/Hannover) K. Riege (SC Germania List/Hannover) F. Schippe (DRC Hannover/Hannover) V. Fischer, S. Fromm, L. Malaizier (Heidelberger TV/Heidelberg) S. Eppinger, C. Lang (RG Heidelberg/Heidelberg) K. Landsberg, L. Hoffmann, M. Yildirim, L. Becker (SC Neuenheim/Heidelberg) R. Verclas, V. Spieß (TSV Handschuhsheim/Heidelberg) F. Lüthcke (Stuttgarter RC/Stuttgart) V. Hohmann, L. Deichmann, P. Ewald (SC 1880 Frankfurt/Frankfurt) L. Wende, J. Schnatbaum, T. Lorenz Schmidt-Bleek, D. Giorgiobani, M. Landsberger (Berliner RC/Berlin)
Spieler aus dem Ausland
Coventry: K. Kleine London: E. Mallaby Avignon: M. Jimenez RC Antibes Nizza: M. Rosenkranz Northampton: R. Sarjeant
Betreuer und Team
Bundestrainer Peter Ianusevici (Berlin) Nationaltrainer Christian Lill (Berlin) Nationaltrainer Jan Ceselka (Heidelberg) Teammanager Martin Meinhold (Potsdam) Betreuer Steffen Walfort (Heidelberg) Physio Guntram Welzig (Heidelberg) DRJ-Vizepräsident Presse Jens Köhler (Leipzig)
|