Bekanntermaßen hat der Pokal seine eigenen Gesetze. Im Rugby ist dieser geläufige Satz um ein „Gesetz“ erweitert worden, wenn es auch so nicht erwartet werden konnte. Stimmten im Sommer noch die Vereine am Deutschen Rugby Tag dem zu, dass der Pokalspielbetrieb auf zwei Spieltage begrenzt werden soll und jeweils vier Vereine an vier Orten vier Turniersieger ausspielen, die an einem weiteren Tag dann den jeweiligen Pokalsieger ermitteln (DRV- und Ligapokal).
So waren insgesamt 32 Vereine aufgerufen, an acht Orten anzutreten und im Pokal zu spielen.
Dies gelang lediglich in Hohen Neuendorf (DRV Pokal) und Hamburg (Ligapokal), der gastgebende Klub RU Hohen-Neuendorf, DSV 78 Hannover, SC Neuenheim und der RK Heusenstamm nahmen die Reisestrapazen auf sich, um den Turniersieger zu ermitteln.
An anderen Orten in Pokaldeutschland war die Resonanz meist deutlich geringer. Nur knapp die Hälfte der 32 Teams trat überhaupt an, in Worms kam gar keiner. Ein Schlag ins Gesicht der Vereine, die beispielsweise, wie der RK Heusenstamm, 24 Stunden auf Tour war, um das Ding durchzuziehen; aber auch die Veranstalter wurden kalt erwischt, wenn aus dem angekündigten Rugbyfest nichts wurde und die eingeladenen Gäste und Pressevertreter mit einem „Im deutschen Rugby wundert mich nun gar nichts mehr“ auf den Lippen sichtlich frustriert den Ort des Nicht Geschehens wieder verließen.
Heusenstamm traf zuerst auf den DSV 78 Hannover, als Tabellennachbarn im Tabellenkeller der ersten Liga eine willkommene Gelegenheit, sich in der neuen Spielzeit vorab kennenzulernen. Zur Pause führte der RK Heusenstamm mit 21:0, alles aus dem Training wurde umgesetzt und gelang auch. Die zweite Hälfte ging an die Niedersachsen, aber mehr als 12 Punkte gelang ihnen nicht mehr. Dennoch überzeugte Heusenstamms Sturm wie schon eine Woche zuvor beim TSV Handschuhsheim.
Anschließend ging es für die rot-grünen um den Turniersieg. Allerdings musste personell dezimiert angetreten werden, da sich die Reisestrapazen auswirkten. Im Spiel gegen den SC Neuenheim erwischte es dann noch Sebastien Hartmann, der nun mit Bänderriss dem RKH vier Wochen fehlen wird. Markus Otterbein sowie Nicholas Rainger konnten ebenfalls nicht weiterspielen, stehen aber in der Liga wieder zur Verfügung.
Der SC Neuenheim siegte 37:0 und steht als Turniersieger mit drei weiteren Teams in der Endrunde um den DRV Pokal.
Das Fazit fällt ernüchternd aus, die Vereine, die im Pokal antraten, haben nun Probleme mit ihrem Kader, während die anderen dies vorher sicher geahnt haben, nicht antraten und ihre Spieler somit vor gesundheitlichen Schäden schonten.
Nun ist der Verband gefragt, die Richtlinien und Ordnungen des DRV entsprechend umzusetzen.
RK Heusenstamm: Torsten Krapscha, Christian Werner, Markus Otterbein, Benjamin Polheim, Salim Cavus, Ralph McInally, Martin Förtsch, Sebastien Hartmann, Pascal Schuster, Samuel Rainger, Laurent Hartmann, Markus Walger, Nicholas Rainger, Willem van der Merwe, Matthew Poulton, Frederick Lotz, Torsten Seuberth.
Betreuer: Felix Manger und Michael Schuster.
Trainer: Jens Steinweg.
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