Schönes Wetter, 4 Siege und viele Punkte haben das Wochenende für die Frauen der Marburger Rugby Union zum optimalen Saisonauftakt gemacht. Auf dem eigenen Feld sah man die Ruggerinnen stark wie nie. Noch nie hatte die Mannschaft mit so viel Motivation und Selbstvertrauen auf dem Platz gestanden – und das bekamen die gegnerischen Teams von der Frankfurter Eintracht (31:19), den Damen aus Trier (45:0), den Aachener Rugbeez (33:0) und der Spielgemeinschaft Bocholt/Düsseldorf (39:0) deutlich zu spüren. Damit belegen die Marburgerinnen vorerst den 1. Tabellenplatz der Regionalliga West.
Eine gute und harte Vorbereitung liegt hinter der Mannschaft. Erst im Juli war man von der europäischen Hochschulmeisterschaft aus Cordoba (Spanien) zurückgekehrt, für die man sich im vorigen Jahr als deutscher Hochschulmeister qualifiziert hatte. Das hohe Spielniveau der dort anwesenden spanischen, französischen und portugiesischen Teams wies die Deutschen sehr deutlich in die Schranken – kein einziger Sieg konnte das ganze Turnier über erzielt werden. Das motivierte aber zu einer Umstrukturierung des Spielsystems. Noch verbissener und konzentrierter wurde trainiert: neben dem üblichen zweimaligen Rugbytraining kam Athletiktraining und Lauftraining in den Wochenplan. Das machte sich bezahlt. Die Marburger Rugbyfrauen zeigten sich am Samstag in allen 4 Spielen überlegen. Lediglich gegen die Frankfurterinnen kam man kurz ins Straucheln, gewann dann aber doch mit deutlichem Vorsprung.
„Das ist genau, was wir gebraucht haben: eine Bestätigung, dass das neue System funktioniert. Jetzt können wir an den Feinheiten arbeiten.“ so Trainerin Simone Naruhn. Neben dem Saisonziel bei den deutschen Meisterschaften und den deutschen Hochschulmeisterschaften wieder ganz oben mitzumischen hat die Mannschaft aber auch noch etwas anderes auf dem Zettel: Man will das deutsche Rugby auch auf europäischem Niveau gut vertreten. Denn die Marburgerinnen wurden aufgrund der erbrachten Leistung und ihrem Kampfgeist in Spanien bereits jetzt zu den nächsten europäischen Hochschulmeisterschaften nach Lille (Frankreich) eingeladen.
Bis dahin muss aber noch viel trainiert werden, immerhin spielt man außerhalb Deutschlands bereits im Kindesalter mit dem ovalen Ball. „Da wartet noch ein großes Stück Arbeit auf uns, aber die Motivation und der Wille sind groß. Und wir haben am Samstag den ersten Schritt getan.“ Da sind sich die Kapitäne Luisa Pistor und Mareike Augsburger einig. „Wir sind als Team noch enger zusammengewachsen. Das zeichnet uns aus.“ Deshalb wurde auch am Samstagabend noch ausgelassen gefeiert. Das nächste Turnier findet am 17. Oktober in Dortmund statt. Auch dort soll es anschließend wieder ordentlich Grund zum Feiern geben.
Es spielten: Daniela Etzbach, Mareike Augsburger, Regina Saloschin, Julia Barth, Patricia Franke, Jenny Naruhn, Luisa Pistor, Kristina Heinrich, Elisabeth Kohout, Katrin Müller, Ann-Katrin Rudolph und Amelie Rabot.
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