Potsdams Topscorer Christian Schubert wechselt zum Berliner RC
Ohne Klubhaus und mit 5 Abgängen, geht die Rugbyabteilung des USV Potsdam in die neue Saison der 2. Bundesliga Nord. Wendet man den Blick zurück, so verlor man in der letzten Saison das geliebte Klubhaus und dazu auch noch am letzten Spieltag, die Meisterschaft der 2. Bundesliga Nord, die zum Aufstieg in die 1. Bundesliga berechtigt hätte, der jedoch vor allem aus finanziellen Gründen nicht angegangen worden wäre. So bringt jedoch die neue Saison gleich einige faustdicke Überraschungen mit sich. In der noch laufenden Sommerpause verlassen 5 Leistungsträger die Abteilung in Richtung 1. Bundesliga, darunter beide Topscorer der abgelaufenen Zweitligasaison und 2/3 der angestammten 1. Reihe.
Christian Schubert, der die Scorerliste der 2.Liga Nord letztes Jahr anführte, verlässt die Abteilung Richtung Berliner RC um sich in der 1. Liga zu beweisen. Nach nur einem Jahr an alter Wirkungsstätte kehrt auch Sandy Oberpichler wieder zurück zum BRC, der nach den ebenfalls zahlreichen Abgängen bei den Berlinern wohl seine Chance wittert und auch berufliche Gründe angab.
Die gleichen Gründe bewogen Hakler Sebastian Danicke und Prop Timmy Schrade dazu, sich dem Berliner RK 03 (ebenfalls 1. Bundesliga) anzuschließen. Für den Sturm der Berliner auf jeden Fall eine Verstärkung. Für Eckdreiviertel Patrick Garate bleibt zu hoffen, dass seine Entscheidung nicht ein Kurzschluss war. Der Anspruch und das Leistungsvermögen der Ost-Berliner Hintermannschaft ist doch sehr stark. Alle 3 haben jedoch in den letzten Jahren berufsbedingt in Berlin ihr Zuhause gefunden. Der Aufwand nach Potsdam zum Training zu fahren, war für Sie ziemlich hoch und nach dem verlockenden Angeboten aus Liga eins, blieb den Adlern nur das traurige Nachsehen. So hat man in den letzten 3 Jahren 7 Leistungsträger nach Berlin (davon 5 allein zum RK 03) ziehen lassen müssen. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Ziele und Wünsche der ihren Horst entfliehenden Adler realisieren werden und Potsdam auf diesem Weg einen Teil Erstbundesligageschichte mitschreiben kann.
Trainer Robby Lehmann, der auch noch seinen Co-Trainer Frank Pilger aus gesundheitlichen Gründen verlor, steht vor einer schweren Aufgabe. Denn vor allem in der Hintermannschaft, gibt es durch die Abgänge kaum noch Alternativen und es bleibt abzuwarten, wie sich die neugeformte 1. Reihe in der 2. Liga bewähren kann.
Hoffnung macht, dass einige Junioren bereits 18 geworden sind oder es im Verlauf der Hinrunde werden und somit ihre Spielberechtigung für die Herrenmannschaft erlangen. Zudem sah man zum Trainingsauftakt mehrere neue Gesichter, die sich im Rugby testen wollen und in den ersten Trainingseinheiten zur Saisonvorbereitung bereits viel Potential bewiesen haben.
Für den alten Klub wurde in Form von 2 Containern ein auf ein Jahr befristeter kostenloser Ersatz gefunden, der den Spielbetrieb der Abteilung sichert. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle Personen, die uns bei der Beschaffung und Aufstellung der Container behilflich waren.
Alles in allem wird es eine sehr schwere Saison für den USV und realistisch betrachtet werden andere den Kampf um die Meisterschaft bestimmen. Vor allem im hart umkämpften Brandenburgderby gegen die RU aus Hohen Neuendorf ist in der neuen Saison die Favoritenrolle klar an den Erzrivalen von der Oberhavel abgegeben worden. Wenn sich die Potsdamer für die nächsten Jahre im Mittelfeld der Liga etablieren, wird die Enttäuschung jedenfalls nicht zu groß sein und vielleicht schafft man sogar die eine oder andere Überraschung.
Das wichtigste ist, dass ein Abstieg um jeden Preis verhindert wird, um den neu entfachten Schub in der Nachwuchsarbeit und das Interesse der Öffentlichkeit an Rugby nicht zu stoppen. So konnte bereits mit der MBS in Potsdam ein namhafter Förderer des Sports im Land Brandenburg von einem Sponsoringengagement in der neuen Saison überzeugt werden.
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