Australiens Kapitän John Eales durfte 1999 schon seinen zweiten WM-Titel bejubeln
Die Weltmeisterschaft 1999 war die erste in der professionellen Ära des Rugbysports und die erste, die mit insgesamt 20 Teams ausgetragen wurde. Obwohl Wales offiziell der Ausrichter der Titelkämpfe war, fanden doch die meisten Spiele außerhalb des Kelten-Staates statt. Allerdings wurden sowohl die Eröffnungspartie als auch das Finale im eigens errichteten Millennium Stadium ausgespielt, welches heute als eines der Rugby-Stadien mit der besten Atmosphäre gilt.
Sowohl England, Irland, Schottland als auch Frankreich genossen neben Wales während ihrer Gruppenspiele Heimrecht und konnten sich, beflügelt von diesem Vorteil, allesamt für die Zwischenrunde qualifizieren. Allerdings kam bis auf Frankreich keine der damaligen Five Nations Teilnehmer über das Viertelfinale hinaus.
Im Halbfinale gelang den starken Australiern dann ein Sieg in der Verlängerung gegen Titelverteidiger Südafrika. Entschieden wurde die Partie durch einen Dropkick von Steve Larkham, ironischerweise gelang dem Weltklasse-Verbinder dieses Künststück zum damaligen Zeitpunkt zum ersten Mal in seiner großartigen Karriere, wohingegen sein Gegenüber Jannie de Beer alleine im Viertelfinale gegen England mit 5 (!) Sprungtritten erfolgreich war.
Im verrücktesten Spiel des RWC 1999 bezwang Underdog Frankreich die schier übermächtigen All Blacks mit 43-31. Neuseeland bot mit Jeff Wilson, Tana Umaga, Christian Cullen, Jonah Lomu, Andrew Mehrtens, Anton Oliver, Zinzan Brooke, Reuben Thorne und Josh Kronfeld die vielleicht stärkste All Blacks-Mannschaft aller Zeiten auf. Doch die spielstarken Franzosen mit ihren schmächtigen aber wieselflinken Außendreivierteln Phillipe Bernat-Salles und Christophe Dominici packten ihre Chance beim Schopfe und kämpften sich nach einem 10-24 Rückstand, Jonah Lomu – dem überragenden Akteur der Weltmeisterschaft – gelangen alleine zwei Versuche, zurück in die Partie und erzielten in der Folge 2 Drops, 2 Straftritte sowie drei Versuche durch Dominici, Dourthe und Bernat-Salles. Den gestürzten Favoriten gelang lediglich noch ein Ehrenversuch durch Schluss Jeff Wilsion.
Jedoch gelang es den Europäern wie schon 1987 nicht, ihre großartige Halbfinal-Leistung im Endspiel zu wiederholen. Die erschöpft wirkende Equipe de France hatte den Wallabies nicht genug entgegenzusetzen. Zwar hatte man in der ersten Halbzeit noch die ein oder andere Versuchchance und war beim Halbzeitstand-Rückstand von 21-12 noch in Schlagdistanz, doch in der zweiten Halbzeit konnten sich die Australier durch zwei Versuche von Ben Tune und Owen Finegan entscheidend absetzen und sich als erste Nation einen zweiten Weltmeistertitel sichern.
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Wollte nur einmal ein dickes Lob aussprechen! Toll, dass ihr passend zur WM im nächsten Jahr diese kleinen Beiträge zur Geschichte des Web-Ellis-Cups mit passenden Videos bringt. Danke und weiter so! :)
August 12, 2010
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Letzte Aktualisierung ( Donnerstag, 12. August 2010 )