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RWC-Geschichte: Rugby World Cup 1995 (Südafrika)
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Montag, 9. August 2010

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Dieser Moment schrieb nicht nur Rugby-Geschichte: Südafrikas Präsident Nelson Mandela und Kapitän Francois Pienaar mit dem William-Webb-Ellis-Cup

Der Rugby World Cup 1995 war das erste sportliche Großereignis, welches nach dem Ende der Apartheid in Südafrika ausgetragen wurde. Außerdem war er die letzte als Amateurwettkampf ausgetragene Weltmeisterschaft, schon zwei Monate später öffnete der Sport offiziell dem Profitum seine Tore.


Maßgeblich geprägt wurde die Weltmeisterschaft vom Zusammenwachsen der Regenbogennation. Das überraschend gute sportliche Abschneiden wurde von Nelson Mandela und seiner Regierung geschickt dazu genutzt, die auch nach dem Ende der Apartheid noch bestehende riesige Kluft zwischen Schwarz und Weiß zu verkleinern. Die Springboks um Kapitän Francois Pienaar waren nach Jahren der sportlichen Isolation als absoluter Außenseiter ins Turnier gestartet, konnten sich dann aber im Finale überraschend gegen die All Blacks und ihren Superstar Jonah Lomu beweisen. Der damals erst 20-jährige Außendreiviertel reiste als jüngster All Black aller Zeiten und mit nur zwei Länderspielen im Gepäck zur Weltmeisterschaft ans Kap und brachte es in 5 Begegnungen auf 7 Versuche. Lomu brachte damals bei einer Größe von 194 cm fast 120 kg auf die Waage und soll die 100 Meter in 10,8 Sekunden gesprintet sein. Seine schiere körperliche Präsenz reichte aus, um die meisten Gegner wie Statisten aussehen zu lassen. Doch im Endspiel gegen Südafrika wurde der Dominator der 3. Titelkämpfe von aufopferungsvoll kämpfenden Boks fast komplett aus dem Spiel genommen, worin retrospektiv einer der Schlüssel zum Erfolg der Gastgeber lag, welche das Endspiel nach einem späten Dropkick von Verbinder Stransky mit 15-12 gewinnen konnten.


Neben dieser nationalen Erfolgsgeschichte, welche im vergangenen Jahr gar von Hollywood-Legende Clint Eastwoods unter dem Titel Invictus in die Kinos gebracht worden war, wurde der World Cup von einem schlimmen Unfall überschattet. Max Brito, Nationalspieler der Elfenbeinküste, wurde bei einem Tackling im Spiel seiner Mannschaft gegen Tonga so heftig verletzt, dass er seither gelähmt ist. Der hervorragende Außendreiviertel kann sein Schicksal bis heute noch nicht akzeptieren und äußerte in einem Interview aus dem Jahr 2007 gar den Wunsch sich das Leben nehmen zu wollen.


Um das Endspiel rankt sich noch heute die Legende von “Suzie”, eine Hotelangestellte, welche laut All Blacks-Coach Laurie Mains angeblich das Essen zahlreicherer seiner Akteure 48h vor Anpfiff des Finales vergiftet haben soll.

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Letzte Aktualisierung ( Montag, 9. August 2010 )
 
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