Richie McCaws Canterbury Crusaders wieder auf dem Weg zum Titel?
Photo: Steven Mervis
Die beiden Top Teams der Runde – Saders und Tahs, machten ihre Überlegenheit deutlich und nutzten den Heimvorteil für gute Spiele und klare Ergebnisse. Aus war der Traum der möglichen Überraschung für die Wellington Hurricanes und die Natal Sharks. Das Finale am Wochenende wird eine knallharte Partie, und obwohl die starken Waratahs nicht zu unterschätzen sind, wird der Heimvorteil die Crusaders wahrscheinlich zum erneuten Titel führen.
Die Halbfinals:
Crusaders vs Hurricanes 33-22
Waratahs vs Sharks 28-13
Halbfinale 1 – Christchurch – Crusaders vs Hurricanes
Das Spiel war wesentlich deutlicher als der Endstand vermuten lässt. Die Crusaders waren eindrucksvoll und dominant wie zu ihren besten Zeiten – vergessen war der Ausrutscher gegen die Highlanders von letzer Woche. Das Team aus Canterbury führte 33:8 fünf Minuten vor Schluss, bis die Hurricanes das Ergebnis durch zwei erhöhte Versuche in drei Minuten zum 33:22 Endstand verbesserten.
Kapitän Rodney So’oialo war verletzt für die Canes und wurde vom stark spielenden All Blacks Hakler Andrew Hore vertreten. Chris Masoe spielte No.8, man merkte aber bald, dass So’oialo den Männern in gelb fehlte. Es waren die Hurricanes, die zuerst punkteten, nach nicht einmal zwei Minuten, als Außen Zac Guildford tief kickte, den Kick von Dan Carter blockte und sich auf den Ball warf. 5:0! Vielleicht war ja doch etwas drin für das Team aus Wellington?
Die Crusaders aber ließen sich nicht beirren und dominierten das Spiel bald, basierend auf ihrer altbewährten und perfektionierten Mischung aus guten taktischen Kicks, aggressiver Verteidigung und gut variiertem Angriffsspiel. Nach 15 Minuten stand es 6:5 nach Strafkicks von Carter. Für die nächsten 15 Minuten verteidigten die Hurricanes Angriff um Angriff der Saders und nachdem diese kurz vor der Mallinie waren, schafften die Gäste es, sich zu befreien und nach einem Straftritt nach hohem Tackle und komplett gegen den Spielverlauf wieder in Führung zu gehen – 6:8.
Die Crusaders machten kurzen Prozess vor der Pause, mit schnellen Phasen, gefolgt von einem Durchbruch von Leon MacDonald, der zum Versuch ablegte, den Carter zum 13:8 erhöhte.
Nach der Pause war es wieder Guildford, der nach einer starken Szene von Hosea Gear den Ball bekam und ablegte – der TMO entschied allerdings, sein Fuß war im Aus – kein Versuch. Dann war es wieder Zeit für die Crusaders Show – nach 72min war die Statistik wie folgt: Zeit in der 22 des Gegners – Saders 33 Minuten, Canes 3 Minuten. In dieser Zeit fielen weitere Versuche durch Man of the Match Leon McDonald und Flanker Kieran Read. Die Hurricanes versuchten jetzt jeden Ball den sie hatten zu spielen, wurden aber von der hervorragend organisierten Verteidigung der Crusaders wieder und wieder aus dem Spiel getackelt und mit Turn-Overs bestraft.
Nach 76 Minuten stand es 33:8, das Finale war gebucht – ein geblockter Kick von Stephen Brett wurde zum Versuch durch Zweite Reihe Jeremy Thrush, und kurz nach dem Ankick initiierte Hurricanes Schluss Corey Jane einen Gegenangriff mit einem 40m Step Solo. Die Crusdares waren abseits nach einem Offenen, die Canes spielten schnell und die entschlossenen 127kg von Neemia Tialata tankten sich über die Linie. Die Erhöhung folgte durch Jerry Collins zum 33:22 Endstand. Collins hat in der Zwischenzeit seinen vorläufigen Rücktritt vom Profirugby erklärt und sich verständlicherweise im letzten Spiel einen Scherz erlaubt.
Schon nach Spieltag 5 war die grosse Frage „Wer kann die Crusaders stoppen?“ und nach diesem eindruckvollen Halbfinale sind die Crusaders weiterhin klare Favoriten für den Titelgewinn.
Halbfinale 2 – Sydney – Waratahs vs Sharks
Die New South Wales Warathas erkämpften sich in ihrem Heimspiel einen hochverdienten Platz im Finale gegen die enttäuschenden Sharks aus Südafrika.
Die Sharks, die nach einer großartigen Leistung gegen die Chiefs letzte Woche die Hoffnung der südafrikanischen Fans trugen, hatten effektiv nur 5 Tage Pause zwischen den Spielen und natürlich die lange Reise und Zeitverschiebung in den Knochen. Entschuldigungen zählen aber nicht in einem Halbfinale und was die Sharks zeigten war eine denkbar schwache Leistung.
Der Mann, der die Fehler der Gäste Quasi personifizierte, war Tonga Flanker Epi Taione, „The human Torpedo“, der nach einer 6-wöchigen Sperre wegen eines Kopfstoßes in seinem ersten Spiel für die Sharks kurzfristig für den verletzten Springbok Veteranen AJ Venter in die Anfangsformation kam.
Es war klar zu sehen, dass ihm Spielpraxis fehlte und Trainer Dick Muir wurde für sein missglücktes Experiment stark kritisiert.
Aber zurück zum Spiel, die Sharks gingen in Führung nach einem Dropkick von Verbinder Ruan Pienaar und hatten eine gute Phase zu Beginn, machten aber bald zu viele Fehler. Danach ging es steil bergab und die Waratahs machten in jeder Phase des Spiels den Sharks das Leben schwer. Die Gassen waren schwach und der in Kapstadt aufgewachsene Wallabie Zweite Reihe Dan Vickerman half sich zu einer Handvoll der Einwürfe von Sharks Hakler Bismark du Plessis.
Epi Taione’s dummes Abseits wurde zum 3:3 durch Kurtley Beale, und kurz drauf war es eine überworfene Sharks Gasse an der eigenen 10m, die Phil Waugh nach vorne trug, was zum Versuch durch Lote Tequiri führte. Ein weiterer Versuch von kam Rob Horne und alles was die Sharks dagegen setzten war ein 55m Straftritt des jungen Innen Francois Steyn zum 15:6 Halbzeitstand.
Die Tahs waren besser und vor allem die dritte Reihe, bestehend aus Man of the Match Rocky Elsom, Kapitän Phil Waugh, der sein 100stes Spiel machte, und Nr.8 Wycleff Palu, hatte klar die Oberhand.
Nach der Pause fingen die Tahs an wie die Feuerwehr und legten einen schön herausgespielten Versuch durch Beale, den er allerdings nicht erhöhte. Es stand 20:6, bis kurz darauf Ryan Kankowski nach einem Sharks Gedränge zu seinem Halb spielen wollte, stattdessen aber Waratahs Halb Luke Burgess traf, der mit breitem Grinsen zum Versuch einlief. Beale war schwach mit seinen Kicks, doch das Spiel war nach vier Versuchen zu null und mit 25:6 so gut wie gelaufen trotz 30 verbleibender Minuten.
Epi Taione wurde nach 55 Minuten endlich ausgewechselt, mit 5 Handling Errors in seiner persönlichen Statistik – das ist die Gesamtzahl eines guten Teams. Die Sharks waren entschlossen, wieder ins Spiel zu finden, hatten aber kein Glück, eine Versuchschance durch Halb Rory Kockott wurde von Tequiri auf der Linie vereitelt, doch es war schließlich Ersatz Hakler Craig Burden, der in seiner ersten Chance zum Versuch patzte, dann aber wenig später doch unter den Stangen um ein Offenes schoss und ablegte. 25:13 und vielleicht doch noch eine Chance?
Die Waratahs waren einfach zu gut und zu organisiert in der Verteidigung und gaben den Sharks, die alles auf eine Karte setzen einfach keine weiteren Möglichkeiten. Der junge Kurtley Beale, der nur zwei von sechs Kicks traf, hätte das Ergebnis weit in die 30er tragen können, was wahrscheinlich ein realistischeres Ergebnis gewesen wäre.
Der Endstand war 28:13, die Sharks enttäuscht und die Tahs mit der großen Aufgabe die Crusaders herauszufordern.
Wer denkt Ihr holt sich den Titel?
|