Die Springboks sind auch 2010 heißer Kandidat auf den Titelgewinn
Hallo meine Freunde des ovalen Leders,
wie jedes Jahr stehen uns die Tri Nations bevor und ich will versuchen euch eine objektive und gute Preview zu geben.
Fangen wir an:
Südafrikas Rugbymannschaft ist, anders als die Fußballmannschaft, momentan auf der Siegerstraße unterwegs. Alle Spiele der June Tour wurden gewonnen, egal ob es gegen schwächelnde Franzosen, vergleichsweise schlechte Italiener oder stark spielende Waliser ging.
Der Champion des letzten Jahres gilt, für mich, als der Favorit für dieses Jahr, erst recht nach der Rückkehr von Tendai “The Beast” Mtawarira, welcher jetzt offiziell die südafrikanische Staatbürgerschaft hat und somit auch die Politiker glücklich sind.
Der starke Sturm wird vor allem den Australiern ordentlich zu schaffen machen, wenn sie nicht stark an ihrem Gedränge arbeiten. Aber auch im offenen Spiel zeigen die Boks Stärke und mit Francois Louw haben sie einen jungen und neuen Flanker, der in den vergangenen Wochen eine starke Leistung gezeigt hat und somit sehr wahrscheinlich fester Bestandteil der Starting XV sein wird.
In der Hintermanschaft sind es größtenteils die üblichen Verdächtigen, die dem Team Flügel verleihen. Trotzdem fehlen einige der letztjährigen Spieler, wie zum Beispiel Francois Steyn, Fourie du Preez und Adrian Jacob. Dafür kommen neue Spieler, welche bereits in der Super 14 auf sich aufmerksam gemacht haben. Da wären Gio Aplon, Wynand Olivier oder ein Francois Hougaard zu nennen. Spielmacher wie Morné Steyn, Brian Habana, Jean de Villiers und Ruan Pienaar bleiben.
Als Schlüsselspieler sind hier Tendai Mtwararia, Pierre Spieß, Morné Steyn und Brian Habana zu nennen.
Nach meiner Einschätzung wird die Stammaufstellung folgendermaßen aussehen:
Mtwararia, Smit©, du Plessis, Matfield, Rossouw, Burger, Louw, Spieß
Januarie, M. Steyn, Hougaard, Olivier, Fourie, Habana, Kirchner
Hier die 28-köpfige Touring Squad:
Backs: Gio Aplon, Juan de Jongh, Jean de Villiers, Jaque Fourie, Bryan Habana, Francois Hougaard, Butch James, Ricky Januarie, Zane Kirchner, Wynand Olivier, Ruan Pienaar, Morne Steyn.
Forwards: Andries Bekker, Bakkies Botha, BJ Botha, Schalk Burger, Jannie du Plessis, Ryan Kankowski, Francois Louw, Victor Matfield, Tendai Mtawarira, Dewald Potgieter, Chiliboy Ralepelle, Danie Rossouw, John Smit, Pierre Spies, Gurthro Steenkamp, CJ van der Linde.
Neuseelands Coach Graham Henry hat bei der Benennung des Teams ohne Reue die Axt aus dem Keller geholt und Zac Guildford, Neemia Tialata, Aled de Malanche und Adam Thomson auf dem Kader gehackt. “Es ist nicht einfach Spieler mit der Axt zu erschlagen, aber es ist notwendig”(direkte Übersetzung) sagte der Neuseeländer bei der Bekanntmachung seines Teams. Für die “Erschlagenen” kommen alte Bekannte. John Afoa, Corey Flynn, Ma’a Nonu und Liam Messam. Messam und Flyn zeigten eine gute Leistung beim Spiel der NZ Maoris und Ma’a Nonu hat eine Knieverletzung überstanden. Afoa wird aufgrund seiner Vielseitigkeit in den Kader geholt. Die Hintermannschaft bleibt weitestgehend unangetastet.
Der Sturm der Kiwis ist stark, aber nicht stark genug um das Paket der Bocks 90 Minuten lang in Bedrängniss zu bringen. Ich sehe die erste Reihe sogar als Knackpunkt. Ob die Gebrüder Franks “The Beast” und dem Doktor (Jannie du Plessis hat promoviert) über die volle Distanz standhalten können wage ich zu bezweifeln. McCaw wird aber, wie gewohnt, brandgefährlich sein, vor allem am Offenen.
Einen heißen Tanz wird es auch in der Hintermannschaft geben. Daniel Carter ist in alles andere als auf dem Tiefpunkt und die schnelle Hintermannschaft ist immer für Überraschungen und Durchbrüche zu haben. Sollte eine Verteidigung mal nicht “Platz” machen, können die Neuseeländer auf den sicheren Fuß von Carter vertrauen. Alles in allem ist dies wahrscheinlich die beste Hintermannschaft in der diesjährigen Tri Nations Serie.
Schlüsselspieler: Richie McCaw, Daniel Carter, Jimmy Cowan, Josevata Rokocoko
Starting XV:
O. Franks, Flynn, B. Franks, Thron, Whitelock, Vito, McCaw, Read
Cowan, Carter, Rokocoko, Smith, Nonu, Dagg, Muliaina
Zum Abschluss das ganze Team:
Forwards: John Afoa (Auckland), Anthony Boric (North Harbour), Tom Donnelly (Otago), Corey Flynn (Canterbury), Ben Franks (Tasman),Owen Franks (Canterbury), Jerome Kaino ( Auckland), Richie McCaw (capt) (Canterbury), Keven Mealamu (Auckland), Liam Messam (Waikato), Kieran Read (Canterbury), Brad Thorn (Canterbury) Victor Vito (Wellington ), Samuel Whitelock (Canterbury), Tony Woodcock (North Harbour)
Backs: Daniel Carter (Canterbury), Jimmy Cowan (Southland), Aaron Cruden (Manawatu), Israel Dagg (Hawke’s Bay), Cory Jane (Wellington), Richard Kahui (Waikato), Mils Muliaina (Waikato), Ma’a Nonu (Wellington), Rene Ranger (Northland), Josevata Rokocoko (Auckland), Conrad Smith (Wellington), Benson Stanley (Auckland), Piri Weepu (Wellington)
Australiens Trainer Roby Dean muss dringend schauen, dass er seine erste Reihe “gedrängefest” macht, denn die Boks und Kiwis sind stärker in der ersten Reihe als die Engländer, welche in den letzten beiden Tests den Australiern eine Lektion der schmerzhaften Art gaben. Zwei Strafversuche und eine gelbe Karte gab es für die Wallabies im ersten Test, der trotzdem gewonnen wurde, dank dem stark aufspielendem und saugefährlichem Quade Cooper. Der Queensland Reds Verbinder hat Matt Giteau aus dem Trikot mit der Nummer 10 zu Recht verdrängt. Er sammelte in so vielen Spielen “Man of the Match” Auszeichnungen, dass er womöglich keinen Platz mehr für weitere hat.
Weniger als 4 Wochen haben die Stürmer aus Down Under um sich auf den “bockstarken” Sturm vorzubereiten, was keine einfache Aufgabe ist. Jedoch hat nicht die gesammte Sturmabteilung solch große Probleme. Die zweite Reihe ist relativ solide und die dritte Reihe ist mit Pocock, Elsom und Brown alles andere als schlecht besetzt. Sollten die Herren Daley, Fainga und Ma’afu bis zum 24.07. ihr Gedränge tri-nations-fähig haben, würde das vor allem für die Hintermannschaft sehr gut sein.
Quirrlig, kreativ und schnell sind die Mannen rund um Quade Cooper und vor allem Cooper selbst. Auch wenn er neu in der Mannschft ist, beflügelt er vor allem die Hintermannschaft und war maßgeblich an der knappen Niederlage, ohne ihn wäre sie wohl etwas deutlicher ausgefallen, und dem Sieg beteiligt. Die anderen Akteure sollte man aber nicht aus den Augen verlieren. Giteau, Adam Ashley-Cooper und James O’Connor sind erfahrene und gute Spieler.
Schlüsselspieler: Cooper, Elsom, Pocock, Giteau, O’Connor, Ashley Cooper
Starting XV:
Daley, Fainga, Ma’afu, Mumm, Sharpe, Pocock, Elsom, Brown
Burgees, Cooper, Ashley-Cooper, Giteau, Horn, Mitchell, O’Connor
Der Kader wurde bis jetzt noch nicht bekannt gegeben.
Prognose: Womöglich der stärkste Sturm der Welt, eine Hintermannschaft die mit den All Blacks auf Augenhöhe ist und die Mission Titelverteidigung. Schlagwörter mit denen man die südafrikanische Mannschaft beschreiben kann gibt es viele und meiner Meinung nach wird noch ein weiteres hinzu kommen, und zwar: Tri Nations Champion 2010.
Von allen drei Mannschaften ist Südafrika, meiner Einschätzung nach, die beste.
Neuseeland ist jedoch auch ein heißer Kandidat. Die Kiwis werden der härteste Gegner sein und aufgrund der fast schon blamablen Leistung der australischen dritten Reihe wird die Trophäe wahrscheinlich bei den Bocks landen, oder eben bei den All Blacks.
Definitiv wird es dieses Jahr sehr spannend und es wird hartes, schönes und schnelles Rugby zu bewundern sein.
Ich wünsche euch dabei viel Spaß.
Mit freundlichen Grüßen,
Patrick Neider
P.S.: Das ist mein erster Bericht in dieser Form. Ich würde mich über konstruktive Kritik freuen, damit ich in nächster Zeit bessere Berichte hier online stellen kann. Danke
Quellen: scrum.com allblacks.com
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