7s-World Series: Samoa holt Titel in Edinburgh und Gesamtsieg
Geschrieben von Manuel Wilhelm
Dienstag, 1. Juni 2010
(c) IRB/Martin Seras Lima
Das Halbfinale zwischen England und Samoa (12-15), welches der spätere Turniersieger erst in der Nachspielzeit durch einen Dropkick seines Kapitäns Lolo Lui perfekt machen konnte, war mit Sicherheit das spannendste Spiel der Edinburgh 7s 2010.
“Es kann nicht mehr viel besser werden. Ich glaube mein Herz hat zehnmal aufgehört zu schlagen und ich habe 20 weitere graue Haare bekommen, aber so ist 7s”, sagte Samoas Coach Stephen Betham sichtlich mitgenommen nach dem Nervenkrimi.
Im Cup-Finale bekamen es die Insulaner dann mit den Australiern zutun, Diese krönten ihren kometenhaften Formanstieg zum Ende der 7s-Series mit dem zweiten Finaleinzug in Folge – in der Vorwoche gewannen die Aussies die London 7s in Twickenham. Allerdings waren die Männer aus Down Under diesmal chancenlos und verloren mit 41-14
“Das Finale hat gezeigt wie wichtig die Standardsituationen sind, sie haben uns an den Standardsituationen und den Ankicks zerstört. Am Ende haben sie völlig verdient gewonnen, Samoa war heute einfach die bessere Mannschaft. Ich bin trotzdem sehr stolz auf meine Jungs und kann es immer noch kaum fassen. Wir hatten dieses Jahr das Ziel Vierter zu werden und am Ende beenden wir die Serie sogar auf Platz drei, das ist wirklich unglaublich”, zog der australische Skipper James Stannard nach der hohen Finalniederlage Bilanz.
Gastgeber Schottland konnte das Team aus Argentinien im Plate-Finale deutlich mit 19-0 bezwingen. Die Argentinier hatten am ersten Turniertag Samoa mit 31-10 zerstört, waren dann aber im Viertelfinale den All Blacks deutlich unterlegen. Für Schottland war nach einem guten ersten Turniertag mit Siegen über Weltmeister Wales, die USA und Fidschi, der Erzrivale England etwas zu stark. Doch nach dem Plate-Halbfinalsieg über die starken Südafrikaner, war der Finalsieg über Argentinien ein versöhnlicher Abschluss.
“Natürlich waren wir etwas enttäuscht, dass wir uns aus dem Cup-Wettbewerb verabschieden mussten. Aber immerhin haben wir 5 von 6 Spielen gegen absolute Topgegner gewinnen können. Ich denke das spricht Bände und es gibt keinen schöneren Ort für so einen Erfolg als Murrayfield”, so der scheidende schottische Coach Stephen Gemmell.
Allerdings war das Turnier in Murrayfield erneut sehr schwach besucht. Am ersten Turniertag verirrten sich lediglich 11.000 Fans in das insgesamt 68.000 Leute fassende schottische Nationalstadium und auch am Finaltag fanden nur 12,741 Zuschauer den Weg ins Stadion. IRB-Präsident Bernhard Lapasset kündigte eine “gründliche Analyse der World Series” an, um den Sport für Olympia 2016 zu rüsten.
Für die Schottische Rugby Union wird es sicherlich schwer sein ihren Status zu behaupten, zumal der Vertrag mit dem IRB nach dem nächsten Jahr ausläuft.
Nach einem enttäuschenden 1. Turniertag zeigte Weltmeister Wales an Tag zwei aufsteigende Form und so konnte im Bowl-Finale das Team aus Kenia mit 26-10 bezwungen werden.
Europameister Russland krönte eine erfolgreiche Series mit einem Sieg 26-7 im Shield-Finale über Kanada. Die Osteuropäer, vor zwei Jahren noch auf Augenhöhe mit der Deutschen Auswahl, erwiesen sich über die komplette Spielzeit als absolut konkurrenzfähig und zeigten sich von Turnier zu Turnier stetig verbessert.
Wir haben hier für Euch die Highlights des Finales zwischen Samoa und Australien sowie die 7 besten Versuche des Turniers.
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Samoa hat verdient die World Series gewonnen. Ich habe die Mannschaft im Februar 2010 in Las Vegas gesehen. Samoa 2010 ist wie Fiji Ende der 90-Anfang der 2000 Jahre. Schnell, dynamisch, clever, organisiert und diszipliniert. Eine super 7er Truppe.
Diese Zuschauerzahlen von Schottland sind ja erschreckend. Vielleicht eine Herausforderung für den DRV sich für ein Turnier der IRB World Series in Deutschland(Hannover)zu bewerben.... Ich denke, dass wir keine schlechten Karten hätten.......
Juni 01, 2010
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