Die unterlegenen Lindener konnten die Angreifer des Stuttgarter RC nur sehr selten am Einlaufen ins Malfeld hindern; hier David Schulz (Victoria) gegen Tamer Acicbe (SRC) - (c) Keßler
Die Schwaben waren als unumstrittener Meister der 2. Liga Süd ins Finale nach Frankfurt gekommen, wohingegen Nordmeister Victoria Linden sein Endspielticket erst auf den letzten Drücker, durch einen Sieg im Nachholspiel über den FC St. Pauli, hatte buchen können.
Schon wenige Minuten nachdem der gute Schiedsrichter Forstmeyer (Heidelberg) die Partie angepfiffen hatte, konnte Stuttgarts Kiwi George Woodroofe ins Malfeld der Niedersachsen stürmen. In der Folge dominierten die in Gelb-Blau spielenden Süddeutschen den Rekordmeister, welcher nur mit 18 Mann zum Endspiel gereist war und Routinier Tekkin Tekkal schon nach wenigen Spielminuten aufgrund einer Knieverletzung verlor, beinah nach Belieben. Bis zur Halbzeit konnten die Stuttgarter folgerichtig ihren Vorsprung auf 3:24 ausbauen. Die einzigen Punkte für die Lindener erzielte 7s-Nationalspieler Florian Wehrspann per Straftritt.
Auch in der zweiten Spielhälfte hatten die nie aufsteckenden Zebras ihren, zumindest an diesem Tag, übermächtigen Gegnern aus Baden-Württembergs Hauptstadt nur wenig entgegenzusetzen. Zwar konnte Florian Wehrspann in der 76. Spielminute noch einen Versuch erzielen, welchen der 20-jährige gleich selbst erhöhte. Doch angesichts des Endstands von 10:59, blieb dieser einzige hannoversche Versuch nur Ergebniskosmetik.
Der Sieg des SRC geht aufgrund der gezeigten Leistungen auch in dieser Höhe vollkommen in Ordnung und auch die negative Aufstiegsentscheidung des TSV Victoria Linden erscheint nun nachvollziehbar. Wenn es nicht einmal gelingt zu einem Endspiel 22 spielfähige Mann zu mobilisieren, wäre es wohl kaum möglich eine komplette Saison in der 1. Bundesliga zu überstehen.
Warum Stuttgart den Schritt in die 1. Bundesliga nicht wagt begründete der 1. Vorsitzende der Schwaben kurz nach Abpfiff der Partie wie folgt: “Mit dem Kader von dieser Saison hätten wir den Schritt sicherlich vollzogen, doch leider verlassen uns bis zur neuen Saison mindestens 8 Leistungsträger aus dieser Endspiel-Mannschaft [aus beruflichen oder studienbedingten Gründen], weshalb wir uns für die 1. Bundesliga nicht ausreichend gerüstet sehen.”
Das Scheitern des ASV Köln hat vorsichtig gemacht und es bedarf dringend einer sorgfältigen Überprüfung des Spielbetriebes und der Aufstiegsregularien, wenn es nicht einmal gelingen mag einen Aufsteiger für die höchste deutsche Spielklasse zu finden.
Fotos
TSV Victoria Linden: Hoffmann, Rippe, Wittke, Brömer, Janoschka, Reinhard, J. Himmer, N. Kasten, Selke, Tekkin Tekkal, Hoppmann, Preuß, Wehrspan, Duberow, D. Schulz – Ersatz: Yildrim, T. Schulz, Timur Tekkal
Stuttgarter RC: Baur, Laraß, Christ, Love, Acicbe, Jober, Melvin, Woodroofe, Held, Massot, Odoude, Soteras, Fournier, Miller, Bauer – Ersatz: Faller, Gressing, Dautel, Selzer, Medic, Deppe, Rogge
Punkte: 0:7 Versuch Woodroofe und Erhöhung Bauer (3.); 0:10 Strafkick Bauer (19.); 0:17 Versuch Acicbe und Erhöhung Bauer (23.); 3:17 Straftritt Wehrspann (29.); 3:24 Versuch Acicbe und Erhöhung Bauer (39.); 3:31 Versuch Woodroofe und Erhöhung Bauer (50.); 3:38 Versuch Melvin und Erhöhung Bauer (54.); 3:45 Versuch Melvin und Erhöhung Bauer (65.); 3:52 Versuch und Erhöhung Bauer (71.); 3:59 Versuch SRC und Erhöhung Bauer (73.); 10:59 Versuch und Erhöhung Wehrspann (76.) – Schiedsrichter: Florian Forstmeyer (Heidelberg) – Zuschauer: 500
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