Der Auf- und Abstieg aus der 1. Bundesliga ist momentan völlig unklar und bedarf wie der gesamte 15er-Spielbetrieb einer dringenden Überprüfung
Änderungen des Ligaspielbetriebes dringend geboten.
Diskussion auf dem Rugbytag 2010 und den vorher tagenden Landesverbandsorganen unabdingbar.
Nicht zuletzt durch die aktuellen Entwicklungen im gesamten Spielverkehr aller 15er Leistungsklassen müssen Veränderungen angedacht und umgesetzt werden. Denn die bisherige Praxis hat gezeigt, dass die qualitativen Abstände zwischen den Ligen zu groß sind und oft die aufgestiegenen Teams nach Ende der Saison wieder absteigen oder schon vorher aufgeben.
Die zurzeit eingebrachten Neuordnungen auf der Regionalebene, die aus dem südlichen Bereich vor einigen Tagen öffentlich bekannt wurden, reichen nicht aus, denn sie sind nur Teilverbesserungen. Als ein langjähriger Beobachter und Mitgestalter der Rugbyszene will ich daher den Versuch starten einen umfassenderen Vorschlag zu präsentieren.
Die oberste Liga, 1. Bundesliga, ist mit 10 Teams meiner Ansicht nach richtig ausgestattet. Auch, wenn durch Nichtaufstieg oder vorzeitige Abmeldung nur 9 Teams derzeit offiziell dabei sind, sollte dies als vorübergehende Erscheinung hingenommen werden, darf allerdings kein Dauerzustand sein. Deshalb ist, nicht nur wegen der negativen Öffentlichkeitswirkung, ohne Verzögerung eine durchgängige Änderung (Verbesserung) des 15er Spielbetriebes herbei zu führen.
Denn die Ursachen liegen mit Sicherheit daran, dass man in der 1. Bundesliga, aber auch in den meisten unteren Ligen eine Zweiklassengesellschaft vorfindet und der Abstand zur nächst tieferen Liga zu groß ist. Diese Diskrepanz muss schnellstens abgeschafft werden. Mein Vorschlag zum Abbau der Lücke zwischen der 1. und 2. Bundesliga ist die Verkleinerung der beiden 2. Bundesliga-Gruppen auf je 8 Mannschaften und die eingesparten Spieltage dazu zu benutzen nach Ende der jeweiligen Hin- und Rückrunden ein Aufstiegs Play Off mit den Ersten und Zweiten der Gruppen (1. Nord gegen 2. Süd und 1. Süd gegen 2. Nord sowie einen zweiten Durchgang mit Rückspielen) anzusetzen.
Der sich daraus ergebende Sieger ist Direktaufsteiger in die 1. Bundesliga und der Zweite spielt gegen den Neunten der ersten Bundesligia zu Hause ein Relegationsspiel, dessen Sieger Erstbundesligist bleibt oder wird.
Durch die Reduzierung der Teams der 2. Bundesliga bleiben der Absteiger (10. der 1. Bundesliga nach Ende der Hin- und Rückserie) bzw. die Absteigenden der 1. Liga auf einer vertretbar hohen Ebene. Sie haben dort die Chance zu regenerieren und sich gegen die anderen aufstrebenden Mannschaften zu behaupten und gegebenenfalls einen neuen Ansturm zum Aufstieg zu nehmen.
Die bisherigen starken 2. Bundesligisten erhalten etwas mehr Konkurrenz und können sich daher ebenfalls prüfen, ob für sie an einen Aufstieg zu denken ist.
Nach Ende der ersten Saison mit acht Mannschaften in den 2. Bundesligen wird, wie oben beschrieben, die Qualifikation zum Aufstieg durchgeführt und zum Abstieg eine Relegationsrunde zugeschaltet, so dass der 8. direkt absteigt und der 7. auf die vorher ermittelte aufstiegswillige Mannschaft der 3. Liga auf deren Platzanlage trifft, um in dieser Begegnung sich zu behaupten oder ebenfalls Absteiger zu sein.
Neu eingeführt werden sollte, ebenfalls unter DRV Verantwortung, eine 3. Liga mit vier Gruppen (Nord, Ost, Süd und West) mit je acht Mannschaften, die nach den Hin- und Rückspielen unter den 1. und 2. der zugeordneten Gruppen Nord und Ost sowie Süd und West den jeweiligen Aufstieg und Abstieg nach dem gleichen wie in der 2. BL praktizierten Schema abwickelt.
Als 4. Spielklasse gäbe es dann, die bisher schon in Landesverbandsverantwortung oder durch Vereinbarung mit benachbarten Landesverbänden festgelegter Verantwortung, möglichst auch mit je 8 Mannschaften, existierenden Regionalligen. Soweit darüber hinaus noch Notwendigkeit für Herrenspielbetrieb nachgefragt wird, sind zusätzlich Verbandsligen durch die Landesverbände gegebenenfalls in Teilbereiche untergliedert anzubieten.
Da eine solche Entscheidung mindestens für die obersten 3 Ebenen nur der DRT treffen kann und schnelles Handeln vonnöten ist, ist der Rugbytag 2010 gegebenenfalls unter Dringlichkeit gefordert.
Wir hätten bei Umsetzung des vorgenannten Vorschlags zukünftig eine Spitze mit mindestens 18 Pflichtspieltagen in der Saison sowie zur Ermittlung des Deutschen Meisters findet wie bisher zwischen den Vereinen auf den Tabellenplätzen eins bis vier der Bundesliga-Abschlusstabelle in zwei Play-OFF-Halbfinalspielen (1.-4.. und 2.-3.) und einem Finale (Sieger der Play–OFF-Halbfinalspiele) noch zwei Spielrunden statt. In den Play–OFF-Halbfinalspielen genießen der Erste und der Zweite Heimrecht. Das Endspiel um die deutsche Meisterschaft findet an einem vom Präsidium des DRV festzulegenden Ort statt.
Der nach Abschluss aller Spiele auf Tabellenplatz 10 stehende Verein steigt direkt in seine 2. Bundesliga-Gruppe ab und der 9. könnte sich durch ein Relegationsspiel retten.
In der 2. Bundesliga mit zwei mal acht Mannschaften gäbe es 14 Spieltage, dazu zwei Spieltage bzw. drei für die Ersten und Zweiten sowie für die Siebten.
Die nach Abschluss aller Spiele jeweils auf den Tabellenplätzen 8 stehenden steigen direkt in ihre 3. Liga-Gruppen ab.
Aufsteiger in die entsprechende Zweite Bundesliga Gruppe werden die Teams, die sich aus den Aufstiegs Play-Off-Spielen (Hin- und Rückspiel) der Ersten aus den zugeordneten 3. Liga Gruppen als Sieger heraus schälen oder gegen die Zweitbundesligisten Siebten durchsetzen.
Absteiger aus der jeweiligen 3. Liga Gruppe in die entsprechenden Regionalligen sind nach den Hin- und Rückspielen die Achten. Steigt ein vorheriger 2. Bundesligist in die 3. Liga Gruppe ab, kann es zusätzlich auch den Siebten treffen.
Der Aufstieg in die entsprechende 3. Liga Gruppe bzw. der Abstieg aus der 3. Liga ist analog den Regelungen der Bundesligen durchzuführen.
Welcher Landesverband, wie viel Vertreter im Startjahr in die Runden der vier 3. Liga Gruppen entsendet, ist kurzfristig nach der Beschlussfassung anhand der vorher ablaufenden Saison in partnerschaftlichem Fair Play zwischen den beteiligten Landesverbänden unter Leitung des DRV auszuhandeln. In jedem Fall sind die Absteiger aus der derzeitigen 2. Bundesliga und die Ersten der Regionalligen zu berücksichtigen.
Durch die Neuschaffung der 3. Liga, unter DRV Zuständigkeit, aber in Abstimmung und Mitwirkung mit den an den Gruppen beteiligten Landesverbänden, werden auf Bundesebene erheblich mehr Mannschaften als bisher erfasst.
Darüber hinaus ergibt sich durch die Umstrukturierung eine fünfklassige Ligenaufteilung (Regionalligen und in einigen Landesverbänden Verbandsligen bleiben erhalten) gegenüber dem Ist-Zustand mit 4 Spielklassen.
Die Landesverbände oder wie im Norden und Osten praktiziert Vereinbarungen oder Duldungen mehrerer Landesverbände behalten die Verantwortungen für die Regionalligen und soweit notwendig die Verbandsligen. Wobei in den Verbandsligen auch 12er oder 10er Rugby gespielt werden kann.
Beispielhaft sähe der Aufbau des 15er Spielbetriebes für die 1.BL., 2.BL., 3. Liga sowie Regionalligen und Verbandsligen wie folgt aus (Stand 16. Mai 2010):
1.Bundesliga, wie bisher, Spielbetrieb bundesweit.
SC Frankfurt 80, RG Heidelberg, TSV Handschuhsheim, Heidelberger RK,
SC Neuenheim, Berliner RC, RK 03 Berlin, RK Heusenstamm, DSV Hannover 78
(evtl. Absteiger), ASV Köln (steht bereits als Absteiger fest)
2. Bundesliga, nun zweimal 8 Teams,
aufgeteilt wie bisher, in Gruppe Nord/Ost,
(zusammengesetzt aus Mannschaften, die aus den Bundesländern Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen stammen bzw. sich qualifizieren):
DSV Hannover 78 (wenn Absteiger), USV Potsdam, TSV Viktoria Linden (evtl.
Aufsteiger), FC St. Pauli, RU Hohen Neuendorf, SG SV Odin/VfR Döhren, SC
Germania List, DRC Hannover und evtl. Berliner RC II (wenn Viktoria Linden
aufsteigt);
und in Gruppe Süd/West
(zusammengesetzt aus Mannschaften, die aus den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Luxemburg, die durch besonderen DRV Beschluss aufgenommen wurden, stammen bzw. sich qualifizieren):
ASV Köln (als bereits feststehender Absteiger), Stuttgarter RC (wenn nicht Aufsteiger), München RFC, RC Luxemburg, RG Heidelberg II, Stu Sta München, SC Frankfurt 80 II, TSV Handschuhsheim II sowie evtl. Heidelberger RK II (wenn Stuttgart aufsteigt).
3. Liga
Gruppe Nord,
(Bundesländer Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen):
FT Adler Kiel (als derzeit 9. der 2. BL Nord/Ost, Hamburger RC, als derzeit
10. der 2. BL Nord/Ost sowie SG Jesteburg/Geesthacht, FC Schwalbe
Hannover, SC Germania List II, TSV Viktoria Linden II, Hamburg Exiles RFC
und Welfen Braunschweig
Gruppe Ost,
(Bundesländer Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen,
Sachsen und Sachsen-Anhalt):
RK 03 Berlin II, Berliner SV 92, SC Siemensstadt, Stahl Brandenburg,
Veltener RC, Stahl Henningsdorf, USV Jena und Berliner RC III
Gruppe Süd, (Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern und Hessen):
Karlsruher SV, als derzeit 10. der 2. BL Süd/West, TV Pforzheim, Heidelberger
TV, TSV 1846 Nürnberg, RFC Bad Reichenhall, BSC Offenbach, Eintracht
Frankfurt, RC Konstanz,
Gruppe West: (Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland und durch besonderen Beschluss des DRV Präsidiums Luxemburg):
RC Mainz, RC Bonn RS, Wiedenbrücker TV, RC Aachen, TuS 95 Düsseldorf,
FSV Trier-Tarforst, Ramstein Roques RFC, Stade Sarrois Rugby,
Regionalligen:
Küste (Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern
sowie nördliche Teile aus Niedersachsen):
FC St. Pauli II, Bremen 1860, Union 60 Bremen, SVD Rostock Dierkower
Elche, SG Jesteburg II/HH Exiles, FT Adler Kiel II, NN, NN
Niedersachsen (sonstigen Gebiete Niedersachsen):
08 Ricklingen/Wunsdorf, DSV Hannover 78 II, SG Döhren/Odin II, FC Rastede, RSV Göttingen, NN, NN, NN
Ost (Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen):
RV Dresden, RC Leipzig, Berliner SC, Eastern Province RC Gera, WG
Magdeburg, ATSV Freiberg, SSV Erfurt Orakes, NN
Bayern:
RC Regensburg 2000, Augsburger RFC, TV 1861 Ingolstadt, Münchener RFC
II, StuSta München II, VFB Ulm, TV Memmingen, NN
Baden-Württemberg:
TSC Heilbronn, SC Neuenheim II, Freiburger RC, RC Rottweil, Stuttgarter RC
II sowie evtl. Pforzheim II, Salem oder Ravensburg oder andere
Hessen:
TG Darmstadt, RK Heusenstamm II, RU Marburg, URC Gießen 01, SC 80
III/Babenhausen sowie Neugründungen
Rh.-Pfalz mit Saarland und Luxemburg:
RC Worms, RC Kaiserslautern, DJK Andernach, Baumholder RFC, VfL
Pünderich, TB Rohrbach, NN evtl. aus Luxemburg oder Neugründungen,
Nordrhein-Westfalen:
Münster Marauders, Elmpt Falcons RFC, ASV Köln II, RC Mönchengladbach
Rhinos, WMTV Solingen, Brühler TV, Grashof RC Essen, TuS Düsseldorf II,
Verbandsligen:
Küste:
FC St. Pauli III, Hamburger SV, Union 60 Bremen II, Bremen 1860 II,
SC Varel sowie falls vorhanden weitere Teams
Ost: Alle noch vorhandenen Mannschaften oder Neugründungen
Bayern: Vilseck, Bayreuth, Illesheim RFC, VfB Hafenlohr, TSV 1846 Nürnberg II,
SG Illesheim/Schweinfurt, 1. FC Schweinfurt,
Baden-Württemberg: Alle noch vorhandenen Vereine oder Neugründungen
NRW – Nordrhein:
RC Hürth, TSV Bocholt, RC Bonn RS II, GRC Essen II, RC Aachen II, TVA Duisburg, ASV Köln III sowie Neugründung Roda Herzogenrath
NRW – Westfalen/Lippe:
RT Münster, RFC Dortmund, LL Lemgo, RC Bielefeld, CRC Lothe, evtl.
Wiedenbrücker TV II oder andere Neugründungen
Der Spielverkehr in allen vorgenannten Ebenen ist so zu strukturieren, dass die Ligenspiele bis spätestens Ende Mai beendet sind, damit dann verstärkt konzeptionell ausgestattet 7er Turniere bis zum Ende der Saison durchgeführt werden können.
Hier wäre die Vorgehensweise wie folgt möglich:
Monat Juni: Ermittlung der Landesmeister (Die Bundesligisten steigen erst im Landesfinale ein),
Monat Juli: Die Landesmeister in Nord/Ost und Süd/West ermitteln je 3 Vertreter für das Deutsche Finalturnier
Ende Juli: Finalturnier mit den besten deutschen 7ner Teams
Weitere Ausarbeitungen für den 7er Spielverkehr sind noch notwendig.
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