Gilles Pagnon vom RC Orleans steht vor seiner Premiere im DRV 7s-Team - (c) A+M Bruno
Im Anschluss an den letzten Lehrgang in Heidelberg wurde von Nationaltrainer George Simpkin ein 19-köpfiger Kader für die 7er-Turniere in Split/Kroatien (4.6.-7.6.), Zypern (10.6.-15.6.) und die Europameisterschaft in Moskau/Russland (9.-12.7.) benannt. Fehlen wird Kapitän Mustafa Güngör, der 29-jährige hatte sich im Bundesligaspiel gegen den SC Frankfurt 1880 einen komplizierten Jochbeinbruch zugezogen und wird für 3 Monate ausfallen. Etwas überraschend nicht im Aufgebot steht Routinier Markus Walger (RK Heusenstamm), bei dem 30-jährigen Spielmacher möchte Simpkin, der vergangene Woche seinen 67. Geburtstag feierte, Fitnessmängel ausgemacht haben, welche ihn für die anstrengenden Turniere disqualifizieren. Auch Sam Rainger der hochtalentierte Nachwuchsmann der Heusenstammer Füchse, der 19-jährige wurde bei den Deutschen 7s-Meisterschaften zweimal in Folge zum Spieler des Turniers gewählt, fehlt im erweiterten Aufgebot des DRV 7s-Teams. Dafür haben mit Mark Sztyndera und Bevan Gray zwei Ehemalige des amtierenden Vizemeisters gute Chancen auf ein Moskau-Ticket. Letzterer hat in dieser Saison erst 6 Bundesligaspiele bestritten und war zuletzt am 8. November 2009 im Bundesliga-Spiel gegen die RG Heidelberg im Einsatz gewesen, weshalb auch an der körperlichen Verfassung des als pfeilschnellen Sprinters bekannten Kiwis gezweifelt werden darf. Auf Alexander Pipa, einen anderen Akteur dessen Fitnesswerte nicht den Ansprüchen des Trainerstabs entsprechen, mochte man indes nicht verzichten. Der Knipser des TSV Handschuhsheim, der seinen nach dem Spanienspiel verkündeten Rücktritt vom internationalen Rugby erfreulicherweise noch einmal überdachte, wird auch in Moskau (hoffentlich unaufhaltsam) in Richtung des gegnerischen Malfelds stürmen. Nicht gereicht hat es unterdes für Anjo Buckman und Steffen Liebig vom Heidelberger RK, die beiden baumlangen Hintermannschaftsspieler des Bundesliga-Finalisten werden in Moskau ebenso wenig dabei sein wie RGH-Kicker Fabian Heimpel, der aufgrund seines Sportabiturs frühestens beim Turnier in Zypern zum Kader hätte stoßen können, weshalb man sich dazu entschied auf die Dienste des 19-jährigen zu verzichten.
Erstmals in der zweiten Ära-Simpkin stehen Italien-Legionär Clemens von Grumbkow und Frankreich-Profi Gilles Pagnon im Aufgebot. Erfreulicherweise haben auch die talentierten U18-Talente Sebastian Kößler (TSV Handschuhsheim) und Christopher Hilsenbeck (US Colomiers) einen Platz in der Deutschen Mannschaft gefunden. Für Sportsoldat Jerome Ruhnau winkt der erste Einsatz bei einem internationalen 7er-Turnier. Der als ausgezeichneter Athlet bekannte Düsseldorfer, wird dort unter Wettkampfbedingungen unter Beweis stellen können, weshalb gerade er einen der fünf so begehrten Plätze in der Sportförderkompanie der Bundeswehr ergattern konnten und damit den Vorzug vor 7er-erprobten Akteueren, wie beispielsweise HRKs Tim Kasten erhalten hat.
Das 7s-Team wird am Wochenende des 29./30. Mai einen weiteren Vorbereitungslehrgang bestreiten. Der Test gegen die British Army fällt allerdings flach, weswegen man sich am 29. Mai in Frankfurt versammelt, um neben einer Trainingseinheit dem Endspiel um die Deutsche Rugbymeisterschaft beizuwohnen, bevor es am 30. Mai in Heidelberg weitergeht. Also ein anstrengendes Wochenende, vor allem für die 7er-Spieler der beiden Endspielteilnehmer, da auch sie ausdrücklich zum Abschlusstraining am Sonntagmorgen in Heidelberg erwartet werden.
Hier der Deutsche Europameisterschaftskader:
RK 03 Berlin: Falk Duwe, Benjamin Ullrich, Tom Schilling
RG Heidelberg: Bastian Himmer, Christopher Weselek
TSV Handschuhsheim: Sebastian Kößler, Alexander Pipa, Yassin Ayachi
Heidelberger RK: James Keinhorst
DSV Hannover 78: Rafael Pyrasch, Benjamin Simm
SC Neuenheim: Jacob Scheurich
SC Frankfurt 80: Bevan Gray, Alexander Hauck, Mark Sztyndera
TUS Düsseldorf: Jerome Ruhnau
US Colomiers: Christopher Hilsenbeck
I Cavalieri Prato: Clemens von Grumbkow
RC Orleans: Gilles Pagnon
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