Das 15er-Team bei der European Trophy in Strasbourg
43:0 – so lautete der Endstand im ersten Spiel der 15er-Frauen bei der European Trophy in Strasbourg am gestrigen Samstag (8.5.). Auf den ersten Blick kein schönes Ergebnis, dass das deutsche Team gegen Italien erspielt hat. In Anbetracht der Umstände jedoch kein Grund sich zu beschweren.
Nach dem letzten Platz bei der vergangenen Trophy 2009 in Schweden ging die deutsche Mannschaft in Strasbourg als Außenseiter ins Turnier – schlecht einzuschätzen aufgrund der vielen Veränderungen. Nicht nur im Kreise der Spielerinnen gibt es neue Gesichter, auch der Betreuerstab hat sich verändert. Co-Trainer Marko Pielhler unterstützt in diesem Jahr Lofty Stevenson, der das Traineramt im Winter übernommen hat. Auch Teammanagerin Tabea Neubert feiert nach mehrjähriger Teilnahme als Spielerin ihr EM-Debut als Managerin.
Und so stand das erste Spiel des Turniers auch ganz im Zeichen der „Neuen“: Insgesamt neun Spielerinnen feierten ihr Debut in der 15er-NM der Frauen: Maike Tetz, Laureen Ripperger, Sabine Misbach, Clarissa Wölki, Jaqueline Peisker, Dana Nikolaj, Julia Wich-Schwarz, Nelly Gachignard und Anna Krauskopf.
Als Gegnerinnen stand den deutschen Frauen im ersten Spiel eine selbstbewusste italienische Mannschaft gegenüber. Nach einer gelungenen Six-Nations-Saison dürften die Italienerinnen mit der Ambition Gruppensieger zu werden in Strasbourg antreten. Dennoch schien die deutsche Mannschaft auf dem Platz den Italienerinnen in den ersten zwanzig Minuten fast ebenbürtig. Teilweise Unerfahrenheit kompensierte die junge Mannschaft mit Motivation und verteidigte verbissen. Nur einmal gelang es den Gegnerinnen im ersten Viertel im deutschen Malfeld zu punkten. So zeigte sich auch Stevenson vor allem von diesem Teil des Spiels begeistert. „Das war die beste und aggressivste Verteidigung, die ich gesehen habe, seit ich in Deutschland bin.
Im Laufe des Spiels zahlten die deutschen Frauen dann dennoch Lehrgeld. Zuerst brachte eine Verletzung in der 14. Minute Unruhe in das Spiel der deutschen Frauen, Marlene Lorenz musste das Feld verlassen. Ohne die erfahrene Spielerin wirkte die deutsche Mannschaft im Sturm verunsichert und musste sich reorganisieren.
Gleichzeitig zeigte sich aber auch die Erfahrung der Gegnerinnen, die mit mehr Spielübersicht agierten. Sie begannen auf die starke Verteidigungsarbeit mit vermehrtem Kickspiel zu reagieren, umgingen so die Verteidigung des deutschen Teams und gewannen immer wieder zahlreiche Meter. Die italienische Dominanz in den offenen Gedrängen war deutlich. Und nicht zuletzt gelang es den Italienerinnen im Laufe des Spiels mehrfach individuelle Fehler unserer Frauen für sich zu nutzen und zu Punkten. Da half es auch nicht, dass die deutschen Frauen zum Ende der zweiten Halbzeit mehr als zwanzig Minuten ihr Malfeld sauber hielten. Mit einem siebten und letzten Versuch kurz vor Spielende sicherte sich Italien den ersten Sieg des Turniers.
Auf die deutschen Frauen wartet bereits morgen Abend das nächste Spiel. Den Gegnerinnen aus Schweden gelang es 2009 sich durch einen überraschenden Sieg der European Trophy im eigenen Land für den Weltcup zu qualifizieren. Es bleibt abzuwarten, ob sie in diesem Jahr „auswärts“ ebenso stark auftreten – für ein junges und noch nicht perfekt eingespieltes Team wie das deutsche sind sie in jedem Fall ein harter Gegner.
Für Deutschland spielten (nach Positionen):
Sabine Missbach (51. Dana Nikolaj), Marlene Lorenz (14. Laureen Ripperger, 50. Jaqueline Peisker), Sabine Schubert, Anna Krauskopf (60. Sonja Cole), Marlena Sang (35. Julia Rettig), Lisa Maral, Svetlana Hess, Simone Otto, Martha Ivanovas, Marina Apfel, Maike Tetz (53. Julia Wich-Schwarz), Ninja Duri (55. Nelle Gachignard), Corinna Völker, Clarissa Wölki, Alysha Stone.
Spielergebnisse in Pool B:
Schweden – Russland 32:0
Spanien – Niederlande 26:12
Italien – Deutschland 43-0
Die nächsten Spieltermine des Pools:
Montag (in Colmar)
Italy – Russia (16 Uhr)
Sweden – Germany (18 Uhr)
Mittwoch (in Haguenau)
Italy – Sweden (17 Uhr)
Russia – Germany (19 Uhr)
Samstag (Strasbourg und Illkirch)
Platzierungsspiele und Finale (13 Uhr bis ca. 19:30 Uhr)
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