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Die Frauen-Nationalmannschaft des Deutschen Rugby-Verbandes (DRV) hat bei der B-EM in den Niederlanden den Einzug ins Endspiel denkbar knapp verpasst. Das Team von Trainer Friedrich Radetzky startete zwar mit einem 39:3 (19:0)-Erfolg gegen Finnland in die Zwischenrunde musste sich aber in der zweiten und entscheidenden Partie der französischen Armee-Nationalmannschaft unglücklich mit 7:10 (0:3) geschlagen geben. Im Spiel um Platz drei trifft die DRV-Auswahl nun am Freitag (17 Uhr) in Amsterdam auf Belgien. Beide Teams hatten sich bereits in der Vorrunde gegenüber gestanden, damals siegte Deutschland 5:0.
1. Spieltag: 19. Mai 2008 Spielort: Castricum / Holland
1. Spiel Belgien – Deutschland 0:5 (0:0) (Pool B)
Beide Mannschaften begannen in der ersten Halbzeit mit dem Abtasten des Gegners. Das Spielgeschehen bewegte sich rund um die Mittellinie, keine der beiden Mannschaften riskierte nichtberechenbare Aktionen. Für die aus Deutschland angereisten Fans war dennoch eine leichte Überlegenheit unserer Mannschaft erkennbar.
Dies resultierte vorrangig aus der sehr druckvollen deutschen Verteidigung. Die in der ersten Halbzeit vorhandenen Chancen der deutschen XV wurden durch Ungeduld und durch die daraus resultierenden technischen Fehler, nicht in Punkte umgewandelt.
Nach der Halbzeitpause beim Spielstand 0:0, präsentierte sich die deutsche Frauennationalmannschaft deutlich überlegener und das Spiel verlagerte sich zunehmend in die Belgische Hälfte.
Aufgrund des hohen Verteidigungsdruckes den Deutschland auf Belgien ausübte, konnte in der 28. Spielminute, nach einem belgischen Befreiungskick, ein hervorragender Konterangriff durch den deutschen Kapitän Tina Durst eingeleitet werden. Die Durchbruchsstarke Ninja Duri vollendete diesen Angriff unter einem erlösenden Jubel aller Deutschen mit einem Versuch. Marina Apfel konnte aus sehr schwieriger Position den Erhöhungskick leider nicht verwandeln.
Von jeglicher Anspannung losgelöst drang nun nur noch das deutsche Team auf das belgische Malfeld. Punkte wurden dabei aber nicht mehr durch das junge und sehr ehrgeizige DRV-Team erzielt.
Mit dem Endstand von 5:0 gewann das deutsche Teams zum zweiten Mal nach der ersten Begegnung im Jahr 2001 gegen Belgien, dem Finalisten der Gruppe B bei der EM 2007.
2. Spiel Deutschland – Frankreich Armee 5:17 (0:12)
Niemand hat vor dem Spiel geglaubt, dass wir den Franzosen so gut Paroli bieten, wie es in diesem Spiel der Fall war.
Drei von drei Versuchen resultierten aus ausgeführten Straftritten der Französinnen 5 m vor unserer Mallinie, wobei sie sowohl unsere XV als auch den Schiedsrichter mit der schnellen Ausführung überraschten und sich dadurch den Sieg sicherten, der aber nicht durch die Überlegenheit der Franzosen zustande kam. Die zweite Hälfte der Partie war aus deutscher Sicht mehr als ausgeglichen.
2. Spieltag: 21.Mai 2008 Spielort: Driebergen / Holland
3. Spiel Deutschland – Finnland 39:3 (19:0)
Die am Vormittag erfolgte Spielanalyse der Finnen im Spiel gegen Rumänien offenbarte deren Schwächen, so dass Deutschland sich optimal auf diese Partie vorbereiten konnte.
Der Sieg der deutschen XV war in diesem Spiel nie in Gefahr, sodass in der zweiten Hälfte der Partie unsere Mannschaft einen Gang zurückschalten konnte.
Unser Glückwunsch geht an Elisabeth Berger vom RC Stuttgart die in diesem Spiel ihr Debüt für die deutsche Nationalmannschaft gab.
Deutschland:
Mittelstädt – Lorenz – Stamos, Straub (16. Berger) – Kropp, Ripperger – Maral (21. Jörn) – Hess, Müllenbroich (31. Eisenbeiß) – Seelinger, Kurz – Stone – Apfel (36. Bieler) – Duri (31. Völker) – Durst (Kapitänin)
Punkte:
5:0 Versuch Apfel (5.), 12:0 Versuch Durst & Erhöhung Stone (9.), 19:0 Versuch und Erhöhung Stone (12.), 24:0 Seelinger (22.), 29:0 Versuch Kropp (26.), 29:3 Straftritt Finnland (33.), 34:3 Versuch Durst (39.), 39:3 Versuch Hess (40.)
Strafe:
Gelbe Karte Lorenz (34.)
4. Spiel Deutschland – Frankreich Armee 7:10 ( 0 : 3 )
Im bisher wichtigsten Spiel der Europameisterschaft in der Gruppe B trafen die deutschen Frauen wiederum auf den schon bekannten Gegner, die Mannschaft der französischen Armee.
Für beide Mannschaften ging es um den Einzug ins Finale am Freitag gegen Russland, die sich in der anderen Gruppe gegen Belgien und Rumänien durchsetzen konnten.
Auf dieses Spiel hatte man sich gewissenhaft und sehr akribisch vor Allem durch die Spielanalyse des 1. Spieltages vorbereitet:
Hochkonzentriert und von Anfang an sehr aggressiv begann die deutsche XV ihr zweites Spiel des Tages, nachdem man Finnland mit 39:3 erwartungsgemäß hoch geschlagen hat. Vom Ankick an setzte sich die deutsche XV in der Hälfte der französischen Soldaten fest. Nur langsam konnte sich Frankreich vom starken deutschen Druck lösen. Dem folgte eine Phase, in der Deutschland sich dem Ansturm der Franzosen erwehren musste. Die dafür notwendige Geduld und Disziplin konnten sich die Damen in den Tagen jedoch erarbeiten, so dass auch diese Situationen ohne Punktverlust gelöst werden konnten.
Erst in der 13. Minute ging Frankreich mit einem verwandelten Straftritt mit 0:3 in Führung, da sie kein anderes probates Mittel fanden, um die überragend kämpfende deutsche Verteidigung zu überwinden. Mit diesem Punktestand gingen beide Mannschaften in die Halbzeitpause.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit war allen klar, dass ein deutscher Versuch in der Luft lag. Durch die druckvolle erste Verteidigungslinie unserer Mannschaft, waren die Franzosen zum Kickspiel gezwungen, wodurch die deutschen Spielerinnen ihre gefährlichen Konterangriffe regelmäßig einleiten konnten. Marina Apfel vollendete einen solchen Konterangriff in der 26. Minute mit einem erlösenden Versuch. Die junge Alysha Stone verwandelte die Erhöhung aus halbrechter Position souverän. Somit ging Deutschland in dieser spannenden Begegnung zum ersten Mal mit 7:3 in Führung.
Frankreich, an der Ehre gepackt, dreht nun auf. Deutschland setzte dennoch alles dagegen. Selbst französische Gedränge an der eigenen 5m- Linie konnte der deutsche Sturm durch absoluten Kampfgeist gewinnen. In der 36. Spielminute gewann Deutschland seine eigene Gasse fünf Meter vor dem eigenen Malfeld. Unter hohem französischen Druck konnte der Ball nicht kontrolliert gekickt werden. Frankreich fängt den Ball und legt den Versuch. Die anschließende Erhöhung markierte den Zwischenstand von 7:10. Deutschland hatte nun noch vier Minuten zum Sieg. Das Spiel verlagerte sich nun wieder in die französische Hälfte. Angriff für Angriff ging man, das Finale zum Greifen nah, aufs Ganze. Ein Unentschieden hätte den Deutschen für das Spiel am Freitag gegen den A- Gruppenabsteiger Russland gereicht, da Frankreich sich mit nur 29:0 von Finnland getrennt hat.
In der 39. Spielminute erhält Deutschland einen Straftritt 30m in halblinker Position vor dem Malfeld der Soldaten. Stone verneinte den Goalkick. Zum einzigen Mal zeigten die deutschen Frauen Ungeduld und spielten den Straftritt unorganisiert aus. Eine Interception nach dem zweiten Pass war die Folge, diese wurde von den deutschen Frauen an der eigenen 22m Linie gestoppt. In dieser Feldzone endete auch das Spiel.
Die deutsche 15er- Damen- Nationalmannschaft präsentierte sich hier in ihrem bisher besten Spiel der letzten zwei Jahre und verfehlte leider nur um haaresbreite das Finale der B Europameisterschaft. Am kommenden Freitag treffen die Deutschen erneut auf Belgien im Spiel um Platz 3. Ausgetragen wird die Partie um 17 Uhr in Rugbyzentrum in Amsterdam.
Deutschland:
Mittelstädt – Lorenz – Wagner, Straub – Sang, Jörn – Ripperger – Hess, Eisenbeiss – Seelinger, Völker – Stone – Apfel – Duri – Durst (Kapitänin)
Punkte:
0:3 Straftritt Frankreich (13.), 7:3 Versuch Apfel & Erhöhung Stone (26.), 7:10 erhöhter Versuch Frankreich (32.)
Strafe:
Gelbe Karte Hess (39.)
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