Der ASV Köln war die spielbestimmende Mannschaft im heimischen Rugby-Park
Bereits um 14 Uhr hatte am Samstag, dem 24.04., bei wunderschönem Wetter der Rugbytag im Kölner ASV begonnen: in zwei Begegnungen trafen zunächst die U14 von Aachen und Hürth und danach die U16 von Köln/Brühl/Hürth und Aachen aufeinander, ehe bei noch mehr strahlendem Sonnenschein und vor einer Kulisse von mittlerweile fast 300 Zuschauern, inklusive dem Nationaltrainer der Damen Lofty Stevenson und der DRV-Beauftragten Bärbel Glas, die Kölschen Mädcher wie im Vorjahr gegen den Tabellenzweiten Wiedenbrück zum Finale der 2. Bundesliga antraten. Köln hatte sich über die Saison mit einer makellosen Bilanz von elf Siegen in elf Spielen das Heimrecht erspielt. Dabei hatten sich die beiden Finalteilnehmer erst zwei Wochen zuvor im letzten Ligaspiel 31:0 getrennt. In gleicher Startaufstellung wie beim letzten Spiel gingen daher ASV Damen ins Spiel, welches souverän vom Unparteischen Ralf Brunner (Brühler TV) geleitet wurde.
Nach dem Einlauf der Mannschaften und dem Singen der Nationalhymne waren beide Seiten von an Anfang an hoch motiviert und schenkten sich keinen Meter Raumgewinn. Hinzu kamen kleine Unsicherheiten auf beiden Seiten, die das Spiel zunächst etwas unübersichtlich machten. Aber die Kölsche Mädcher fanden schneller in ihren Rhythmus, und so konnte Lisa Diekmann in der achten Minute den ersten Versuch des Tages markieren (5:0), gefolgt von Esther Bieler, die kurz darauf in der 12. Minute auf 10:0 erhöhen konnte. In der Folge kämpften beide Mannschaften wieder ebenbürtig und trotz verschiedenen Durchbruchsversuchen inklusive schnellem Support konnte die starke Abwehr des WTV einen weiteren Versuch durch Köln verhindern. Erst in der 24. Minute war es erneut Lisa Diekmann mit ihrem zweiten Versuch, die den Kölner Vorsprung auf 15:0 ausbauen konnte. Die Kölner Damen zeigten im Verlauf ihre Stärke in Standardsituationen- so dominierte der Kölner Sturm nicht nur das Gedränge, sondern setzte auch die Gasse des WTV so unter Druck, dass die Bälle oft nicht den eigenen Mann fanden. So fielen noch vor dem Pausenpfiff zwei sehenswerte Versuche durch Esther Bieler (28. Minute 20:0) und Dana Kleine-Grefe, die auch selbst erhöhte 30. Minute (27:0).
Mit diesem Stand gingen beide Mannschaften in die Halbzeit. In der zweiten Hälfte zeigte sich dann, dass das heiße Wetter und der sehr harte Boden den Spielerinnen zu schaffen machte. Köln wechselte jedoch vorerst nicht und vom Wiederanpfiff an knüpfte man an die hervorragende Teamleistung der ersten Hälfte an. Auch wenn das Spiel manchmal etwas hektischer wurde, gelang es Köln vor allem in der 1. Hälfte der zweiten Halbzeit die Wiedenbrücker Durchbrüche zu stoppen, während die Kölner Hintermannschaft durch eine Kombination aus Kickspiel und schönen Passkombinationen die Gegnerinnen immer wieder in Bedrängnis brachte. Es war jedoch Haklerin Kaj Mühler, die in der 43. Minute den nächsten Versuch legte (32:0). Hiernach kam Franzi Kania für Geburtstagskind Anke Raßelnberg. Für diese kam dann Johanna Metternich in die 1. Reihe, die an diesem Tag überragend spielte und immer wieder Lücken in die Wiedenbrücker Defense riss. Wiedenbrück hatte jedoch keineswegs aufgegeben und konnte in kurzer Folge zum 32:5 und wenige Minuten später zum 32:10 punkten. Köln wechselte erneut im Sturm und es kam Katherina Oebbecke für Anika Bembennek, welche sich ebenso wie Kania nahtlos in das Kölner Team einfügte. Es war dann erneut die Topscorerin des Tages, Esther Bieler, die mit zwei Versuchen in der 50. und 55. Minute die Führung der Kölschen Mädcher uneinholbar machte (42:10). Mit dem Schlusspfiff begann der Jubel in Köln, welches nun zum dritten Mal in Folge die deutsche Meisterschaft im Zehnerrugby holte und nicht nur in diesem Spiel, sondern auch die ganze Saison über mit einer geschlossenem Teamleistung, großem Kampfeswillen und viel Herz überzeugte. Auch Coach Marco Sermersheim konnte den Stolz über die kontinuierlich gute Leistung seiner Mädels nicht verbergen, deren Meisterschaftsfeier erst viele Stunden später endete.
Die Kölschen Mädcher bedanken sich bei allen Helfern und Zuschauern, die diesen schönen Rugbytag ermöglicht und uns so zahlreich unterstützt haben!
Punkteverteilung: Bieler: 20, Diekmann 10, Kleine-Grefe: 7, Mühler 5.
Für den ASV waren dabei: Julia Achenbach, Kaj Mühler, Anke Raßelnberg (43 Min. Franzi Kania), Anika Bembennek (53 Min. Katherina Oebbecke), Johanna Metternich, Isabella Whitehead, Dana Kleine-Grefe, Esther Bieler, Melissa Paul, Lisa Diekmann, Sabina Kulick, Silke Hermann, Brenda Weinel, Lora Thompson.
Weitere Danksagungen gehen an unseren Trainer Marco Sermersheim für die Arbeit und die Geduld mit uns, an Dieter Hanf, unseren Urlaubscoach, der mit großem persönlichen Einsatz die letzten 5 Wochen mit uns gearbeitet hat, an unsere Special Coaches Tobi Sylvester und Rumpel Weibel fürs Kicking und Forward-Training und an Mareike „Mutti“ Kalkowski, die geduldig und tröstend immer wieder unsere großen und kleinen Blessuren getapet und geflickt hat.
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