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TotalRugby Vorschau 1. Bundesliga - 15. Spieltag 2009/2010
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Geschrieben von Jamie Deuce   
Donnerstag, 22. April 2010

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Auf die Stürmer des TSV Handschuhsheim, allen voran Flanker Rob May, wartet ein arbeitsreiches Wochenende - (c) May

Durch den Rückzug des ASV Köln aus der Bundesliga und die überraschenden Auswärtsniederlagen des SC Neuenheim hat der Kampf um den Klassenerhalt an den letzten drei Spieltagen mächtig an Fahrt aufgenommen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass das Aufeinandertreffen zwischen den Tabellennachbarn vom RK 03 Berlin und Aufsteiger Hannover 78, obwohl beide im unteren Tabellendrittel angesiedelt sind, das Topspiel des 15. Spieltages ist. Doch auch die restlichen drei Partien haben es in sich, weshalb keines der acht am kommenden Wochenende aktiven Teams einen Gang rausnehmen sollte. Wenn ihr schon vor Anpfiff wissen wollt, welche Vereine am Wochenende die Lorbeeren einstreichen, könnt ihr Eure Neugier wie jede Woche in der TotalRugby Vorschau befriedigen.

RK 03 Berlin – DSV Hannover 78

Samstag, 24. März 2010 15:00 Uhr


TotalRugby LiveTicker aus Berlin ab 14:55 Uhr!


Die anfängliche Verunsicherung, welche bei den Gelb-Schwarzen ob der Höhe der Niederlage gegen den Heidelberger RK herrschte, konnte mit Hilfe einer ausführlichen Videoanalyse wirksam bekämpft werden und ist inzwischen einem gesunden Selbstverständnis gewichen. Entsprechend bewertet Team-Manager Lutz Joachim auch den Sieg des kommenden Hannover 78 über den favorisierten SCN: “Das der SC Neuenheim in der Schlussphase schwächelt haben wir selbst erlebt, auch wir haben Rückstand wettgemacht und letztendlich auch gewonnen, daher wird von uns der Sieg der 78er über den Sportclub nicht überwertet. Hannover 78 hingegen konnte seit dem Relegationsspiel 2006 nicht mehr gegen uns gewinnen und diese Serie wir auch an diesem Wochenende nicht reißen.” Allerdings hatten die Ostberliner mit den Niedersachsen bei diesen Aufeinandertreffen nicht immer leichtes Spiel, bei der letzten Begegnung trennten beiden Teams nicht mehr als zwei Punkte (3:5). Taktisch wird der Tabellensiebte nichts dem Zufall überlassen: “Hannover muss das Spiel unbedingt gewinnen, um den Vorsprung auf Heusenstamm im Kampf gegen den Abstieg zu halten und den Sieg gegen Neuenheim nicht wertlos zu machen. Sie müssen also das Spiel bestimmen und voll auf Sieg spielen, darin sehen wir unseren Vorteil, wir werden daher versuchen, das Spiel weit in ihre Hälfte zu verlagern und dann sollen sie erst mal machen.”, erläutert Joachim die taktische Marschroute seiner Truppe. Außerdem werden die Hauptstädter, die aufgrund von Problemen mit dem Rasen nach wie vor auf das erste Spiel in ihrem neuen Stadion warten, moralische Unterstützung in Form einiger ehemaliger Herrenspieler, allen voran der zurückgetretene Kapitän Marc Frese, erhalten. Neben diesen Veteranen, welche das Team “nur” von der Seitenlinie unterstützen können, werden auch ein paar Aktive auf den Rasen zurückkehren, darunter der U21-Nationalspieler Max Beerbaum und der nationalmannschaftserprobte 2. Reihe-Mann Lukas Rosenthal. Beide Spieler sollen dem Sturmspiel zu mehr Durchschlagskraft verhelfen. Ob unterdes die angeschlagenen Robin Knüpfer, Lars Hinrich und Bert Burtzlaff mitwirken können werden, wird sich wohl erst kurz vor Anpfiff entscheiden. “Die Mannschaft ist heiß auf das Big Game, bei einem Sieg mit Bonuspunkt können wir auch rechnerisch nicht mehr absteigen”, rechnet der emsige Berliner-Manager vor. Gleicher kündigte breits einige Veränderungen in der Startaufstellung an: “Für so ein wichtiges Spiel wird es auch die eine oder andere Überraschung in der Mannschaftsaufstellung geben, aber dazu am Samstag mehr”, deutet Joachim diese an. Egal in welcher Aufstellung, die Platzherren werden ihre Gäste mit positiver Grundstimmung und einer gesunden Portion Selbstvertrauen in Empfang nehmen.


Still und leise bereitet man sich bei Hannover 78 auf den nächsten wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt vor. Das überragende Team der vergangenen Zweitligasaison scheint nach der Winterpause endgültig im Oberhaus angekommen zu sein und möchte nun natürlich nicht nur den Standard der letzten Begegnungen, sondern natürlich primär die Klasse auch über das Saisonende hinaus halten. Dem Trainerstab um Head-Coach Sven Gabbei scheint es nach langer Experimentierphase gelungen zu sein, die beste Fünfzehn zu finden und die nötige Struktur in den großen, hochtalentierten aber hochgradig unerfahrenen Kader zu bringen. Erst im Vorfeld des vergangenen Spieltag entschied man sich dazu, den enorm laufstarken 1. Reihe-Stürmer Benjamin Krause von der vordersten Front zwei Reihen weiter nach hinten zu ziehen, damit die große Tacklestärke und die unvergleichliche Arbeitswut des vielfachen Nationalspielers noch besser zum Tragen kommt. Der mutige Schritt zeigte Wirkung und Krause terrorisierte den formschwachen Gästesturm in der Folge die gesamte Spielzeit an den Kontaktsituationen. Der junge Marvin Dieckmann, der als Schluss in die Saison gestartet war, zeigte in dieser Saison zwar schon häufig vielversprechende Ansätze, doch momentan ist das Nervenkostüm des ambitionierten 19-jährigen noch nicht so stark, dass er über eine ganze Spielzeit auf dieser Position Bestleistungen abrufen könnte. Auch hier reagierte das hannoveraner Trainerteam angemessen und beorderte den U21-Nationalspieler von Schluss auf Außen und betraute den erfahrenen Will Gough mit der schwierigen Aufgabe, die hohen Bälle zu entschärfen. Gough erledigt diese Aufgabe unaufgeregt und schafft zudem Raum für den 19-jährigen ehemaligen Kapitän der U19-Nationalmannschaft Christopher Kopp, sich seine Sporen auf der Verbinderposition zu verdienen. Der junge Mann mit dem großen Rugbynamen überzeugt auf dieser Position nicht nur mit einer blitzsauberen Verteidigungsleistung, sondern er verfügt auch über ein gutes Repertoire an Fähigkeiten, dank welchem es ihm immer wieder gelingt, Situationen für seine Nebenleute zu kreieren.


TotalRugby Head to Head: In dieser Partie gibt es bestimmt ein paar packende Duelle. Eins davon ist mit Sicherheit das Aufeinandertreffen der beiden 7er- und 15er-Nationalspieler Benjamin Ulrich und Benjamin Simm. Ulrich funktioniert gut im Berliner Defensivverbund und ist trotz seines jungen Alters längst einer der absoluten Führungsspieler bei den Ostberlinern. Doch noch mehr als seine Stärke in der Defensive ist es seine gute Offensive, welche den Student so enorm wichtig für seine Mannschaft macht. Mit seinen guten Laufwegen und seiner großen körperlichen Präsenz gelingt es dem ehrgeizigen Berliner immer wieder, dem Angriffsspiel seiner Mannschaft den Stempel aufzudrücken. Allerdings wird dem 22-jährigen in Drucksituationen eine gewisse psychische Labilität nachgesagt. Psychisch labil ist sein Kontrahent am kommenden Samstag ganz und gar nicht. Spaßvogel Simm, bester Kumpel von 78-Kapitän Krause, hat, sobald er den grünen Rasen betritt, nur noch sehr wenig übrig für die Albernheiten, mit welchen der 24-jährige seine Teamkameraden Abseits des selbigen stets glänzend zu unterhalten weiß. Wenn der Feuerwehrmann das Trikot seines heiß geliebten Heimatvereins übergestreift hat, kennt er nur noch einen Weg und das ist der nach vorne. Der kräftige Innendreiviertel, der in der Ländermannschaft meist als Außendreiviertel aufgeboten wird, überzeugt dann häufig durch seine große Stärke im Kontakt und die Fähigkeit, seine unterstützenden Spieler in diesen Situationen mustergültig mit abgelegten Bällen zu bedienen. Dafür ist Simm bei der Zuordnung in der Verteidigung nicht immer so fehlerfrei, wie sein Berliner Gegenüber. Es wird sich zeigen, welche Fähigkeiten am Ende den Ausschlag geben werden.


TotalRugby Prognose: Bisher haben die Berliner gegen jeden Gegner ihr Heil im Angriff gesucht. Die angestrebte Taktik, die Hannoveraner nun kommen lassen zu wollen, ist eine unerprobte und sehr riskante. Christian Lill spielt als Gedrängehalb zwar eine ganz vorzügliche Saison, doch sein Kickspiel ist ebenso wenig sattelfest, wie das seines Verbindungshalbs Marc Lowdon, der mit dem Ball unter dem Arm ein ganz gefährlicher Mann ist, aber sobald er diesen mit dem Fuß streichelt ganz schnell zur Gefahr für sein eigenes Team werden kann. Das Hinspiel hat gezeigt, wie eng diese beiden Mannschaften zusammen liegen und auch wenn der RK 03 nach den zuletzt gezeigten Leistungen als großer Favorit in diese Partie geht, haben die Hannoveraner durchaus das Potenzial, den Gastgebern auf Augenhöhe zu begegnen. Die große mannschaftliche Geschlossenheit und der große Wille ihrer Leader Benjamin Simm und Benjamin Krause wird das Topspiel des 15. Spieltages zu Gunsten der 78er entscheiden, welche das Ergebnis des letzten Begegnung umdrehen, und ihrerseits einen 2-Punkte-Vorsprung ins Ziel retten.

 

RG Heidelberg – Berliner RC
Samstag, 24. März 2010 ab 14:55 Uhr

TotalRugby LiveTicker aus Heidelberg ab 14:55 Uhr!

Während es bei der RG Heidelberg nach dem 13:13 gegen den TSV Handschuhsheim reihenweise hängende Köpfe zu sehen gab, zelebrierten die Löwen ihr erfolgreiches Comeback mit dem legendären “Diver” vor ihren lautstarken Fans. Entsprechend angefressen präsentierte sich RGH-Trainer Rudolf “Bazi” Finsterer dann auch in der nächsten Trainingseinheit seinen Schützlingen. Zu Beginn des Trainings zitierte der starke Mann der Rudergesellschaft seine Mannschaft zum Rapport, dort er beklagte neben der fortwährend mangelhaften Disziplin seiner Schützlinge, welche erneut unzählige Straftritte und zwei Zeitstrafen zur Folge hatte, vor allem die mangelnde Fähigkeit der RGH-Fünfzehn, das im Training erarbeitete in den konkreten Spielsituationen auch abzurufen. Ins gleiche Horn blies auch Skipper Mustafa Güngör, der 29-jährige Gedrängehalb ermahnte seine Mannen zu mehr Disziplin und fordert gegen den schwächelnden Berliner RC fünf Punkte, um im Halbfinal-Endspurt gegen die starke Konkurrenz nicht an Boden zu verlieren. In der anschließenden ausgedehnten Kontakt-Trainingseinheit forderte Finsterer seine Truppe nach allen Regeln der Kunst, mit dem Ziel, den Tabellenzweiten körperlich und mental auf das Duell mit den physisch enorm starken Hauptstädtern vorzubereiten. Personell wird es vermutlich nicht viele Änderungen in der Startaufstellung geben, Manuel Wilhelm fällt weiter mit einer Oberschenkelverletzung aus. Da Steffen Horn, welcher Wilhelm gegen den TSV auf der 2. Reihe vertreten hatte, nicht vollends überzeugen konnte, dürfte Horns U21-Nationalmannschafts-Kollege Tim Reinhard in die Startaufstellung rutschen. Bei Hakler Christian Schroth, der gegen den TSV ausgewechselt werden musste, hat sich der Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall nicht bestätigt, weshalb der 26-jährige Architektur-Student von Beginn an auflaufen dürfte.

Der Berliner RC hat das spielfreie Wochenende nach dem Bundesliga-Rückzug des ASV Köln dazu genutzt, die leeren Akkus aufzuladen. Lediglich Jannis Schax kämpft noch mit muskulären Problemen und wird im Abschlusstraining am Freitag seine Match-Fitness unter Beweis stellen müssen, will er sich mit den Rot-Weiß-Schwarzen auf die lange Reise in die Kurpfalz begeben. Die Spreestädter sehen der Partie gegen die Rudergesellschaft mit guter Stimmung entgegen, auch wenn man der schweren Aufgabe gegen den Tabellenzweiten natürlich mit dem angebrachten Respekt vor dem großen Potenzial der Heimmannschaft entgegen sieht. Mut schöpft der nunmehr seit zwei Spielen sieglose Tabellensechste aus dem jüngsten Auftritt der Platzherren gegen den TSV Handschuhsheim, welchen man, anders als die RG Heidelberg, trotz der vermeidbaren Niederlage am 13. Spieltag über 80. Spielminute spielerisch recht gut im Griff hatte. Es war in erster Linie der Sturm der Berliner, welcher gegen den starken Löwen-Sturm überzeugte und über eben diese kompakte Sturmarbeit möchte man auch gegen die Rudergesellschaft zum Erfolg kommen. Der Schlüssel zu einer guten Leistung in Deutschlands Rugby-Hauptstadt liegt laut Pressesprecher Elenio Mattera aber in der Bewältigung der kräftezehrenden Anreise: “Das Ergebnis der Vorwoche (TSVRGH) lässt einen kleinen Spielraum für Optimismus, aber nur wenn wir die gewaltigen Reisestrapazen irgendwie in den Griff bekommen.”

TotalRugby Prognose: Die Hausherren scheinen ihre gute Form der Vorrunde irgendwo zwischen Tiflis und Constanza sowie der Weihnachtsgans verloren zu haben. Die drei Spiele, welche die Orangenen in diesem Jahr bestritten haben, waren allesamt alles andere als überzeugend und man muss sich gewaltig strecken, wenn man am Wochenende gegen den Berliner RC wirklich 5 Punkte holen möchte. Zwar sind die Berliner nicht mehr das Team der vergangenen Spielzeit, doch die taumelnden “Bären” werden sich mit Sicherheit nicht als Punktelieferant auf die 600 km lange Reise begeben. Daher wird es auch nichts mit den 5 Punkten für die RGH, am Ende kann man sich glücklich schätzen die stark kämpfenden Berliner mit 9 Punkten Vorsprung zu bezwingen und zumindest 4 Tabellenpunkte zu verbuchen

 

SC Frankfurt 1880 – TSV Handschuhsheim
Samstag, 24. März 2010 15:00 Uhr

TotalRugby LiveTicker aus Frankfurt ab 14:55 Uhr!

Sage und schreibe 170 eigene Punkte konnte der Deutsche Meister in den letzten zwei Bundesligabegegnungen für sich verbuchen. Eine Bilanz, die veranschaulicht, wie gut der amtierende Champion zur Zeit in Form ist. Doch am Main lässt man sich von den hohen Siegen nicht blenden: “Es ist natürlich sehr gut, dass wir zweimal überzeugen konnten, wir müssen jetzt aber unbedingt konzentriert bleiben, nach den zwei etwas leichteren Gegnern wartet auf uns nämlich nun ein ganz hartes Restprogramm”, mahnt Flanker Karsten Dobs. Der erste schwere Prüfstein auf dem neuerlichen Weg ins Meisterschaftsfinale ist der TSV Handschuhsheim, die Löwen bereiteten den Mainstädtern schon im Pokalhalbfinale jede Menge Kopfzerbrechen und zeigten am letzten Spieltag gegen die RG Heidelberg, dass mit ihnen im Meisterschaftsendspurt zu rechnen sein dürfte. “Wir müssen den starken TSV-Sturm unter Kontrolle bekommen und dann unsere schnelle Hintermannschaft ins Laufen bringen”, so laut Dobs die Zielsetzung der Heimmannschaft. In dieser schnellen Hintermannschaft, die inzwischen wieder vom Neuseeländer Jason Campell als Verbinder dirigiert wird, fehlen am Samstag vermutlich Gedrängehalb Dennis Feidelberg (Gehirnerschütterung), Innendreiviertel Sam Leung-Wai (Knieprobleme) und auch Außendreiviertel Bevan Gray ist noch nicht wieder voll hergestellt. Darüber hinaus wird der baumlange Nationalspieler Daniel Preussner, der sich mit Oberschenkelproblemen plagt, nicht dabei helfen können, den Löwen-Sturm zu bändigen.

Beim TSV war man mit dem Spielverlauf gegen den orangenen Erzrivalen durchaus zufrieden. “Wir sind froh, dass wir gegen die RGH Punkte holen konnten. Ansatzweise haben wir gezeigt, dass wir sehr gutes Rugby spielen können.”, zeigte sich Ex-Löwen-Kapitän Johannes Laule im Anschluss an die Partie recht wohlgemut. Gut waren die Weiß-Blauen gegen die Rudergesellschaft immer, wenn diese sie mit ihrem ungenauen Kickspiel zum Kontern einlud, dann verstanden es ihre schnellen Rückraumspieler und Nummer 8 Alexander Pipa immer wieder, den Ball weit in die gegnerische Hälfte zu tragen und dabei auch noch recht gefällig mit ihren Nebenleuten zu kombinieren. Außerdem zeigten sich die Stürmer von gewohnt unverwüstlichem Gemüt und konnten die Rudergesellschaft nicht nur am Gedränge nach Belieben kontrollieren. Es bleibt abzuwarten, ob der Meister an der Feldgerichtstraße auch so viele ungenaue Kicks in Richtung seiner Gäste sendet, er wäre gut dabei beraten, dies zu unterlassen. Die Auswärtsmannschaft möchte in der Mainmetropole in erster Linie eine aufgeräumte Verteidigungsleistung und blitzsaubere Standardsituationen vortragen, um auf diese Weise ein paar Perlen aus der Meisterkrone in die Handschuhsheimer Tiefburg zu entführen. “Wir brauchen soviele Punkte wie möglich, um einen Play-Off-Platz zu erreichen. Ein Sieg gegen den Deutschen Meister und Pokalsieger ist allerdings sehr schwer und nur möglich wenn alles passt”, so ein realistischer Johannes Laule.

TotalRugby Prognose: Jason Campell heißt der Schlüssel zum Erfolg. Der von Frankfurts stellvertretendem Abteilungsleiter am letzten Spieltag “zum überragenden Spieler” geadelte Neuseeländer ist, zurück auf der Verbinderposition, nur schwer aus dem Spiel zu nehmen. Doch genau das muss den Löwen gelingen, will man nicht nur zum Zeitvertreib in die Bankenmetropole reisen. Der defensivstarke TSV-Verbinder Christopher Lorenz kann aufgrund einer Schulterverletzung nicht dabei helfen, Campells Kreise effektiv zu stören, weshalb viel von der 3. Handschuhsheimer-Sturmreihe abhängen wird. Gelingt es Nummer 8 Alexander Pipa, den Kiwi durch starke Auf- und Durchbrüche in der Defensive zu beschäftigen und stehen die eifrigen Flanker Hartmann und May ihm über 80-Minuten auf den Füßen, könnten für die Mannen aus Heidelberg-Handschuhsheim durchaus Punkte drin sein. Doch nach dem Kraftakt gegen die Rudergesellschaft werden beim TSV Kräfte und Konzentration noch nicht für die vollen 80 Minuten reichen, weshalb man sich schlussendlich mit 13 Punkten geschlagen geben müssen wird.

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SC Neuenheim – RK Heusenstamm
Sonntag, 25. April 2010 15:00 Uhr

TotalRugby LiveTicker aus Heidelberg ab 14:55 Uhr!

Bei den Blauen brennt es lichterloh. Auf dem Neuenheimer Marktplatz stellt man sich vornehmlich die eine Frage, was ist über den Winter mit der Mannschaft passiert, die nach einer guten Hinrunde noch als ein ganz sicherer Kandidat für einen Play-Off-Platz gehandelt worden war? Nach fünf Bundesliganiederlagen in Folge befindet sich die Mannschaft in der Tabelle im freien Fall, da passt es ins Bild, dass man nun womöglich am Grünen Tisch auch noch die DRV-Pokal Finalteilnahme zu verlieren droht. Der im Halbfinale gegen den Heidelberger RK eingesetzte holländische U19-Nationalspieler Willem van Keele war unter Umständen nicht spielberechtigt, weshalb dem allgemeinen Vernehmen nach ein Protest des unterlegenen Ruderklubs beim DRV-Sportgericht anhängig sein soll. Den widrigen Umständen zum Trotz zeigt sich Neuenheims Coach Ladislaus Vigh vor der Partie gegen den RKH optimistisch: Die Stimmung ist trotz der Niederlage gegen Hannover 78 gut. Wir wissen, dass wir uns erheblich steigern müssen, um die Play-Offs noch zu erreichen, sind uns aber sicher, dass uns das gelingen wird. Am Sonntag werden wir daher alles dran setzen um 5 Punkte einzufahren. Da Heusenstamm verbissen um den Verbleib in der Bundesliga kämpfen wird, wird es sicher nicht einfach werden. Wir sind aber guter Dinge, dass bei einem guten Start auch die Sicherheit in unsere Aktionen zurückkehren wird und der Knoten platzt. Schließlich ist es die gleiche Mannschaft, die in der Vorrunde so erfolgreich war”. Die Coaches sind in den letzten Wochen auch eher auf Schmusekurs mit ihren verunsicherten Akteuren gegangen, als mit der Faust auf den Tisch zu hauen. So standen in der Trainingsarbeit u.a. Team-Building-Maßnahmen wie Seilziehen oder ähnliche kleine Spiele auf dem Plan, mit welcher den Spielern wieder das benötigte Selbstvertrauen eingeflößt werden sollte. Personell scheint sich die Lage leicht zu entspannen, lediglich Außendreiviertel Udo Schwarz ist leicht angeschlagen, wohingegen die verletzt in die Partie gegen 78 gegangenen Jacob Scheurich und Marten Strauch weiterhin sehr gute Fortschritte machen und gegen die Füchse aus Heusenstamm wieder im Vollbesitz ihrer Kräfte zur Verfügung stehen werden.

Das Lazarett des RK Heusenstamm ist nach wie vor voll besetzt. Der grün-weiß-rote Trainerstab steht folglich vor der schweren Entscheidung, ob die angeschlagenen Spieler gegen SC Neuenheim auflaufen sollen, oder ob man alle Kräfte für das “große Finale” am letzten Spieltag gegen Hannover 78 bündeln soll. “Leider hat uns Köln in eine schwierige Situation gebracht, in deren Konsequenz wohl das nicht erwünschte Endspiel steht”, resümiert Trainer Jens Steinweg. Eins steht jedoch jetzt schon fest, man wird sich mit einer anderen Mannschaft präsentieren, als dies am letzten Bundesligaspieltag bei der Mega-Schlappe im Hessenderby (7:102) der Fall war. “Wir waren froh überhaupt spielfähig gewesen zu sein, aber das Ergebnis hätte dennoch nicht so hoch ausfallen dürfen. Wir hatten in der ersten Halbzeit ein paar gute Chancen zum Versuch, konnten diese aber leider nicht vollenden”, berichtet Steinweg. Gegen den SCN möchte man unter allen Umständen einen Bonuspunkt erreichen, hofft aber angesichts der Schwächeperiode der Blauen insgeheim vielleicht auch auf ein bisschen mehr: “Punkte sind gegen den SCN drin, auch bei denen läuft zur Zeit nicht alles rund. Daher hoffen wir wie immer auf einen Bonuspunkt, obwohl natürlich nach dem letzten Wochenende ein Sieg her müsste. Wenn wir eine einigermaßen gute Mannschaft auf den Platz bringen, könnte der sogar drin sein”, zeigt man sich auf Seiten der Heusenstammer verhalten optimistisch. Zu einer “einigermaßen guten Mannschaft” gehört mit Sicherheit auch der kräftige Kiwi Bart Karalus, der jetzt zum Saison-Endspurt wieder in vollem Umfang zur Verfügung stehen dürfte. Außerdem macht man sich nach wie vor Hoffnungen auf einen Einsatz der georgischen Pinchukov-Brüder, allerdings gilt es hierfür noch ein paar Visa-Probleme aus dem Weg zu schaffen. “Es ist nicht sicher, ob sie überhaupt noch mal kommen”, so Pressewart Uwe Kaelcke gegenüber der Frankfurter Neuen Presse.

TotalRugby Prognose: In Neuenheim gibt es aktuell neben dem Vereinsheim eine weitere große Baustelle und das ist die Moral der Spieler. Nur wenn diese sich dazu aufraffen können, den Negativ-Trend der letzten Wochen aktiv zu stoppen, hat man noch eine realistische Chance auf einen Halbfinalzug. Man sollte meinen, dass der RK Heusenstamm in dieser Situation der perfekte Aufbaugegner für die wankenden Königsblauen sein könnte, doch da die ambitionierten Hessen mit Sicherheit nicht kampflos den Gang in die 2. Liga antreten möchten, kann man davon ausgehen, dass im Umfeld des Vereins alles dafür getan wird, um eine konkurrenzfähige Mannschaft in Richtung Museumsplatz zu entsenden. Trotzdem wird der SCN diese Partie mit 16 Punkten Vorsprung gewinnen, für den offensiven Bonuspunkt werden sich die Platzherren allerdings mächtig strecken müssen.

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Letzte Aktualisierung ( Freitag, 23. April 2010 )
 
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