Terry Newton wurde positiv auf Wachstumshormone getestet
Im Anti-Doping-Kampf ist auf der Grundlage eines deutschen Nachweisverfahrens ein spektakulärer Durchbruch gelungen. Weltweit das erste Mal wurde mit dem britischen Rugby-Profi Terry Newton ein Athlet des Dopings mit dem Wachstumshormon HGH überführt.
Der 31-Jährige von den Wakefield Trinity Wildcats hat bereits eine zweijährige Sperre bis zum 23. November 2011 akzeptiert, teilte die britische Nationale Anti-Doping- Agentur (UKAD) mit. Newton war bei einer Zielkontrolle am 24. November 2009 im Training getestet worden. «Es ist die erste komplette Analyse für HGH und damit ein positiver Schritt im Kampf gegen Doping», erklärte David Howman, Generaldirektor der Welt-Anti- Doping-Agentur (WADA).
Der frühere Ruby-Nationalspieler Newton wurde dank des vom Berliner Mediziners Christian Strasburger entwickelten Nachweisverfahren überführt. Durchgesetzt hat sich die bereits vor den Olympischen Sommerspielen 2004 in Athen entwickelte auf Bluttests basierende Analyse aufgrund technischer Probleme aber nur langsam. «Es ist schon eine Menge Zynismus dabei, dass HGH so lange nicht fundiert analysiert werden konnte», sagte Howman. «Doch nun wird damit eine starke Botschaft an Athleten gesendet, die den Missbrauch mit HGH riskieren wollen und nun ultimativ entdeckt werden können.»
Diese Nachricht gilt auch für die Teilnehmer der Olympischen Winterspiele in Vancouver, deren Doping-Proben für acht Jahre zu Nachtests eingefroren werden. «Der WADA-Code macht es möglich, nachträglich bis zu acht Jahre noch Verfahren gegen Athleten wegen Doping-Verstöße einzuleiten», erklärte Howman.
Newton, der gerade einen Zweijahresvertrag mit den Wildcats abgeschlossen hatte, war über seinen positiven Test von der britischen Rugby Football League (RFL) informiert worden. Er verzichtete auf die Öffnung der B-Probe. Für den Anti- Doping-Chef Großbritanniens ist es ein «Meilenstein im Anti-Doping- Kampf» und ein Erfolg des Zusammenspiels von intelligenter Zielkontrolle und der Kooperation unter Wissenschaftlern. Mit der Anwendung des Human Growth Hormon (HGH) erhoffen sich Sportler Leistungsgewinne, wobei auf anabole Effekte des Hormons gesetzt wird.
Quelle: sueddeutsche.de
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