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IRB Sevens Series - Kanada sammelt Spielerfahrung auf hohem Nieveau
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Geschrieben von Franck Moutsinga   
Samstag, 23. Januar 2010

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In London-Twickenham verpasste die DRV-Sieben 2006 und 2009 nur knapp die Sensation

Nachdem wir bereits über die 7er-Talentförderung der südafrikanischen und französischen Spieler ein wenig mehr erfahren konnten, macht TotalRugby.de heute einen Ausflug über den großen Teich. Heute für die Reise in den hohen Norden des Kontinents: nach Kanada. Wie wird das Siebener-Rugby im kanadischen Rugbyverband organisiert und gefördert?

Wie die deutsche Nationalmannschaft bereits während der Aufeinandertreffen mit den Kanadiern bei IRB Turnieren gezeigt hat, ist die DRV-Sieben – sportlich gesehen – nicht all zu weit von den Nordamerikanern entfernt.

An insgesamt drei Turnieren der IRB Sevens World Series nahmen die deutschen Nationalspieler im Jahr 2006 und 2009 teil und trafen dort in zwei Partien auf die Auswahl Kanadas. Bei beiden Begegnungen fehlte nicht viel und Deutschland hätte es geschafft, ein ehemaliges Core-Team der Weltserie als Verlierer vom Platz zu schicken.

Verloren die Deutschen das Shield-Halbfinale bei den IRB London Sevens im Juni des Jahres 2006 noch etwas deutlicher mit 17:29 gegen die erst zu Beginn der damaligen World Series als Core-Team ausgeschiedenen Kanadier, konnte man bis zur letzten Minute des Shield-Halbfinales in London 2009 noch auf einen deutschen Sieg hoffen. Am Ende gewannen die Nordamerikaner denkbar knapp ein heißes Match mit 24:26.

Sieht man sich die Spielergebnisse der beiden Nationen beim letzten gemeinsam gespielten Turnier bei den IRB London Sevens 2009 etwas genauer an, erkennt man, dass auch die serienerfahreneren Kanadier für keine wirklichen Überraschungen sorgen konnten. Gegen die starken Neuseeländer musste das kanadische Siebenerteam sich 40:0 geschlagen geben und auch gegen den mehrmaligen Europameister Portugal setzte es eine 24:7-Niederlage. Bei weitem keine Ergebnisse, die das kanadische 7er-Rugby enorm vom Deutschen abheben. Beim ersten Kräftemessen auf der großen internationalen Bühne der Weltserie musste der DRV sich 2006 in Paris den Neuseeländern nicht viel deutlicher geschlagen geben (52:5) und konnte auch gegen die Portugiesen vergleichbare oder gar knappere Ergebnisse einfahren.

Von Vorteil für die Kanadier ist allerdings die Tatsache, dass die Nordamerikaner über deutlich mehr Spielerfahrung als die deutsche Sieben auf dem Toplevel verfügen. So kann der kanadische Verband auf die Teilnahme am Sevens Rugby World Cup 2009 zurückblicken. Dort endete das Team unter den besten Acht der Welt und konnte sich in der Vorrunde über Siege gegen Schottland (33:14) und Japan (22:12) freuen. Auch mehr als 30 Turnierteilnahmen bei Turnieren der IRB Sevens World Series der vergangenen Jahre schaden den Nationalspielern beim Sammeln von Spielerfahrung nicht.

Damit die Spieler auch weiterhin durch Kräftemessen mit Topteams ihre Fähigkeiten verbessern können, setzt sich neben dem Verband auch die „Canadian Rugby Foundation“ gerne in Szene. So reiste der 7er-Kader auf Kosten des Fördervereins Anfang Januar 2010 nach Südamerika, um sich dort auf das IRB Sevens Turnier in Las Vegas (Februar 2010) vorzubereiten. Auch die „South Africa Vipers“ – das Development-Team von Südafrika – sowie die Nationalmannschaften von Tonga, Samoa, Argentinien und Uruguay nutzten die Möglichkeit, sich auf hohem Niveau bei den „Punta Del Estes Sevens“ in Argentinien auf das IRB Spektakel vorzubereiten. Im Kreise des „Maples Leafs Sevens“ genannten Development Team konnten kanadische Newcomer wie der Außendreiviertel John Moonlight (Ontario Blues, Ajax Wanderers) ihr Können unter Beweis stellen und erste Erfahrungen gegen andere Nationalmannschaften sammeln. Moonlight zum Beispiel wurde erstmals als 22-Jähriger für die 7er-Nationamannschaft für die IRB Hong Kong Sevens im März 2009 berufen.

Dank der Foundation nehmen die „Maples Leafs“ derzeit auf Fidji an den „Digicel Suva International Sevens“ (21. bis 23. Januar) teil. In der Vorrunde warfen die Kanadier das Development Team von Samoa, die „Samoa Barbarians“, mit 12:10 aus dem Rennen und stehen nun gemeinsam mit den „USA Cougars“ und „Fiji Barbarians“ im Halbfinale des Turniers.

Spielerfahrung scheint in Kanada – wie auch in Frankreich, Südafrika, u.s.w. – das Schlüsselwort zum Erfolg zu sein. Jedes Turnier zählt. Jede Teilnahme an einem topbesetzten Turnier ist doppelt so wichtig. Auch wenn die Superüberraschung – wie zum Beispiel ein Treppchenplatz beim Sevens Rugby World Cup 2009 – ausgeblieben ist, schaffen die Kanadier es dennoch, den Topteams auf hohem Niveau die Stirn zu bieten. Wenn die Kanadier ihre Leistung auf diesem kontinuierlich guten Level halten und der Verband den Spielern weiterhin die Spielerfahrung bietet, sollten sich die kanadischen Siebener-Spieler wohl ein Ticket für den nächsten World Cup oder auch für die Olympischen Spiele 2016 sichern können.

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Kommentare (5)add comment

Mahoney said:

685
...
Aus welchem Segement kommen denn die Spieler der Kanadier? Amateure, Semi- oder Pro?
Januar 23, 2010

ru zab said:

938
...
das ist doch egal, entscheident ist, das die voraussetzungen auf hohem niveau spielen zu können, vom kanadischen verband geschaffen werden.
Januar 24, 2010

Mahoney said:

685
...
So egal ist das aus meiner Sicht nicht. Wenn es sich bei den Kanadiern auch um großteils Amateure handelt, wäre es eben interessant wie das Zeitmanagement bei denen aussieht.

Bei Profis bei denen man "nur" auf den Spielplan der Klubs achten muss, sieht das schon anders aus...
Januar 24, 2010

ru zab said:

938
...
auf grund der zeitinvestition bei amateuren ist das wohl richtig. wenn es sich dann aber um nationalspieler handelt, gibt es mit sicherheit wege, dieses problem zu lösen. klar liegt da viel am geld. zu dem thema möchte ich mich aber nicht äußern.
Januar 24, 2010

dustin91 said:

1625
...
es sind alles Amateure in Kanada, die meisten Spieler sind noch Studenten und Spielen dann Rugby nebenbei.
Januar 25, 2010

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