Dan Lyle im Trikot des Bath Rugby Clubs
Am 13. und 14. Februar finden in Las Vegas die USA Sevens (die Turnierseite für Tickets usw.: www.usasevens.com) statt. Deutsche Rugby-Fans am Fernseher und vor Ort werden im fernen Amerika sicher eine gewisse Vergleichbarkeit im Bezug auf die Organisation, das Rahmenprogramm und die Ziele feststellen können. Grund genug für die 7er-Rugby-Experten von TotalRugby.de und hannover-sevens.de, sich einmal mit dem Macher hinter dem größten kommerziellen Rugby-Turnier des Landes zu unterhalten.
Zur Person: Der 39-jährige Dan Lyle aus Louisville hat erst im Alter von 23 mit dem Rugbysport angefangen, um fit zu bleiben. Schon kurz darauf kam er zu seinem ersten Länderspieleinsatz für die USA gegen Irland im November 1994. 1996 war er sogar Kapitän der US-Amerikaner und führte das USA Sevens Team zum Sieg des Bowl-Wettbewerbs bei der 7er-Weltmeisterschaft 1997 in Hong Kong. Im selben Jahr unterschrieb er einen Vertrag beim englischen Profiklub Bath, wo er sieben Jahre blieb. 1998 gewann er mit ihnen den Heineken Cup im Finale gegen Brive. 2003 spielte er zunächst für die Leicester Tigers, bevor er bei der Rugby-Weltmeisterschaft 2003 für die USA spielte. Auch bei der XVer-WM 1999 war Lyle mit von der Partie. Insgesamt spielte er in 45 Länderspielen. Heute konzentriert ich Lyle auf seine Frau Becky und seine Zwillingssöhne Harry und Jack.
Hallo, Dan. Stell uns doch erst einmal die USA Sevens als Turnier vor.
Lyle: Hallo. Wir haben fünf Vollzeitkräfte und viele hundert fantastische Freiweillige, die für das Turnier arbeiten, welches in der Vergangenheit in Los Angeles und San Diego stattfand. Las Vegas ist einfach global bekannt und eine Ikone. Die Stadt und wir zusammen können das Maximum erreichen. Im letzten Jahr konnten wir 1,4 Millionen Zuschauer an den Fernsehschirmen für uns begeistern und in diesem Jahr erwarten wir ein großes Spektakel.
Was ist dabei dein Job und was ist deine Strategie für das USA Sevens Turnier?
Lyle: Ich bin der Turnierdirekter der USA Sevens. Wir wollen das mit Abstand größte 7er-Rugby-Event in den USA weiter ausbauen und uns mit den größten Turnieren der Weltserie messen. Wir haben viele Parties neben dem Turnier und einige Las Vegas Acts als Entertainment, gemischt mit Weltklasse-7er-Rugby – einfach etwas für jeden!
Was ist deine persönliche Meinung über das US-amerikanische Rugby?
Lyle: Wir wollen eine vereinte Vorgehensweise für unseren Sport in diesem Land erreichen, welches eigentlich ein Kontinent ist. Wir sind kein clubbasiertes Land, wie viele europäische und Commonwealth-Länder. Wir leben eher in einem System der Schulen und Universitäten, die den Sport fördern mit kleinen Enklaven von Klubs dazwischen. Unsere Aufgabe ist es, das Fördersystem der Schulen effektiv zu nutzen und die Klubs ebenfalls, wo es nötig ist. Der Vote für die Aufnahme in die olympischen Spiele hat unserem Sport mehr Glaubwürdigkeit gegeben und das ist unser Werkzeug, um weiter voran zu kommen.
Und wie sieht es mit dem 7er-Rugby aus?
Lyle: Wie bereits erwähnt ist die Aufnahme in die olympischen Spiele sehr wichtig. 7er-Rugby selber wird schnell verstanden und aufgenommen von den Zuschauern und den Sportlern – es ist ein tolles Medium, um unseren Sport in den USA zu verbreiten. Es kann und sollte mit dem XVer-Rugby koexistieren und beide Codes können einander helfen. Ich hoffe, dass auch andere so über beide Formen des Rugbysports denken.
Und zum Abschluss noch ein paar Worte über die Rugbynationen USA und Deutschland?
Lyle: Insgesamt wächst Rugby in den USA und wir, wie auch viele andere Länder, müssen mit unseren Ressourcen strategisch clever umgehen, damit der Sport in der Art und Weise wächst und gedeiht, wie wir es wollen. Ich denke, dass Länderspiele zwischen den USA und Deutschland nicht mehr weit entfernt sein sollten, wenn man die Größe unserer Länder, unseren Willen, die Besten zu sein, das Level unserer Athleten und das Training, was wir haben und die Unterstützung, die wir aus der Wirtschaft erhalten könnten, wenn wir die vorangegangenen Dinge richtig machen betrachtet – ich bin mir sicher, dass wir uns in Japan 2019 und in Rio 2016 sehen werden!
Danke, Dan!
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