Coach Paul Treu und Mbovane, Afrika, Kolisi, du Preez (v.o.n.u.)
Kurz vor den bevorstehenden Turnieren der IRB Sevens World Series 2009/10 in Wellington/Neuseeland und Las Vegas/USA macht Paul Treu, Siebener-Nationaltrainer Südafrikas, nochmal mobil und gibt auch jungen Spielern eine Perspektive im Kader des Nationalteams. Wer könnte der neue Stern am 7er-Himmel werden? Wer bekommt bereits in Wellington seine Chance? Sind es erste Veränderungen in Hinblick auf die Olympischen Spiele 2016?
Paul Treu ist bekannt für eine gute Vorbereitung. So schaffte es Treu bereist für die IRB Sevens Series 2008/09 die Vorbereitung und die Serie mit einem festen 16-köpfigen Kader zu bestreiten und nahezu das komplette Jahr seine Spieler zusammen zu haben. In dieser Spielzeit musste nicht nur das DRV-Team in Twickenham bitteres Lehrgeld (0:70-Niederlage) zahlen, sondern auch die Konkurrenz schaute in die Röhre: Südafrika gewann mit 132 Punkten deutlich vor Fidji (102) und England (98) die IRB Sevens World Series 2008/09.
Zwar startete der IRB Zirkus 2009/10 ohne Paukenschlag des Vorjahressieger, doch macht Treu durch neue Spieler auf sein Team aufmerksam. So trainierte diese Woche das 17 Jahre junge Talent Tshotsho Mbovane (Jahrgang 1992 – 181cm/83kg) zum ersten Mal im 7er-Leistungszentrum in Stellenbosch. Der Coach sieht in ihm den möglichen Star der kommenden Jahre auf der Sweeper-Position seiner 7er-Mannschaft. Der noch junge Mbovane könnte sich aufgrund seiner Offensivstärke als Alternative der Zukunft erweisen.
Der derzeitige 21-jährige Sweeper des Teams, Cecil Afrika, konnte beim diesjährigen IRB Turnier in George/Südafrika vier Versuche verbuchen, wobei er mit 15 Punkten maßgeblich am 38:14-Vorrundensieg gegen Frankreich beteiligt war. Er gilt zwar als sicherer Mann in der zweiten Verteidigungslinie, wird im Angriff aber eher durch seine Mitspieler in Szene gesetzt.
Im Hinblick auf die Olympischen Spiele 2016 sagte Coach Treu gegenüber SuperSport.com, dass er weiter nach Talenten Ausschau halten und die Chance nutzen werde, junge Spieler mit den Erfahrenen trainieren zu lassen. Neben Tshotsho Mbovane folgte auch der 1991 geborene Siya Kolisi (186cm/96kg) dem Ruf des Nationaltrainers ins südafrikanische Leistungszentrum. Kolisi galt als Star der 7er-Schulturniere des letzen Jahres.
Bereits am ersten Februar-Wochenende in Wellington und eine Woche später in Las Vegas scheint Branco du Preez mit von der Partie zu sein. Bei den „Mar del Plata Sevens“ in Argentinien konnte der 19-jährige sich mit den „South Africa Vipers“ nicht nur den Turniersieg über die gastgebenden Argentinier sichern, sondern durch seine gute Leistung auch ein Ticket für die nächsten zwei IRB Turniere im Kreise der Nationalmannschaft lösen. Das südafrikanische Development Team, in das Nationaltrainer Treu neben drei gestandenen 7er-Nationalspielern nur U21-Talente berief, konnte die Pumas im Finale mit 29:7 vom Platz schicken und Selbstvertrauen tanken. Selbstvertrauen, das für die nächsten Aufgaben auf der IRB-Bühne benötigt wird.
Denn beim Auftakt der Serie in Dubai musste sich das Team aus Südafrika im Plate Finale (um Platz 3) mit 0:7 gegen Australien geschlagen geben. Auch beim heimischen Turnier in George konnte das Kap-Team, nach einem 12:12-Unentschieden in der Vorrunde gegen die starken Kenianer, im Spiel um Platz 3 nicht überzeugen. Sie verloren 21:7 gegen England.
Zu viele Veränderungen für eine Mannschaft? Zu viel Jugend und zu wenig Erfahrung?
Auf dem Weg zu den Olympischen Spielen in Rio 2016 könnte sich diese Marschrute von Paul Treu jedoch voll auszahlen, denn Mbovane & Co. würden sich 2016 in Rio mit etwa 24 Lebens- und sieben IRB-Erfahrungs-Jahren sicher gut in Szene setzen können. Ob die Einladungen der Youngsters zum 7er-Trainingscamp erste Reaktionen auf die Ankündigungen der südafrikanischen Regierung bezüglich der Rassenquote in den Nationalmannschaften waren, ist jedoch fraglich.
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