Bei den diesjährigen IRB-Awards ging der Kapitän von Heineken Cup Sieger Leinster und der irischen Nationalmannschaft, welche er zum ersten Grand Slam im Six Nations seit 1948 führte, zwar leer aus, doch der inzwischen 30-jährige ehemalige Schüler des renommierten Blackrock College war in den Augen zahlreicher Experten der wahre Spieler des Jahres. Als größte Errungenschaft BOD’s im Jahr 2009, nachdem er schon 2001 und 2002 für den Titel des besten Spielers nominiert war und 2005 die British Lions als Kaptiän in Neuseeland vertrat, wurde die Tatsache gewertet, dass er es verstanden hat, seine Spielweise so anzupassen, dass der altersbedingte Verlust seiner Antrittsstärke keinen negativen Einfluss auf sein Leistungsniveau hatte.
Die englische Rugby-Koryphäe Will Carling führte den 95-fachen Nationalspieler – davon 55 als Kapitän – in seiner Liste der 50 besten Spieler aller Zeiten auf Platz 10 und begründete seine Wahl wie folgt: “Er bringt alles mit, was ein Innendreiviertel können muss – Geschwindigkeit, Kraft, er ist ein toller Angriffsspieler und mindestens genauso gut in der Verteidigung. Auf der Lions Tour 2001 (in Australien) war er der auffälligste Spieler der Serie und stellte eindrucksvoll sein außergewöhnliches Talent unter Beweis. Er hat die Fähigkeit, gegnerische Verteidigungslinien zu durchbrechen, an Stellen, an denen andere Spieler nicht mal einen Gedanken daran verschwenden. Sein Gleichgewichtssinn, seine Geschwindigkeitswechsel und sein tiefer Körperschwerpunkt machen es sehr schwer, ihn zu stoppen. Irland ist ohne ihn schlicht und einfach nur die Hälfte wert.”
Im Jahr 2008 wurde O’Driscoll zum Dubliner des Jahres gekürt und im Jahr 2009 zum besten Spieler des Six Nations sowie zum besten irischen Spieler der Saison. Sollte es dem ehemaligen U19-Weltmeister gelingen, seine glänzende Form bis zum World Cup 2011 zu konservieren, führt in den nächsten Jahren bei der Wahl zum Welt-Spieler des Jahres vermutlich kein Weg mehr an dem 11. besten Versuche-Sammler aller Zeiten vorbei.