'Ich bin in erster Linie ein Rugbyspieler. Ich bin ein Mann und zufälligerweise schwul.'
“Alfie” hat es getan – der walisische Superstar der in 100 Einsätzen für sein Land 41 Versuche erzielen konnte, ist der erste globale Rugbystar der sich noch als Aktiver dazu bekennt, homosexuell zu sein.
Gareth Thomas ist Rekordnationalspieler seines Landes und hat die British Lions als Kapitän aufs Feld geführt. Man könnte meinen solch einen Mann kann nichts aus der Bahn werfen, doch Thomas hatte Angst, Angst vor der Reaktion der Leute, Angst vor den Folgen seines Outings – vor allem für seine Familie – und Angst davor nur noch als “schwuler Rugbyspieler” in Erinnerung zu bleiben. “Ich bin in erster Linie ein Rugbyspieler. Ich bin ein Mann und zufälligerweise schwul.”, berichtet der 9. beste Try-Scorer im internationalen Rugby aus seinem Innenleben. “Es ist völlig egal was ich mache wenn ich in meinen eigenen vier Wänden bin, das hat nichts damit zu tun was ich als Rugbyspieler erreicht habe.”, so der Ex-Nationalspieler weiter.
Trotz der oben beschriebenen Sorgen hat der 35-jährige, der hofft mit seinem Coming Out nachfolgenden schwulen Rugbyspielern helfen zu können, sich zu diesem schweren Schritt durchgerungen. Er beschreibt die Zeit, in welcher er seine Sexualität verstecken musste, als sehr hart und auch deshalb wolle er mit seinem Geständnis eine “Nachricht” an andere homosexuelle schicken. Es geht ihm nicht darum nun einen “Kreuzzug” zu starten, so Thomas weiter.
Den Schritt in die Öffentlichkeit hatte der Kapitän des walisischen Grand Slam Teams (2005) im Vorfeld mit seinen engsten Freunden und seiner Familie besprochen, welche seine Entscheidung akzeptierten und ihn weiterhin unterstützen werden. Seine Mannschaftskameraden bei den Cardiff Blues wussten schon vorher von seiner sexuellen Orientierung und “hatten kein Problem damit”.
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Thomas selbst weiß seit seinem 16. oder 17. Lebensjahr von seiner Homosexualität, hat diese aber zu Beginn nicht akzeptieren wollen. Es hat ihn also fast 20 Jahre gekostet mit seiner Sexualität so im Reinen zu sein, dass er den Schritt in die Öffentlichkeit wagte.
In einer Zeit in der Marketingexperten Sportlern häufig das Image von unverwundbaren Gladiatoren aufdrücken, hat Thomas sehr großen Mut bewiesen und womöglich tatsächlich vielen anderen den Weg für einen freieren und unbeschwerteren Umgang mit ihrer sexuellen Orientierung geebnet.
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