Neuenheims Marten Strauch wird gegen den ASV Köln die Chance nutzen wollen ins gegnerische Malfeld einzutauchen. - (c) Miriam May
Ausnahmslos alle Teams sehnen die lange Winterpause (fast 4 Monate) geradezu herbei. Doch bevor die Spieler die Füße hochlegen dürfen und sich der Weihnachtsgans widmen können, muss noch ein letzter Spieltag überstanden werden und der hat es durchaus in sich. Daher müssen alle Teams die letzten Kräfte mobilisieren und konzentriert zu Werke gehen, Punkte, die man am Wochenende verschenkt, können in der Endabrechnung besonders schwer wiegen. Wir wissen natürlich schon heute, wie die Begegnungen am Ende ausgehen werden.
RK 03 Berlin : SC Frankfurt 1880
Samstag, 28. November 14:00 Uhr
TotalRugby LiveTicker ab 13:55 Uhr aus Berlin
Zurecht stolz und zufrieden zeigt sich der RK 03 Berlin mit der “Herbstsaison”, sind doch die bisher gezeigten Leistungen aller Ehren wert. Im Spiel gegen die RG Heidelberg konnte in einer fulminanten zweiten Halbzeit (19:3) ein Bonuspunkt erkämpft werden und es zeigte sich, dass besonders die große Fitness der Ostberliner den Gegnern zunehmend Probleme bereitet. “Wir wollen gegen Frankfurt an die zweite Hälfte gegen die RGH anknüpfen und werden dafür noch mal alle Kräfte mobilisieren”, äußert sich Lutz Joachim auch vor der Partie gegen den Deutschen Meister zuversichtlich. “Wie immer gegen Topteams versuchen wir so gut wie möglich zu spielen und den Bonuspunkt zu erreichen.”, so der junge Berliner Manager weiter. Doch man ist sich in Berlin bewusst, dass die Frankfurter sich im engen Kampf um die Tabellenspitze keinen Ausrutscher erlauben wollen und der Meister daher mit einem starken Team in der Hauptstadt aufschlagen wird.
Vom Meister sind vor der Partie leider keine Informationen zu uns durchgedrungen. Das Team der Mainstädter wird wie stets einen Tag früher nach Berlin reisen, um ausgeruht zu Werke gehen zu können. Mit Jamie Houston, Daniel Preussner, Rolf Wacha, Mark Sztyndera und dem südafrikanischen Neuzugang Alex Hauck könnten beim Länderspiel gegen Hong Kong erstmals 5 Frankfurter Spieler im Kader der Deutschen Auswahlmannschaft stehen. Selbstverständlich wollen sich die vier Kandidaten gegen die aufstrebenden Berliner von ihrer besten Seite zeigen und ihrem Team dazu verhelfen, mit einem Bonuspunkt in die Winterpause zu gehen.
TotalRugby Prognose: Der RK 03 Berlin hat gegen die RGH eine tolle Leistung gezeigt, doch man darf nicht verkennen, dass die Rudergesellschaft mit einem stark ersatzgeschwächten Team in der Hauptstadt angetreten war. Natürlich ist der Aufschwung der Gelb-Schwarzen dennoch unverkennbar, allerdings sind die 80er doch noch eine Nummer zu groß für das aufregende Berliner Team, aus welchem zuletzt Schluss Jan-Simon Byrne und Innendreiviertel Benjamin Ulrich deutlich herausstachen. Der SC 80 wird die Partie souverän und mit 45 Punkten Vorsprung zu seinen Gunsten entscheiden können.
RG Heidelberg : Heidelberger RK
Samstag, 28. November 15:00 Uhr
TotalRugby LiveTicker ab 14:55 Uhr aus dem Fritz-Grunebaum-Sportpark
Zum Topspiel des 11. Spieltages treffen sich zwei Straßennachbarn. Der Deutsche 7er-Meister und aktuelle Tabellenführer Rudergesellschaft Heidelberg empfängt den mit zahlreichen Profis gespickten Deutschen Vizemeister, den Heidelberger Ruderklub. Die gastgebende Rudergesellschaft konnte in der Saison 2007/2008 das letzte Mal gegen den Klub gewinnen. In den vergangenen fünf Begegnungen konnten die Orangenen lediglich einmal triumphieren, dreimal verließ der Ruderklub das Feld als Sieger und im letzten Aufeinandertreffen trennten sich die beiden Teams nach einem sehr sehenswerten Spiel unentschieden. Für Nationalmannschaftsflanker Kehoma Brenner, der 2007 vom Heidelberger RK zur RG Heidelberg gewechselt war, muss dies besonders bitter sein, war es ihm als jungem Kapitän der Kluberer nie vergönnt gewesen, sein Team zu einem Sieg über den damals übermächtigen Zaunnachbarn zu führen. Auch für RGH-Coach Rudolf „Bazi“ Finsterer und Mannschaftskapitän Mustafa Güngör wird diese Partie eine ganz besondere, spielt doch mit dem Ex-RGH’ler Tim Kasten Finsterers Ziehsohn und Güngörs Busenfreund und ehemaliger Mitbewohner auf der anderen Seite. Doch nicht nur der durchbruchstarke Nationalspieler dürfte der Rudergesellschaft Kopfzerbrechen bereiten, sondern in erster Linie gilt es, aus den vielen angeschlagenen Spielern im Kader der Tabellenführers bis zum Samstag ein konkurrenzfähiges Team auf die Beine zu stellen. Hier werden in erster Linie die Künste der beiden Physiotherapeuten Matthias “Druide” Rother und Björn Bürgler gefragt sein. Wenn es gelingt, alle Mann wieder aufzupäppeln, dürften mit Edmore Takaendesa, Christopher Weselek, Tim Coly, Sebastian Werle, Jeff Tigere und Constantin Hocke sechs absolute Leistungsträger, die in der Vorwoche beim harten Kampf gegen den RK 03 Berlin alle nicht von Beginn an oder gar nicht mitwirken konnten, zurück ins Team kehren. Zu den Zielen für das Spiel gegen den Heidelberger RK befragt antwortete Nationalspieler Manuel Wilhelm wie folgt: “Ein Blick auf die Tabelle verrät es, mit einem Bonuspunkt könnten wir uns als Tabellenführer in die Winterpause retten und hätten dann genug Zeit, unsere Akkus wieder aufzuladen. Der Heidelberger RK verfügt für mich über den mit Abstand stärksten Kader der Bundesliga, weshalb wir ihnen als Team sehr viel Respekt entgegenbringen. Es wird für uns schwer werden, gegen solch ein Spitzenteam zu punkten, daher muss unser Ziel sein, in der Verteidigung gut zu stehen und somit wenigstens den Defensivbonuspunkt zu ergattern. Wenn es am Ende dann doch ein bisschen mehr wird, werden wir uns mit Sicherheit auch nicht beklagen.”
Der Heidelberger RK kommt nach den hervorragenden Ergebnissen der vergangenen Spielen zu Recht mit breiter Brust auf die andere Straßenseite, der Klub ist seit 7 Spielen in Folge ungeschlagen und kann aus diesen Partien ein stolzes Punkteverhältnis von 338 zu 73 Punkten vorweisen, Ausdruck genug für die tolle Offensive und starke Verteidigung des Vizemeisters. Entsprechend gut dürfte es auch um die Moral des Tabellenfünften bestellt sein. Wie Cheftrainer Murray Archibald durchscheinen ließ, könnten sich in der Aufstellung der Gäste einige Veränderungen anbahnen. Der unverwüstliche Manuel Ballerin hat seine langwierige Fingerverletzung ausgestanden und steht wieder zur Verfügung. Verletzungssorgen plagen hingegen 3. Reihe Stürmer Tim Kasten. Kasten, der bei den Hannover 7s 2009 trotz Kreuzbandriss aufgelaufen war, leidet unter starken Knieschmerzen und kann nur mit schmerzstillenden Spritzen spielen. Trotzdem wird es sich der große Kämpfer natürlich nicht nehmen lassen, seinen ehemaligen Mannschaftskameraden, mit welchen er seine bisher größten Erfolge auf Vereinsebene feierte, zu zeigen, wo die Musik spielt. Allerdings sieht es momentan so aus, dass das geschundene Knie des 26-jährigen nach der Partie gegen die RGH endgültig unters Messer muss, womit der Nationalspieler für mehrere Monate auszufallen droht. Fehlen wird die weiter rot gesperrte Nummer 8 Caine Elisara und auch der venezolanische Außendreiviertel Rojas ist angeschlagen. Neu im Kader des finanzstärksten deutschen Teams ist ein australischer zweite Reihe Stürmer (der Name liegt unserer Redaktion noch nicht vor) und auch der gebürtige Engländer Jimmy Keinhorst soll bis zum kommenden Wochenende zum Kader der Ruderer hinzustoßen. Der 19-jährige, welchen Murray Archibald bei der U19-Europameisterschaft in seinem Kader hatte, kann als Innen- und Außendreiviertel eingesetzt werden und spielt neben Rugby Union auch Rugby League. In der 13-Mann Variante ist Keinhorst, der deutsche Vorfahren hat, so erfolgreich, dass er zum besten deutschen Rugby League Spieler des Jahres 2009 gewählt wurde. Es wird spannend zu beobachten sein, wie schnell es dem großen Talent gelingt, beim Ruderklub Fuß zu fassen. “Wir wollen die gefühlte Niederlage aus dem Hinspiel (unentschieden) wettmachen”, lautet die Devise von U21-Nationalspieler Steffen Liebig, der sich auch über den verpassten Bonuspunkt gegen den Berliner Rugby Club ärgert. “Uns sind die Schwächen der RGH bekannt und wir haben uns auf ihre taktischen Besonderheiten eingestellt”, so Liebig, der ein kampfbetontes und emotionales typisches Derbyspiel erwartet, weiter.
TotalRugby Head to Head: Dieses Spiel ist geprägt von zahlreichen kleinen und großen Duellen zwischen etablierten oder auch hochtalentierten Spielern. Wir wollen unseren Fokus auf die Verbinder der beiden Mannschaften richten. Mit Fabian Heimpel und Carlin Hamstra haben diese beiden Spitzenteams zwei blutjunge Spieler in der Kommandozentrale. Der 19-jährige Heimpel spielt seine zweite Bundesligasaison und hat bei den Hannover 7s 2009 erstmals richtig für Furore gesorgt. Heimpels große Stärke ist sein konstantes Kickspiel, insbesondere vom Hütchen, aber auch bei seinen Dropkicks hat der junge Spielmacher durchaus schon internationales Format. In dieser Saison hat auch das Angriffsspiel des Schülers einen gewaltigen Schritt nach vorne gemacht, mit seinen schnellen Sidesteps und seinem guten Antritt gelingt es ihm häufig, die erste Verteidigungslinie des Gegners effektiv zu attackieren. Die große Schwäche des Sohns des ehemaligen Nationalspielers Leander Heimpel bleibt seine Verteidigung und genau diese wird vom Heidelberger RK auf die Probe gestellt werden, wenn sie die kräftigen Innendreiviertel Buckman und Jordaan oder auch Tim Kasten in den in den Kanal des relativ leichtgewichtigen 7s-Nationalspielers schicken. Carlin Hamstra ist ein anderer Spieler als Heimpel. Sein Kickspiel aus der Hand dürfte unter Umständen noch etwas stärker sein als das von Heimpel, die Aufgabe vom Hütchen erledigt meist Thorsten Wiedemann für ihn. Hamstra ist, obwohl mit 18 sogar ein Jahr jünger als sein Gegenüber, robuster als Heimpel, dafür aber auch weniger wendig und kreativ. Der technisch gut ausgebildete Kanadier, der bei der U19-Europameisterschaft alle Spiele für die DRV-Auswahl bestritten hat, gibt sich in der Verteidigung keine Blöße und scheut sich auch nicht davor, mal einen Ball in den Kontakt zu tragen. Heimpel und Hamstra sind ohne Zweifel die Zukunft auf der etwas vakanten Verbinderposition in der Deutschen Herrennationalmannschaft (vorausgesetzt Hamstra entscheidet sich nicht dazu, im Herrenbereich für Kanada auflaufen zu wollen) und es wird spannend zu sehen, welcher dieser beiden Nachwuchsspielmacher im direkten Duell die Oberhand behalten wird.
TotalRugby Prognose: Die neue (meist) einheitliche Regelauslegung, welche dem ersten Mann am offenen Gedränge erlaubt, sofort um den Ball zu kämpfen, haben das Leben für angriffslustige Teams deutlich schwerer gemacht. Wenn man sich als Angreifer isoliert, ist man ständig in der Gefahr, den Ball in der Kontaktsituation zu verlieren, weshalb das Kickspiel immer mehr an Bedeutung gewinnt. Murray Archibald, seines Zeichens ein großer Taktiker und Verfechter des kontrollierten Kickspiels, hat ein Team, welches mit dieser Taktik umzugehen weiß. Die laufstarken Außendreiviertel und die nicht minder laufstarke 3. Sturmreihe des Klubs ist für diesen Luftkampf wie geschaffen, weshalb die Auswärtsmannschaft hier die Vorteile auf ihrer Seite haben dürfte. Auch im Gedränge sollte es für die Gäste ein leichtes Übergewicht geben, wohingegen man die RGH in der Gasse etwas stärker erwarten kann, da der Heidelberger RK mit Caine Elisara auf seinen besten Gassespieler verzichten muss. Am Ende werden die vielen kleinen Duelle, zum Beispiel zwischen Kabir und Schliwa, Kasten und Brenner, Armstrong und Güngör, Jordaan und Weselek oder auch Heimpel und Hamstra den Ausschlag geben. Die sattelfestere Taktik und die etwas größere individuelle Klasse wird am Ende knapp den Ausschlag für den HRK geben, welcher mit 5 Punkten Vorsprung gewinnt.
Berliner RC : DSV Hannover 78
Samstag, 28. November 14:00 Uhr
TotalRugby LiveTicker ab 13:55 Uhr aus dem Hanns-Braun Stadion
Als mäßig beschreibt Berlins Pressewart Elenio Mattera die Stimmung beim Halbfinalisten der Vorsaison, da die nach dem Abschneiden der letzten Saison ohnehin hohen und durch die Verpflichtung eines ausländischen Toptrainers Trainers und den Zugang zweier australischer Spieler zusätzlich beflügelten Erwartungen bisher noch nicht wirklich erfüllt werden konnten. “Fünf Punkte sind daher Pflicht, wenn wir die Saison nicht schon zur Winterpause als verkorkst bezeichnet wollen”, so Mattera fordernd. Doch einfach wird die Aufgabe nicht für die Gastgeber, darüber ist sich auch Mattera bewusst, der ein “sehr hartes und auch extrem schnelles Spiel erwartet”. Im Hinspiel konnten sich die Gäste gehörig Respekt bei den Hausherren verschaffen und auch das gute Ergebnis vom vergangenen Wochenende gegen den TSV Handschuhsheim hat sich an der Spree schnell rumgesprochen. Spielerisch erwartet Mattera die Niedersachsen in der Hauptstadt taktisch und physisch ungefähr auf Augenhöhe – “leichter Sturm und spielstarke 3/4-Reihe”. Wer im Vergleich zum Spiel am vergangenen Wochenende gegen den Heidelberger RK in den Kader der Roten zurückkehren wird, steht noch nicht fest, die medizinische Abteilung arbeitet mit Hochdruck daran, alle “Wehwehchen” rechtzeitig in den Griff zu bekommen. Mit Sicherheit nicht dabei sein wird der gute 3. Reihe Stürmer Eugen Feidt (Innenbandriss) und Hintermannschaftsspieler Gareth Price, der sich am vergangenen Wochenende eine Verletzung zugezogen hat.
Der ehemalige Spieler des Berliner RC und heutige Trainer von Hannover 78 Bernd Gabbei sieht den Sturm der Berliner auf Grund der größeren Routine im Vorteil, außerdem nennt er die Hintermannschaft der Hauptstädter ein “ordentliches Kaliber” und einen “harten Brocken” für das eigene Team. Das meiste Kopfzerbrechen bereitet dem akribisch arbeitenden Gästecoach die geschlossene 15-Mann Verteidigung des Tabellensechsten. Personell stehen Gabbei besonders in der Hintermannschaft zahlreiche Optionen zur Verfügung, wobei es gilt, Gedrängehalb Sven Klein und Schluss Fritz Wilhelms adäquat zu ersetzen. Auf Verbinder könnte aus taktischen Gründen U19-Kapitän Christopher Kopp auflaufen, da es noch nicht sicher ist, ob der etatmäßige Verbinder Will Gough am 5.12. zum wichtigen Nachholspiel gegen den RK Heusenstamm zur Verfügung stehen wird. Der bullige Denis Denzin hat sich mit einer starken Leistung für die Anfangsformation der Männer vom schnellen Graben empfohlen, er könnte in Abwesenheit von Klein als Gedrängehalb, oder aber auch als defensivstarker Innendreiviertel auflaufen. Dies würde bedeuten, dass der Trainerstab der 78*er gegen den BRC wieder auf die eingespielte und durchbruchstarke Innenpaarung zwischen Vivile Dakunimata und Benjamin Simm zurückgreifen dürfte, der Erstgenannte wird den Berliner Spielern mit seinen krachenden Tacklings und kraftvollen Läufen noch in schmerzhafter Erinnerung sein. Auf der zweiten und dritten Sturmreihe stehen Lucas Quentin und Mark Gordon nicht zur Verfügung, dafür hat der erfahrene Lutz Wiechers seine Schulterverletzung auskuriert und auch der Engländer Nick Gimbel ist diese Woche wieder einsatzbereit. Zurück im Team ist der talentierte Hintermannschaftsspieler Marvin Dieckmann, dem Gabbei im Spiel gegen den TSV eine bärenstarke Leistung attestierte, er sieht das Nachwuchstalent momentan aber eher als Außendreiviertel, denn als Schlussspieler.
TotalRugby Prognose: Mit fünf Punkte möchten sich die angeschlagenen Berliner in die heiß ersehnte Winterpause retten, doch auch der Aufsteiger rechnet sich an der Spree durchaus etwas aus. Mit Vivile Dakunimata hat man einen der wenigen Bundesligaspieler in seinen Reihen, der Colin Grzanna, die bärenstarke Berliner Gallionsfigur und den aktuell führenden der TotalRugby Bundesliga-Top Try Scorer Liste, über 80-Minuten kontrollieren kann. Je nachdem, in welcher Besetzung die zuletzt sehr wechselhaft agierenden Hauptstädter antreten, könnte das Spiel lange offen sein. Doch es ist zu erwarten, dass der BRC die Ziellinie, wie schon beim Hinspiel in Hannover (15-25), am Ende mit mindestens 10 Punkten Vorsprung erreichen wird.
ASV Köln : SC Neuenheim
abgesagt
Voller Eifer bereiten sich die wackeren Kölner auf das bevorstehende schwere Spiel gegen den SC Neuenheim vor. Der Kölner Rugbypark ist längst noch nicht die uneinnehmbare Festung, welche sich die “Kreuzritter” zu Saisonbeginn gewünscht hätten und mit dem Sportclub Neuenheim steht natürlich der nächste scheinbar übermächtige Feind vor den “Burgtoren”. Doch wenn man Pressesprecher Simon Vogt glauben schenken darf, ist die Moral bei den Crusaders trotz der immer geringer werdenden Chancen auf den Klassenerhalt, weiterhin gut. Die nach wie vor lange Verletztenliste bereitet allerdings nach wie vor großes Kopfzerbrechen. Die angeschlagenen Jecken möchten sich daher nur noch irgendwie in die Winterpause schleppen und in dieser hofft man laut Vogt “frische Kräfte mobilisieren zu können”. Das finale Wort, ob die Partie überhaupt ausgetragen werden kann, hat allerdings die Stadt Köln, Hausherr im Rugbypark. Wenn es im Rheinland weiter so heftig regnet, könnte eine Platzsperre verhängt werden.
Informationen waren vom SC Neuenheim vor der Partie leider keine zu bekommen. Doch was man sich in Neuenheim für die Partie gegen den Aufsteiger vorgenommen hat, scheint klar. 5 Punkte müssen her und das möglichst ohne weitere Schlüsselspieler zu verlieren, genau das kann man sich nämlich bei der dünnen Spielerdecke der Blauen gar nicht erlauben. Gegen den SC Frankfurt 80 erlitt der in der Gasse so enorm wichtige Bernd Mährlein einen Nasenbeinbruch und Kapitän Lars Eckert zog sich einen Trümmerbruch seiner Kniescheibe zu, weshalb der sympathische Berliner auch für die Partien der Nationalmannschaft im Februar und März auszufallen droht. Da neben Mährlein auch Armon Trick weiter ausfällt (Innenbandriss), werden die Gäste auf der zweiten Sturmreihe einiges an Improvisationstalent aufbringen müssen, neben Mike McCarty dürfte wohl der unverwüstliche Marcus Trick von Prop auf Sturmreihe zwei wechseln. Allerdings ist Trick als Gedrängespieler auch in der ersten Reihe von enormer Bedeutung und gerade dort hatten die Königsblauen im Hinspiel die einzigen Probleme mit den weinroten Kölnern.
TotalRugby Prognose: Der Sportclub reist etwas dezimiert in die Karnevalshochburg und auch die Kräfte derjenigen, die noch heil sind, lassen nach der extrem kräftezehrenden Hinrunde merklich nach, doch gegen den mit minus zwei Tabellenpunkten Letzten der 1. Bundesliga, werden die Gäste das Ding routiniert über die Zeit schaukeln und den erforderlichen Bonuspunkt mit nach Hause nehmen. Ein SCN im Schongang gewinnt mit mindestens 50 Punkten Vorsprung.
DAS SPIEL WURDE WEGEN UNBESPIELBARKEIT DES PLATZES ABGESAGT!
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TSV Handschuhsheim : RK Heusenstamm
Sonntag, 28. November 15:00 Uhr
“Natürlich wollen wir gewinnen”, so Mathias Jech, befragt zu der Zielsetzung seiner Mannschaft. Doch so leicht wie beim 54:12 Hinspielsieg wird es für die zuletzt nicht mehr so souveränen Löwen vermutlich nicht. Zwar hat der Trainerstab zuletzt keine großen Verletzungssorgen, Nachwuchsmann Alexander Metz ist nach überstandener Verletzung wieder einsatzbereit und wird darum kämpfen, zum dritten Mal in dieser Saison in der Startaufstellung zu stehen – nach der Rückkehr von Kapitän Jens Schmidt und Ex-Kapitän Johannes Laule kein leichtes Unterfangen für den jungen zweite und dritte Reihe Mann – aber dafür geht bei den Handschuhsheimern die Grippewelle um. “Jeden Tag fehlt ein Anderer, wer am Wochenende fit ist beziehungsweise nicht fit ist, wird sich zeigen.”, so Jech. Viel zu tun also für Dr. Andreas Schwarz, den Teamarzt des TSV Handschuhsheim und der Deutschen Rugby Nationalmannschaft. Neben der Gesundheit der Spieler stand speziell das Spiel der Hintermannschaft im Fokus. “Bei Hannover 78 hatten wir hier und dort einige Probleme und diese können wir uns gegen den RKH nicht leisten”, weiß Jech zu berichten. Die Hintermannschaft der Hessen hat man beim Heidelberger Stadtteilverein nicht ganz ohne Grund als große Stärke ausgemacht.
In Heusenstamm ist man froh, die Grippewelle und das große Verletzungspech weitgehend ausgestanden zu haben, gegen Köln konnte man daher auch endlich wieder mit 22 Spielern antreten. Das Gleiche soll gegen den TSV Handschuhsheim auch gelingen. Ein ausgeglichenes Leistungsniveau zwischen “Stamm-” und “Ersatzspielern” hat der Trainerstab der Füchse als Erfolgsrezept ausgemacht und so möchte man auch das Spiel gegen die Löwen mit frischen Kräften von der Bank zusätzlich beleben. “Wir sind klarer Außenseiter und haben nichts zu verlieren”, schätzt Steinweg die Chancen seiner Mannen ein. “Ich wittere aber die Chance, einen Bonuspunkt mit nach Hause zu nehmen, was für uns enorm wichtig wäre”, so der Coach weiter. Den Druck sieht Jens Steinweg bei den Gastgebern: “Der TSV muss unbedingt gewinnen, wenn sie sich den HRK vom Leib halten wollen und dieser Druck ist unsere Chance”. Seit dem Trainingsspiel gegen Meister Frankfurt erkennt Steinweg im Spiel seiner Mannschaft einen Aufwärtstrend, welchen er auch in Heidelberg gerne fortsetzen möchte.
TotalRugby Prognose: Seit der 12:54 Hinspielniederlage hat sich viel getan in beiden Mannschaften. Mit Chaule (Rotsperre), Engelhardt (Verletzung) und Heising (Karriereende) muss der TSV auf drei im Mannschaftsverbund enorm wichtige Spieler verzichten, ein Verlust, welchen die Löwen in den letzten Spielen nicht mehr so gut zu kompensieren wussten. Beim RK Heusenstamm sind mit 2,07 m-Mann Förtsch und dem eifrigen Schotten Ralph McInally dafür zwei ganz wichtige Spieler zurückgekehrt. Zudem scheinen die georgischen Brüder Pinchukov in der Lage zu sein, die Lücken, welche der Abgang von Gray und Pietrek hinterlassen haben, adäquat zu schließen. Doch es wird auf dem schweren Boden in Heidelberg der Sturm der Hausherren sein, welcher den Takt angibt, weshalb die schnelle Hintermannschaft der Gäste kaum zur Entfaltung kommen wird. Das Spiel endet mit 19 Punkten Vorsprung für den TSV.
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