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Am sechsten Spieltag der 1. Frauenbundesliga spielen der Tabellenführer Heidelberger RK beim SC Germania List in Hannover und der FC St. Pauli muss im Kellerduell die weite Reise in die Schwabenmetropole zum Stuttgarter RC antreten. Der deutsche Meister SC Neuenheim ist nach der Niederlage gegen den Lokalrivalen HRK vom letzten Wochenende spielfrei und dürfte dem Ruderklub zumindest gegen den Verfolger Germania die Daumen drücken.
Wir wagen wie immer einen Ausblick auf den ersten Rückrunden-Spieltag:
Stuttgarter RC – FC St. Pauli
Samstag, 21. November 2009 um 14:30 Uhr
Das Kellerduell sieht zwei Mannschaften, die sich vor der Saison höhere Ziele gesetzt hatten. Der Stuttgarter RC wollte zwar den FC St. Pauli attackieren, aber eher in Bezug auf Platz 3 und eher nicht im Spiel gegen die Rote Laterne. Und auch der FC st. Pauli wollte zwar einen Neuaufbau betreiben, aber sicher nicht 18 Monate nach dem letzten Meistertitel gegen die Rote Laterne spielen.
Das Hinrunden-Spiel konnte der FC St. Pauli mit 27:14 (10:7) für sich entscheiden.
Der Stuttgarter RC war zuletzt spielfrei und durfte Kräfte schonen. Damit dürften auch alle Blessuren vom Heimspiel gegen den Meister SC Neuenheim überwunden sein und trotz der klaren Niederlage ziehen die Mannschaft und die Trainer Mihael Beckert und Karlheinz Stille aus eben diesem Spiel neue Motivation und Selbstvertrauen. Denn zumindest in der ersten Halbzeit verlangten die Gastgeberinnen dem SCN aus Heidelberg alles ab und man hofft diese Leistung auf die Rückrunde transportieren zu können. Vor allem da sich die Verletzungen der starken Stürmerinnen Sabine Miesbach und Kathrin Gilbert als weniger dramatisch erwiesen haben und beide wieder spielen können. Bereits im Hinspiel war man in Hamburg konkurrenzfähig und diesmal soll der Sturm sich für das Hinspiel rehabilitieren und das Spiel so dominieren, dass mehr als nur zwei Versuche erzielt werden können.
Beim FC St. Pauli fragen sich sicher nicht nur die Aussenstehenden, wie der Kiezklub wieder in die Erfolgsspur finden kann. Zunächst aber muss der deutsche Meister von 2008 in Stuttgart nach drei bitteren Niederlagen den Sturz auf den letzten Tabellenplatz verhindern. Das dürfte schon schwer genug werden, denn nicht nur das schwere Spiel vom letzten Wochenende und die weite Reise dürften den Mädels aus der Hansestadt am Samstag in den Knochen stecken. Auch mental ist das Team angeschlagen und muss über eine Trotzreaktion den Kampf aufnehmen. Entscheidend wird sein wie viel Routine nochmal mobilisiert werden kann und wer alles die Reise nach Süddeutschland antritt.
TotalRugby Prognose: Das Kellerduell ist ein Duell der Enttäuschten. Beide Mannschaften haben ähnliche Anlagen, verfügen über einen robusten Sturm und eine brauchbare Hintermannschaft mit leider wenigen herausragenden Spielerinnen. Der Stuttgarter RC nutzt die Krise vom FC St. Pauli und gewinnt mit zehn Punkten Differenz und Bonuspunkt. Pauli übernimmt damit die Rote Laterne von Stuttgart.
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SC Germania List – Heidelberger RK
Samstag, 21. November 2009 um 16:00 Uhr
Wer hätte zu Saisonbeginn gedacht, dass der Heidelberger RK bei seinem Auswärtsspiel in Hannover zum Rückrundenauftakt den Tabellendritten spielt? Dass der HRK Tabellenführer ist, hatten die Experten schon eher auf der Rechnung, nicht aber die Vorrundensiege der Germania. Die hat nämlich nach den Heimerfolgen gegen den Stuttgarter RC und den FC St. Pauli zur Rückrunde zumindest theoretische Chancen auf einen Finaleinzug gewahrt.
Die Hinrundenpartie gewann der Heidelberger RK souverän mit 78:3 (45:3).
Der SC Germania List um Spielführerin Susan Radant hat das sportliche Saisonziel schon in der Vorrunde erreicht, die Siege gegen Stuttgart und Hamburg hätte wohl so niemand vorher gewettet. Die Moral der Mannschaft ist dementsprechend gut und die Mannschaft kann absolut befreit aufspielen. Allerdings weiß man in Hannover, dass die Gegnerinnen vom Heidelberger RK ein gefährlicher und vor allem schneller Gegner sind. Genau das liegt den Germaninnen nicht, sie müssen daher versuchen, das Tempo aus dem Spiel zu nehmen und mit ihrem Sturm das Spiel zu kontrollieren. Nach den Erfolgserlebnissen der letzten Wochen dürften alle Akteurinnen voll motiviert auf Favoritenjagd gehen wollen und vor allem die routinierten Kräfte wollen noch einen weiteren Erfolg im letzten Saisonheimspiel draufsetzen.
Der Heidelberger RK ist nach der Vorrunde ungeschlagener Tabellenführer, hat noch nicht einmal einen Gegenversuch hinnehmen müssen. Die von der exzellenten Spielmacherin Lisa Kropp gelenkte Hintermannschaft macht den großen Unterschied zu den Ligakonkurrenten, hier hat der Klub einfach sehr viel Speed versammelt und kommt zu seinen Punkten. Deshalb werden die Klubberinnen auch in Hannover hier versuchen zu punkten, indem die Angriffsbälle schnell den Weg zur Dreiviertelreihe finden. Die Ringkämpfe mit dem Germania-Sturm sollten vermieden werden. An den Standards drohen durch den Ausfall von Prop Nicole Sans Probleme, aber ansonsten werden die HRKlerinnen in starker Besetzung nach Hannover reisen. Auch Spielführerin Nina Kropp ist trotz ihrer Handverletzung unter Umständen einsatzfähig.
TotalRugby Prognose: Der Tabellenführer ist in zu meisterlicher Form um in Hannover zu stolpern. Die Germania spielt nach den Erfolgserlebnissen der vergangenen Wochen zwar munter mit, ist aber in der Hintermannschaft zu langsam für den HRK-Express. Der HRK gewinnt sicher mit 40 Punkten Differenz und Offensivbonuspunkt, der SC Germania List geht trotz eines couragierten Auftritts leer aus.
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