 Germanias Mannschaftsführerin Susan Radant möchte mit ihrem Team gegen den FC St. Pauli siegen Am fünften Spieltag der 1. Frauenbundesliga kommt es in Heidelberg-Neuenheim zum Spitzenspiel der Lokalrivalen SC Neuenheim und Heidelberger RK. In Hannover spielen der SC Germania List und der FC St. Pauli schon fast um die letzte Finalchance, der Sieger der Partie bewahrt sich einen Hoffnungsschimmer auf das Endspiel. Der Tabellenletzte Stuttgarter RC hat die Vorrunde sieglos beendet und bereitet sich spielfrei auf die Rückrunde vor.
Wir wagen einen Ausblick auf den letzten Hinrunden-Spieltag:
SC Germania List – FC St. Pauli
Samstag, 14. November 2009 um 14:00 Uhr
Das Nordduell zwischen dem SC Germania List und dem FC St. Pauli verspricht ein interessantes Spiel zu werden. Denn nur der Sieger der Partie dürfte bei der Vergabe der beiden Finalplätze in dieser Saison vorerst noch ein Wörtchen mitreden dürfen. Dabei kann die Begegnung so spannend wie lange nicht mehr werden, man darf beide Mannschaften durchaus auf Augenhöhe erwarten.
Die Hamburgerinnen sind in den Vergleichen der letzten Jahre stets als Siegerinnen vom Platz gegangen, in der vergangenen Saison wurden beide Vergleiche (53:5 in Hannover / 44:0 in Hamburg ) klar für die Hansestadt entschieden.
Der gastgebende SC Germania List ist zwar auf dem vorletzten Tabellenplatz bisher wieder hinter dem FC St. Pauli platziert, darf sich aber an einem gefühlten Aufwärtstrend erfreuen. Im bisherigen Saisonverlauf folgten auf eine heftige Schlappe beim Heidelberger RK eine verbesserte, kämpferische Leistung gegen den SC Neuenheim und schliesslich ein Sieg gegen den Stuttgarter RC. Das hatte man von Trainer Günter Neumanns vermeintlicher Ausenseitertruppe zu Saisonbeginn so nicht unbedingt erwartet. Zuletzt waren die Germaninnen spielfrei und dies war auch für vereinzelte Blessuren im engen Kader sicher förderlich. Wenn es gelingt diesen Rückenwind mit ins Spiel zu nehmen und die routinierten Spielerinnen im Heimpiel erneut alle zur Verfügung stehen, ist eventuell ein weiterer Sieg drin. Immerhin dürfte der Sturm auf Augenhöhe mit den Gästen sein und auch in der Hintermannschaft sammeln junge Spielerinnen wie Ann-Kathrin Kirschner immer mehr Erfahrung. Unter solchen Voraussetzungen kann die Germania zuversichtlich in die Partie gehen.
Der FC St. Pauli befindet sich nämlich wohl keineswegs in einem gefühlten Aufwärtstrend, sondern vielmehr im augenscheinlichen freien Fall. Nach dem Saisonstart mit einem Heimsieg gegen Stuttgart gab es zwei der höchsten Niederlagen der Teamhistorie zu verzeichnen: auf eine herbe Schlappe in Neuenheim folgte ein Debakel im Heimspiel gegen den Heidelberger RK. Fast hundert Punkte erzielten die Tabellenführerinnen gegen den von Ausfällen dezimierten vielfachen deutschen Meister, der ohne die ehemaligen Nationalspielerinnen Ninja Duri, Marlena Sang und Sabine Schubert nur tadellose Moral und Kampf entgegen zu setzen hatte. Der FC St. Pauli geht also schwer angezählt ins letzte Vorrundenspiel und muss hoffen, dass sich das Lazarett lichtet und wieder mehr erfahrene Kräfte um die genesene Spielführerin Freia Michau das Korsett der Mannschaft für Hannover bilden können.
TotalRugby Prognose: Das Spiel wird sicher kein spielerischer Leckerbissen, dafür aber einiges bieten: Kampf und Härte, und eventuell sogar Spannung bis zum Schluß. Der Heimvorteil wird das Spiel entscheiden und die Germania auf Platz drei der Tabelle klettern lassen. Die Germania nutzt ihre Chance und gewinnt nach Jahren wieder einmal gegen den FC St. Pauli – wenn auch nur knapp mit zwei Punkten. Der Kiezklub geht mit einem Defensivbonuspunkt nicht ganz leer aus.
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SC Neuenheim – Heidelberger RK
Samstag, 14. November 2009 um 15:00 Uhr
Im Spitzenspiel der Bundesliga geht es um mehr als die Tabellenführung oder die Herbstmeisterschaft. Der Deutsche Meister und der Vizemeister spielen ums Prestige: die Kluberinnen wollen Revanche für das verlorene Endspiel nehmen, die Blauen die „inoffizelle Stadtmeisterschaft“ (Zitat SCN-Homepage) verteidigen. Reichlich Stoff also für einen interessanten Samstagnachmittag und hochklassiges Frauenrugby.
Die letzten beiden Bundesligaspiele gewann jeweils die Auswärtsmannschaft. Der SCN siegte mit 42:25 in Kirchheim, der HRK mit 25:24 in Neuenheim. Zuletzt standen sich beide Teams im DM-Finale am 1. Mai 2009 gegenüber, der SC Neuenheim gewann dieses Spiel mit 24:23 und wurde Deutscher Meister.
Der Meister SC Neuenheim ist erfolgreich und mit einer optimalen Punktausbeute in die Saison gestartet, hat aber nicht immer den Erwartungen entsprechend gespielt. Vor allem bei den Auswärtsspielen taten sich die Blauen streckenweise sehr schwer und lieferten eine schlechte Chancenerwertung ab. Ansonsten zeigten beide Mannschaftsteile aber zumindest auch, was sie zu leisten imstande sind und wie ausgeglichen sie besetzt sind. Genau darin liegt die Stärke der Neuenheimerinnen und man darf für das Derby auf eine Leistungssteigerung hoffen, weil auch einige Leistungsträgerinnen im Team zurückerwartet werden. Die zuletzt fehlenden Nationalstürmerinnen Julia Rettig und Elisa Schwinn kehren ebenso wie die erfahrene Maresa Rüdel ins Team zurück und die schnelle US-Amerikanerin Merna Morris steht nach fast exakt zwei Jahren vor ihrem Comeback auf einer der Aussenpositionen. Besonders motiviert dürfte die junge Stefanie Horn sein, die in der Sommerpause die (Neckar-)Seite gewechselt hat und ihre bisherigen tollen Leistungen im blauen Trikot mit einem Sieg gegen den ehemaligen Klub bestätigen möchte.
Der Heidelberger RK ist punktgleich mit dem SCN und Tabellenführer, hat im Vergleich schon ein paar mehr Versuche gelegt und außerdem bisher keinen einzigen Gegenversuch hinnehmen müssen. Das Team Capri-Sonne geht nach den bisherigen Spielen auch deshalb favorisiert in die Begegnung weil der Sturm um Spielführerin Nina Kropp gute Spiele abgeliefert hat und die Hintermannschaft momentan die erfolgreichste der Liga ist. Die beiden Nationalspielerinnen Svetlana Hess und Jana Eisenbeiß sind neben der überragenden Kickerin Lisa Kropp die fleissigsten Punktesammlerinnen der Bundesliga und die pfeilschnelle Alysha Stone kehrt zusätzlich nach einer Knieverletzung ins Team zurück. Die Gäste müssen und werden versuchen ihre aufregende Hintermannschaft mit vielen Angriffsbällen zu füttern und mit schnellem Unterstützungsspiel zum Erfolg zu kommen. Eine leichte Erkältungswelle soll bis Samstag kuriert sein und bis auf Prop Anja Boyne sind wohl alle Spielerinnen fit. Der angekündigte Besuch von Nationaltrainerin Susanne Wiedemann dürfte ihre zahlreichen HRK-Schützlinge zusätzlich beflügeln.
TotalRugby Prognose: Diese Partie ist recht schwer zu tippen, auch wenn der Heidelberger RK nach den bisherigen Vergleichen favorisiert ist. Es dürfen ein offener Schlagabtausch und einige Versuche erwartet werden. Die Tagesform und die Kickkünste von Lisa Kropp werden dann wahrscheinlich entscheidend sein. Der HRK gewinnt ein knappes Spiel mit 5 Punkten Differenz und Offensivbonuspunkt, der SCN freut sich mehr oder weniger über beide zwei Bonuspunkte.
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