56 Jahre, 21 Spiele, 21 Niederlagen der stolzen Waliser. Man muss es schon fast parteiisch sagen, dass es die mutigen Mannen in den roten Trikots nach unglaublich hartem Kampf leider nicht schafften, diese Bilanz auch nur ein bisschen aufzubessern. Man kann wahrlich nicht behaupten, dass die Partie zu Beginn einseitig war, doch machte “Man of the Match” Dan Carter am Ende den Unterschied mit 4/4 gesetzen Strafkicks und einer Erhöhung des einzigen Versuchs durch Hakler Andrew Hore. Stephen Jones konnte in Form von 4 Setzkicks die einzige Punkte für Wales einfahren. Nach diesem Versuch spielten die Besucher in schwarz munter auf und kamen auf nicht weniger als 75% Ballbesitz und ebenso 75% Felddominanz in der zweiten Halbzeit, welche sie aber mitnichten in Punkten umzumünzen wußten und sich nur Dan Carter erneut an der Punktetafel melden durfte, was Bände über die eiserne walisische Verteidigung spricht. Die größte Versuchschance der Hausherren des Millenium Stadium, die auch die 74.330 Zuschauer geradezu aus den Sitzen katapultierte, war ein herausgefangener Pass durch Alun-Wyn Jones, der aber nach einem 50 Meter Sprint an der gegnerischen 22 Meter Linie durch Debütant Zac Guilford gestoppt wurde. In der Folgesituation war es dann erneut Carter, der den All Blacks Sieg sicherte. Auch wenn sein hohes Tackling an Martin Roberts inzwischen die Schiedsrichterkommision beschäftigt, verhinderte er doch auf diese Weise einen beinahe sicheren walisischen Versuch. Allerdings droht ihm nun eine einwöchige Sperre durch den IRB, wodurch der geniale Verbinder die Partie gegen die Azzurri in Mailand zu verpassen droht. Als Stimme zum Spiel dient Barry John, ehemaliger walisischer Nationalspieler und British & Irish Lion: “Es gab weder jetzt noch jemals ein schwaches All Blacks Team, obwohl diese Mannschaft nun die ‘Aura der Unverwundbarkeit’, die sie doch in der nahen Vergangenheit ausstrahlte, verloren zu haben scheint.”